Im Rahmen des fragilen Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas sind drei israelische Geiseln freigelassen worden. Die Männer wurden am Dienstag im Gazastreifen an Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben. Die Freilassung erfolgte unter den Augen der Weltöffentlichkeit und wurde live im Fernsehen übertragen.
Bei den freigelassenen Geiseln handelt es sich um Alexander (Sascha) Trufanov, Sagui Dekel-Chen und Iair Horn. Trufanov wurde von der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) festgehalten, während Dekel-Chen und Horn in der Gewalt der Hamas waren. Dekel-Chen, der auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde während seiner Geiselhaft Vater einer Tochter, die er nun zum ersten Mal sehen kann. Trufanov erlebte während der Geiselhaft den Tod seines Vaters.
Die Übergabe der Geiseln fand in Chan Junis statt. Die drei Männer wurden von vermummten und bewaffneten Kämpfern auf eine Bühne geführt. Im Gegensatz zu den in der Vorwoche freigekommenen Geiseln wirkten sie äußerlich nicht stark abgemagert. Die Übergabe wurde von zahlreichen Schaulustigen beobachtet, darunter auch Hamas-Mitglieder, die auf einem zerstörten Gebäude Position bezogen hatten.
Die Freilassung der Geiseln ist Teil eines Waffenstillstandsabkommens zwischen Israel und der Hamas, das unter Vermittlung Ägyptens zustande kam. Ursprünglich hatte die Hamas die Freilassung auf unbestimmte Zeit verschoben und Israel vorgeworfen, sich nicht an die Vereinbarung zu halten. Israel wies die Vorwürfe zurück und drohte mit einer Wiederaufnahme der Kampfhandlungen. Nach erneuten Vermittlungsgesprächen in Ägypten lenkte die Hamas schließlich ein.
Im Gegenzug für die Freilassung der drei Israelis soll Israel 369 palästinensische Häftlinge freilassen. Darunter befinden sich 333 Personen, die nach dem 7. Oktober im Gazastreifen festgenommen wurden, sowie 36 zu lebenslangen Haftstrafen Verurteilte.
Die Freilassung der Geiseln wurde international aufmerksam verfolgt. US-Präsident Donald Trump hatte der Hamas zuvor ein Ultimatum gestellt und mit Konsequenzen gedroht, falls die Geiseln nicht freigelassen würden. Die Entscheidung über die weiteren Schritte liege jedoch bei Israel, betonte er.
Die Lage im Gazastreifen bleibt weiterhin angespannt. Der Waffenstillstand ist fragil und die Gefahr einer erneuten Eskalation der Gewalt besteht weiterhin. Die Freilassung der Geiseln wird als wichtiger Schritt zur Deeskalation des Konflikts gewertet, jedoch sind weitere Anstrengungen notwendig, um einen dauerhaften Frieden zu erreichen.
Nach ihrer Ankunft in Israel wurden die drei freigelassenen Geiseln zunächst zu einer Armeeeinrichtung im Süden des Landes gebracht, wo sie medizinisch untersucht und mit ihren Familien zusammengeführt wurden. Anschließend wurden sie in Krankenhäuser im Zentrum Israels verlegt.
Die Zukunft des Waffenstillstandsabkommens und die Freilassung weiterer Geiseln bleiben ungewiss. Die Hamas hat die für Samstag geplante nächste Freilassung vorerst ausgesetzt. Ob und wann weitere Geiseln freikommen, hängt von den weiteren Verhandlungen und der Einhaltung des Waffenstillstands ab. Bibliographie - tagesschau.de: Geisel-Freilassung - Hamas. - deutschlandfunk.de: Hamas-Terroristen übergeben drei weitere israelische Geiseln an das Rote Kreuz. - kleinezeitung.at: Drei weitere Gaza-Geiseln vor der Freilassung. - n-tv.de: Hamas übergibt drei weitere israelische Geiseln an das Rote Kreuz. - dw.com: Hamas lässt drei weitere israelische Geiseln in Gaza frei. - regionalheute.de: Hamas übergibt drei weitere Geiseln an Rotes Kreuz. - blick.ch: Übergabe an das Rote Kreuz - Hamas lässt weitere drei Geiseln frei. - zdf.de: Geiseln - Rotes Kreuz - Hamas - Israel - Nahost. - tagesschau.de: Geiseln - Hamas - Israel.