Künstliche Intelligenz in der Buchhaltung Wegbereiter für die Zukunft der Finanzwelt

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June 14, 2024

In den letzten Jahren hat die künstliche Intelligenz (KI) zahlreiche Branchen grundlegend verändert. Auch im Bereich der Buchhaltung und Wirtschaftsprüfung rückt die Frage in den Mittelpunkt, ob und inwieweit KI dazu beitragen könnte, die oft als mühsam empfundene Arbeit zu erleichtern und zu optimieren.

Zunächst lässt sich festhalten, dass der Einsatz von KI in der Buchhaltung bereits Realität ist. Viele routinemäßige und zeitintensive Aufgaben, wie das Zusammenfassen von Dokumenten, das Erstellen von Inhalten, die Erstellung von Dokumentationen, fortgeschrittene Suchvorgänge, Analysen und das Wissensmanagement, werden zunehmend von KI-Systemen übernommen. Dies gilt insbesondere für Arbeiten, die traditionell von Mitarbeitern auf unteren Hierarchieebenen ausgeführt wurden.

Das Potenzial der KI geht jedoch weit über die Automatisierung von Routineaufgaben hinaus. Sie bietet die Möglichkeit, große Datenmengen effizienter zu verarbeiten und auszuwerten, was zu präziseren Risikobewertungen und Analysen führen kann. Beispielsweise kann KI dabei helfen, Anomalien in gigantischen Transaktionsdaten zu entdecken, was besonders bei der Prüfung von Kunden mit Milliarden von Transaktionen nützlich sein kann.

Trotz dieser Fortschritte gibt es Bereiche, in denen die menschliche Urteilskraft weiterhin unverzichtbar bleibt. Die Fähigkeit, verschiedene Variablen abzuwägen und fundierte Entscheidungen zu treffen, wie zum Beispiel die Beurteilung der Lebensfähigkeit eines Geschäfts oder die Einschätzung, ob Schulden wahrscheinlich beglichen werden, liegt nach wie vor in menschlicher Hand.

Die Integration von KI in die Buchhaltung führt auch zu einer Veränderung der erforderlichen Fähigkeiten bei den Mitarbeitern. So investieren Unternehmen bereits in Weiterbildungsprogramme und Studiengänge, die Datenwissenschaft und Buchhaltungswissen miteinander verbinden, um den Anforderungen der neuen Technologien gerecht zu werden.

Es gibt jedoch auch Bedenken hinsichtlich des Arbeitsmarktes. Eine Studie von KPMG zeigt, dass 40% der leitenden Wirtschaftsprüfer erwarten, dass die durch KI gesteigerte Effizienz zu kleineren Prüfungsteams führen könnte. Diese Sorge ist nicht unbegründet, da viele manuelle Prüf- und Berichtsaufgaben bereits in andere Länder ausgelagert wurden.

Die Buchhaltungsbranche muss sich zudem mit den Herausforderungen von hohen Profilanforderungen auseinandersetzen. In jüngerer Vergangenheit kam es zu einigen spektakulären Fehlschlägen, was zu einer verstärkten Überwachung und strengeren Verfahren führte. KI könnte hier helfen, Prozesse zu straffen und Fehler zu minimieren.

Insgesamt ist es unwahrscheinlich, dass KI die Rolle des Buchhalters vollständig ersetzen wird. Vielmehr wird sie die Art und Weise, wie Buchhalter arbeiten, transformieren und ihnen ermöglichen, sich auf wertstiftendere und strategischere Aufgaben zu konzentrieren. Das bedeutet auch, dass Buchhalter, die bereit sind, KI als Werkzeug zu nutzen und sich entsprechend weiterzubilden, einen Wettbewerbsvorteil haben werden.

Die Zukunft der Buchhaltung sieht also nicht einen Ersatz der Menschen durch KI vor, sondern eine Koexistenz, bei der Menschen KI nutzen, um ihren Beruf auf ein neues Niveau zu heben. Es besteht ein großes Potenzial für eine Synergie zwischen Technologie und menschlicher Expertise, die die Buchhaltungswelt weiterhin revolutionieren wird.

Quellen:
- Woollacott, Emma. "Could AI take the grind out of accountancy?". BBC News. Zugriff am 10. April 2023.
- Tadros, Edmund. "Accountants advised to embrace AI chatbots to speed up the daily grind". The Australian Financial Review. Zugriff am 10. April 2023.
- Tafireyi, Blazio Ginio. "Will AI Make Accountants Obsolete?". LinkedIn. Zugriff am 10. April 2023.
- "The Accountant’s Guide to Artificial Intelligence". Dext. Zugriff am 10. April 2023.

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