Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz: MIT-Ökonom bremst Hype

Die Diskussion um den Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) auf den Arbeitsmarkt ist in vollem Gange. Während einige Experten einen massiven Stellenabbau durch KI prophezeien, übt der MIT-Ökonom Daron Acemoglu nun Kritik an überzogenen Erwartungen.

Acemoglu: Nur 5 Prozent der Jobs durch KI gefährdet

In einem Interview mit Bloomberg erklärte Acemoglu, dass er zwar kein KI-Pessimist sei, aber der aktuelle Hype um die Technologie nicht der Realität entspreche. Seinen Berechnungen zufolge seien lediglich fünf Prozent aller Arbeitsplätze in den kommenden zehn Jahren durch eine vollständige Automatisierung oder starke KI-Unterstützung gefährdet.

Acemoglu, einer der renommiertesten Professoren am Massachusetts Institute of Technology (MIT), warnt vor den Folgen des ungezügelten KI-Hypes: Dieser führe zu einem Investitionsboom und einer Tech-Aktien-Rallye, die sich jedoch kaum in reale Produktivitätssteigerungen umwandeln lasse. Stattdessen würden wichtige Investitionen in anderen Bereichen vernachlässigt.

„Es wird eine Menge Geld verschwendet", so Acemoglu gegenüber Bloomberg. „Mit diesen fünf Prozent werden sie keine wirtschaftliche Revolution erreichen."

Vorsicht vor überzogenen Erwartungen an KI

Angesichts des weltweit schwachen Wirtschaftswachstums setzen viele Unternehmen große Hoffnungen in KI-Innovationen als Wachstumsmotor. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht in seinem aktuellen „World Economic Outlook“-Bericht KI als vielversprechenden Treiber für Produktivität und Wirtschaftswachstum.

Der IWF mahnt jedoch auch zur Vorsicht bei der Interpretation von KI-Prognosen. Zwar könne KI eine Ära des Wohlstands einleiten, dies hänge aber maßgeblich von der zukünftigen Entwicklung der Technologie ab – und diese sei derzeit schwer vorhersehbar.

KI: Stärken und Schwächen

Daniela Rus, MIT-Professorin und Kollegin von Acemoglu, hat sich kürzlich im US-Magazin Fast Company mit den Fähigkeiten von KI und deren Auswirkungen auf verschiedene Berufe auseinandergesetzt. Sie bezieht sich dabei unter anderem auf eine Studie von Erik Brynjolfsson und Tom Mitchell aus dem Jahr 2017.

Demnach sei KI zwar in der Lage, große Datenmengen zu analysieren und Menschen bei Aufgaben wie Programmieren oder Schreiben zu unterstützen. Allerdings fehle es ihr an der Fähigkeit, Entscheidungen zu erklären – eine Fähigkeit, die beispielsweise in der Kundenkommunikation essenziell sei. Auch kreative Prozesse wie Brainstorming oder die Entwicklung von Konzepten könnten durch KI bisher nicht ersetzt werden.

Fazit: Realistische Betrachtung der KI-Entwicklung

Die Aussagen von Daron Acemoglu laden dazu ein, die Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz mit einem gesunden Maß an Realismus zu betrachten. Auch wenn KI in Zukunft eine wichtigere Rolle spielen wird, ist ein Szenario, in dem menschliche Arbeitskraft in großem Stil überflüssig wird, nach Ansicht des MIT-Ökonomen eher unwahrscheinlich.

--- ### Quellen: - t3n.de/news/mit-oekonom-ki-potential-5-prozent-der-jobs-uebernehmen-1649844/ - www.finanznachrichten.de/nachrichten-2024-10/63442644-mit-oekonom-glaubt-ki-kann-nur-5-prozent-der-jobs-uebernehmen-397.htm - de.linkedin.com/posts/t3n-magazin-yeebase-media-gmbh_mit-%C3%B6konom-glaubt-ki-kann-nur-5-prozent-activity-7247910936919838721-1YbG - www.reddit.com/r/ArtificialInteligence/comments/1fw2xrv/ai_can_only_do_5_of_jobs_says_mit_economist_who/?tl=de - twitter.com/t3n/status/1842144911354667343 - www.threads.net/@t3n_magazin/post/DAssfOrun4R - www.reddit.com/r/programming/comments/1fvizsd/ai_can_only_do_5_of_jobs_says_mit_economist_who/?tl=de - www.faz.net/aktuell/wirtschaft/kuenstliche-intelligenz/oekonom-acemo-lu-glaubt-nicht-an-den-ki-hype-19747283.html - www.facebook.com/photo.php?fbid=915417050623448&id=100064654845221&set=a.604922181672938 - www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/top-%C3%B6konom-acemo%C4%9Flu-glaubt-nicht-an-den-ki-hype/ar-BB1n8PPr?ocid=msedgdhp