Generative KI erobert den Arbeitsmarkt schneller als PCs und Internet

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October 1, 2024

Die Akzeptanz von generativer KI übertrifft die frühe Nutzung von PCs und Internet, wie eine Studie zeigt

Der Aufstieg der generativen künstlichen Intelligenz (KI) ist ein heiß diskutiertes Thema in Technologiekreisen. Neue Forschungsergebnisse der Federal Reserve Bank of St. Louis, der Vanderbilt University und der Harvard Kennedy School zeigen jedoch das wahre Ausmaß der Verbreitung von generativer KI im Arbeitsalltag – und die Ergebnisse sind aufschlussreich. Laut der Studie „The Rapid Adoption of Generative AI“ hat sich die Technologie schneller durchgesetzt als frühere transformative Technologien wie der Personal Computer (PC) oder das Internet.

Fünf überraschende Erkenntnisse der Studie, in der Tausende von US-Arbeitnehmern befragt wurden, um die Akzeptanz von generativer KI am Arbeitsplatz und zu Hause zu beurteilen.

1. Generative KI ist bereits weiter verbreitet als PCs zu diesem Zeitpunkt

Generative KI verbreitet sich schneller, als irgendjemand hätte vorhersagen können. Nur zwei Jahre nach der öffentlichen Veröffentlichung von ChatGPT gaben 39,4 % der Amerikaner im Alter von 18 bis 64 Jahren an, generative KI zu nutzen, 28 % davon am Arbeitsplatz. Zum Vergleich: PCs brauchten drei Jahre, um eine Akzeptanzrate von 20 % zu erreichen.

„Generative KI wurde schneller angenommen als PCs oder das Internet“, schreiben die Forscher. „Dies ist auf die schnellere Akzeptanz von generativer KI zu Hause im Vergleich zum PC zurückzuführen, was wahrscheinlich auf Unterschiede in der Tragbarkeit und den Kosten zurückzuführen ist.“ Der einfache Zugang zu Tools wie ChatGPT und Google Gemini hat eine entscheidende Rolle bei dieser schnelleren Akzeptanz gespielt.

2. Generative KI wird von allen genutzt – nicht nur von Technikern

Man könnte meinen, dass generative KI hauptsächlich von Softwareentwicklern oder Datenwissenschaftlern eingesetzt wird, doch die Forschung zeigt, dass die Akzeptanz branchenübergreifend ist. Tatsächlich nutzt jeder fünfte „blaue Arbeiter“ – also Arbeiter im Baugewerbe, in der Installation, Reparatur und im Transportwesen – regelmäßig generative KI am Arbeitsplatz.

„Die Akzeptanz von generativer KI ist in den Bereichen Management, Wirtschaft und Informatik am höchsten, mit Nutzungsraten von über 40 %“, heißt es in der Studie. „Dennoch nutzt auch jeder fünfte „blaue Arbeiter“ und jeder fünfte Arbeiter ohne Hochschulabschluss regelmäßig generative KI am Arbeitsplatz.“

Dies zeigt, dass KI nicht länger nur hochqualifizierten oder spezialisierten Arbeitskräften vorbehalten ist. Vom Schreiben von Berichten bis hin zur Generierung kreativer Ideen – generative KI wird für eine überraschende Vielfalt von Aufgaben in allen Berufsgruppen eingesetzt.

3. Die Akzeptanz von KI spiegelt den Trend der zunehmenden Ungleichheit am Arbeitsplatz wider

So wie die PC-Revolution zu einer stärkeren Ungleichheit am Arbeitsplatz geführt hat, da Computer hochqualifizierte Arbeitskräfte ergänzten und gleichzeitig Routineaufgaben automatisierten, könnte die Einführung von generativer KI diesen Trend noch beschleunigen. Die Studie ergab, dass jüngere, besser ausgebildete und einkommensstärkere Arbeitskräfte eher KI am Arbeitsplatz einsetzen.

Insbesondere Arbeitnehmer mit einem Bachelor-Abschluss oder höher nutzen doppelt so häufig KI wie Arbeitnehmer ohne Hochschulabschluss (40 % gegenüber 20 %). Die Forscher warnen davor, dass dies die bestehende Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt noch verschärfen könnte.

„Die Nutzung von generativer KI ist unter jüngeren, besser ausgebildeten und einkommensstärkeren Arbeitnehmern weiter verbreitet. Dies ist bemerkenswert, da die PC-Revolution von einer zunehmenden Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt begleitet wurde“, schreiben die Autoren.

4. KI spart bereits Zeit bei einer Vielzahl von Aufgaben

Was konkrete Aufgaben betrifft, so wird generative KI von Arbeitnehmern nicht nur für Programmier- oder technische Arbeiten eingesetzt. Zu den häufigsten Einsatzgebieten von KI am Arbeitsplatz gehören das Schreiben, Verwaltungsaufgaben und die Interpretation von Texten oder Daten. Tatsächlich gaben 57 % derjenigen, die KI am Arbeitsplatz einsetzen, an, diese als Hilfe bei Schreibaufgaben zu nutzen, und 49 % sagten, sie würden sie für die Informationssuche verwenden.

Die Forscher stellen fest, dass „die Nutzungsraten am Arbeitsplatz bei allen zehn Aufgaben auf unserer Liste über 25 % lagen“, was unterstreicht, wie breit gefächert die Einsatzmöglichkeiten von generativer KI in den verschiedenen Berufsfeldern bereits sind. Ob es darum geht, Berichte zusammenzufassen oder neue Ideen zu generieren, KI spart den Mitarbeitern bereits jetzt viel Zeit.

5. KI könnte die Arbeitsproduktivität in den USA steigern – aber es ist noch früh

Die vielleicht aufregendste Erkenntnis der Studie ist, dass generative KI die Arbeitsproduktivität spürbar steigern könnte. Ausgehend von den derzeitigen Nutzungsmustern schätzen die Forscher, dass zwischen 0,5 % und 3,5 % aller Arbeitsstunden in den USA derzeit durch generative KI unterstützt werden. Sie schätzen weiter, dass dies zu einer Steigerung der Arbeitsproduktivität zwischen 0,125 % und 0,875 % führen könnte.

„Wenn wir davon ausgehen, dass generative KI die Aufgabenproduktivität um 25 % erhöht – der mittlere Schätzwert aus fünf randomisierten Studien –, würde dies bei dem derzeitigen Nutzungsgrad zu einer Steigerung der Arbeitsproduktivität zwischen 0,125 und 0,875 Prozentpunkten führen“, heißt es in der Studie.

Die Autoren warnen jedoch davor, dass diese Schätzungen angesichts des frühen Stadiums der Akzeptanz von generativer KI spekulativ seien. Das Potenzial der Technologie sei zwar immens, doch ihre langfristigen Auswirkungen auf die Wirtschaft würden davon abhängen, wie tief sie sich in die alltäglichen Arbeitsabläufe integriere.

Bibliographie

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