Olympischer Sportbund: Mit KI-Filter gegen Hasskommentare
Einführung eines KI-basierten Schutzmechanismus
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat in Zusammenarbeit mit den Sporttechnologie-Unternehmen Sportradar und Arwen AI einen neuen Schutzmechanismus für deutsche Athletinnen und Athleten eingeführt. Dieser soll sie während der Olympischen und Paralympischen Spiele vor Hasskommentaren in den sozialen Medien bewahren.
Funktionsweise der KI-Filter
Bis zu 25 KI-basierte Filter werden auf den Social-Media-Kanälen der Athletinnen und Athleten eingesetzt. Diese Filter sind in der Lage, Hasskommentare in Echtzeit zu erkennen und zu blockieren. Die Kommentare werden jedoch gespeichert, um sie bei Bedarf an die Behörden weitergeben zu können, sollten sie justiziable Inhalte enthalten.
Hintergrund der Maßnahme
DOSB-Präsident Thomas Weikert betonte die Notwendigkeit dieser Maßnahme: "Hass und Hetze im Netz sind ein Problem, das es schon seit Jahren gibt, das aber in den vergangenen Monaten einen immer größeren Raum einnimmt. Man liest immer wieder von Athletinnen und Athleten, die sich auf Social Media mit schlimmsten Anfeindungen und Beschimpfungen konfrontiert sehen. Das wollen wir nicht länger dulden, daher sind wir auch eine Kooperation mit der Generalstaatsanwaltschaft Hessen eingegangen."
Kooperationen und Unterstützung
Die Zusammenarbeit mit Sportradar und Arwen AI bildet den zweiten Baustein der Maßnahmen des DOSB. Diese Partnerschaft soll die Athletinnen und Athleten des Team D und Team D Para konkret vor Hass und Hetze im Netz schützen und zu ihrer mentalen Gesundheit beitragen. Andreas Krannich, Sportradars Executive Vice President Integrity, Rights Protection and Regulatory Services, betonte: "Technologie ermöglicht es uns, Athletinnen und Athleten effektiver als je zuvor vor Hass im Netz zu schützen."
Freiwillige Nutzung des Filters
Der Hate-Speech-Filter wird den Athletinnen und Athleten, die bei den Olympischen Spielen (26. Juli bis 11. August) und den Paralympischen Spielen (28. August bis 8. September) aktiv sind, von Anfang Juli bis Ende September auf freiwilliger Basis zur Verfügung gestellt. Das KI-basierte Online-Moderations-Tool erkennt Hasskommentare auf Grundlage definierter Algorithmen und filtert diese in Echtzeit heraus.
Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden
Am 13. Mai hatten DOSB, DFB und DFL verkündet, dass sie eng mit den Strafverfolgungsbehörden kooperieren, wenn gewalttätige, rassistische oder diskriminierende Sprache auf ihren Kanälen verwendet wird. DOSB, DFB und DFL arbeiten inzwischen mit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main zusammen.
Reaktionen und Ausblick
Karla Borger, Vorsitzende der DOSB-Athletenkommission, bezeichnete den Schritt als "wirklich sinnvolle Maßnahme". Die Justizministerkonferenz der Länder (JuMiKo) hat die Initiative des Sports aufgegriffen und das Bundesjustizministerium gebeten zu prüfen, ob Beleidigungen mit rassistischem, antisemitischem oder menschenverachtendem Inhalt auch ohne Vorliegen eines Strafantrags der Betroffenen für die Justiz verfolgbar gemacht werden können.
Ein Beispiel aus der Praxis
Ein aktuelles Beispiel, das die Notwendigkeit dieser Maßnahmen unterstreicht, ist der Fall des deutschen Rekordsprinters Owen Ansah. Nach seinem sensationellen Lauf bei den deutschen Meisterschaften in Braunschweig, bei dem er als erster Deutscher die 10-Sekunden-Marke über 100 Meter durchbrach, wurde er Opfer rassistischer Anfeindungen in den sozialen Netzwerken. Infolge dieser Ereignisse kündigte der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) an, künftig stärker gegen "Hater" im Netz vorzugehen und mit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt zusammenzuarbeiten.
Fazit
Der Einsatz von KI-basierten Filtern durch den DOSB und seine Partner Sportradar und Arwen AI stellt einen wichtigen Schritt dar, um die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden der Athletinnen und Athleten zu schützen. Diese Maßnahme ist ein Beispiel dafür, wie Technologie genutzt werden kann, um den Herausforderungen der digitalen Welt zu begegnen und den Sportlerinnen und Sportlern ein sichereres Umfeld zu bieten.
Bibliographie
- https://www.dosb.de/sonderseiten/news/news-detail/news/dosb-schuetzt-team-d-athletinnen-vor-hate-speech
- https://www.sportschau.de/olympia/ki-tool-soll-olympia-sportler-vor-hasskommentaren-schuetzen,olympia-dosb-hass-100.html
- https://de.nachrichten.yahoo.com/sport/dosb-sch%C3%BCtzt-olympia-teilnehmer-hate-095512323.html
- https://www.sport1.de/news/olympia/2024/07/dosb-schutzt-olympia-teilnehmer-vor-hate-speech
- https://www.mt.de/weltnews/sport/sportnews/Schutz-fuer-deutsche-Athleten-gegen-Hasskommentare-23899917.html
- https://www.saarbruecker-zeitung.de/sport/sportmix/schutz-fuer-deutsche-athleten-gegen-hasskommentare_aid-116336441
- https://www.lifepr.de/inaktiv/deutscher-olympischer-sportbund/dosb-schuetzt-team-d-athletinnen-vor-hate-speech-im-netz/boxid/993170
- https://www.eurosport.de/olympia/olympia-paris-2024/2024/dosb-bietet-teilnehmern-schutz-tool-vor-hate-speech-im-internet_sto20018333/story.shtml
- https://www.n-tv.de/sport/der_sport_tag/DOSB-fuehrt-Schutzmechanismus-gegen-Hass-und-Hetze-ein-article25092295.html