Die verborgene Welt der Clickworker: Niedriglohnarbeit im Zeitalter künstlicher Intelligenz

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July 11, 2024

Die verborgene Welt der Clickworker: Arbeiten für die Künstliche Intelligenz zu Niedriglöhnen

Einführung

Die Welt der Künstlichen Intelligenz (KI) wird oft als eine der aufregendsten technologischen Entwicklungen unserer Zeit gefeiert. Doch hinter dieser digitalen Revolution verbirgt sich eine Realität, die weniger glanzvoll ist: die Arbeit der sogenannten Clickworker. Diese Menschen, die meist in Billiglohnländern leben, führen einfache, aber essenzielle Aufgaben aus, um KI-Systeme zu trainieren und zu verbessern. Dabei verdienen sie oft nur wenige Cent pro Stunde.

Die Rolle der Clickworker

Clickworker sind Arbeiter, die einfache, repetitive Aufgaben ausführen, um Daten zu generieren, die für das Training von KI-Modellen benötigt werden. Diese Aufgaben können das Annotieren von Bildern, das Kategorisieren von Texten oder das Transkribieren von Audioaufnahmen umfassen. Ohne diese Arbeit wäre es unmöglich, die großen Mengen an Daten zu generieren, die für das Training von KI-Systemen erforderlich sind.

Prekäre Arbeitsbedingungen

Trotz ihrer wichtigen Rolle sind die Arbeitsbedingungen für Clickworker oft prekär. Sie arbeiten meist in Ländern mit niedrigen Löhnen und schwachen Arbeitsrechten. In Venezuela, einem Hotspot für Clickworking, verdienen Arbeiter im Durchschnitt nur etwa 90 Cent pro Stunde. Diese niedrigen Löhne sind oft das Resultat wirtschaftlicher Krisen, die die Menschen dazu zwingen, jede verfügbare Arbeit anzunehmen.

Erfahrungen von Clickworkern

Eine der bekanntesten Geschichten ist die von Oskarina Fuentes Anaya, einer Venezolanerin, die ursprünglich als Öl- und Gasingenieurin arbeitete. Aufgrund der Wirtschaftskrise in Venezuela und einer chronischen Krankheit musste sie ihre Karriere aufgeben und begann, als Clickworkerin für die Plattform Appen zu arbeiten. Heute lebt sie in Kolumbien und verdient ihren Lebensunterhalt durch das Annotieren von Bildern und das Moderieren von Inhalten.

Krisen schaffen billige Arbeitskräfte

Die wirtschaftliche Krise in Venezuela hat das Land zu einem Hotspot für Clickworking gemacht. Gut ausgebildete Menschen mit Internetzugang melden sich bei Crowdworking-Plattformen an, um zu überleben. Diese Plattformen nutzen die Notlage der Menschen aus und bieten extrem niedrige Löhne für ihre Arbeit. Dies führt zu einem enormen Machtgefälle zwischen den Plattformen und den Arbeitern.

Autogiganten als „Antreiber“

Autonome Fahrzeuge benötigen riesige Mengen an Daten, um sicher und effizient zu funktionieren. Diese Daten werden oft von Clickworkern generiert. Autogiganten wie Volkswagen und BMW haben erkannt, dass sie Millionen von Trainingsdaten benötigen und setzen daher auf Crowdworking-Plattformen, um diese Daten zu generieren. Ein einziges falsch beschriftetes Bild kann in diesem Kontext den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen.

Ein globaler Pool von billigen Clickworkern

Plattformen wie Scale AI und Appen suchen weltweit nach billigen Arbeitskräften. Anfangs konzentrierten sie sich auf Länder wie die Philippinen und Kenia, aber inzwischen haben sie auch Märkte wie Venezuela erschlossen. Diese Plattformen nutzen aggressive Marketingkampagnen, um Arbeiter anzulocken, und versprechen hohe Verdienste, die in der Realität oft nicht erreicht werden.

Jobs im Browser

Clickworker wie Fuentes arbeiten oft von zu Hause aus. Sie loggen sich in Plattformen ein, die ihnen verschiedene Aufgaben anbieten, wie das Taggen von Bildern oder das Moderieren von Inhalten. Die Bezahlung erfolgt pro Element und kann extrem niedrig sein. Oft müssen sie einen Mindestbetrag verdienen, bevor sie das Geld abheben können, was Wochen dauern kann.

Nach dem venezolanischen Traum folgte das Crowdworking

Für viele Venezolaner war Clickworking eine Rettungsleine in Zeiten wirtschaftlicher Not. Doch die Realität ist oft hart: Viele Aufgaben sind unlösbar, die Anweisungen unklar und der Support unzuverlässig. Trotz dieser Bedingungen ist Clickworking für viele die einzige Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Koordinierte internationale Regelung gefordert

Experten fordern eine bessere Regulierung und mehr Transparenz in der Crowdworking-Industrie. Die Arbeitsbedingungen müssen verbessert und die Löhne fairer gestaltet werden. Ohne diese Maßnahmen wird die Ausbeutung der Clickworker weitergehen und die Ungleichheit in der globalen Arbeitswelt zementieren.

Zwischen Dankbarkeit und Appell

Viele Clickworker sind trotz der schlechten Arbeitsbedingungen dankbar für die Möglichkeit, überhaupt arbeiten zu können. Sie fordern jedoch mehr Anerkennung und bessere Arbeitsbedingungen. Die Arbeit der Clickworker ist essenziell für die Entwicklung von KI, und es ist an der Zeit, dass diese Arbeit auch entsprechend gewürdigt wird.

Schlussfolgerung

Die Welt der Clickworker ist eine von vielen Widersprüchen. Auf der einen Seite sind sie unverzichtbar für die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz, auf der anderen Seite arbeiten sie unter prekären Bedingungen und zu niedrigen Löhnen. Es ist an der Zeit, diese unsichtbaren Helden der digitalen Revolution ins Licht zu rücken und ihnen die Anerkennung und die Bedingungen zu geben, die sie verdienen. Bibliographie: - https://t3n.de/news/arbeiten-fuer-die-ki-clickworker-erhalten-90-cent-pro-stunde-1634433/ - https://www.heise.de/hintergrund/Arbeiten-fuer-die-KI-Clickworker-erhalten-90-Cent-pro-Stunde-7219329.html - https://www.heise.de/hintergrund/Crowdworking-Staendig-bereit-fuer-90-Cent-Stundenlohn-7220494.html - https://netzversteher.de/blog/clickworker-ausgebeutet-fuer-kuenstliche-intelligenz-ein-blick-hinter-die-kulissen/ - https://www.derstandard.de/story/2000101616635/wiehaeftlinge-auf-klickfarmen-algorithmen-trainieren - https://www.labournet.de/internationales/venezuela/arbeitsbedingungen-venezuela/crowdworking-in-venezuela-staendig-bereit-fuer-90-cent-stundenlohn/ - https://www.betriebsrat.de/news/kuenstliche-intelligenz/die-unsichtbaren-helden-der-kuenstlichen-intelligenz-3073557 - https://www.swr.de/swrkultur/wissen/clickworker-ausgebeutet-fuer-kuenstliche-intelligenz-104.html - https://t3n.de/news/
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