In der Welt des Geschäftslebens haben sich die Spielregeln durch die digitale Revolution stark verändert. Die neueste Bedrohung, die Unternehmer weltweit aufhorchen lässt, trägt den Namen „Deepfake“. Was anfänglich als technische Spielerei begann, ist heute eine ernsthafte Gefahr für die Sicherheit und den Ruf von Unternehmen.
Deepfakes sind durch Künstliche Intelligenz (KI) erzeugte Fälschungen, die so echt wirken, dass sie kaum noch von der Realität zu unterscheiden sind. Sie entstehen durch sogenanntes Deep Learning, einem Teilbereich der KI, der es ermöglicht, Texte, Bilder, Videos und Audioaufnahmen zu manipulieren.
Bekannt wurde die Technologie vor allem durch Videos berühmter Persönlichkeiten, die Dinge sagen oder tun, die nie passiert sind. Ein berühmtes Beispiel ist ein Video des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama, das im Internet für Aufsehen sorgte. Heute kann jedoch fast jeder mit den richtigen Kenntnissen und Werkzeugen solche Fälschungen erstellen.
Die Risiken für Unternehmen sind vielfältig. Cyberkriminelle nutzen Deepfakes, um an sensible Firmendaten zu gelangen oder betrügerische Handlungen wie etwa das Umleiten von Firmengeldern zu begehen. So werden beispielsweise gefälschte Audioaufnahmen von Führungskräften erstellt, um Mitarbeiter anzuweisen, Überweisungen auf falsche Konten zu tätigen. Dieses Phänomen, bekannt als CEO-Fraud oder Voice-Spoofing, ist nur eine von vielen Betrugsmethoden, die durch Deepfakes ermöglicht werden.
Neben den finanziellen Schäden stellen Deepfakes ein erhebliches Reputationsrisiko dar. Ein manipuliertes Video oder eine gefälschte Aussage kann über soziale Medien blitzschnell verbreitet werden und irreversible Schäden am Ruf eines Unternehmens oder einer Führungskraft anrichten. Die Geschwindigkeit, mit der sich Informationen heute verbreiten, lässt Unternehmen oftmals kaum Zeit zu reagieren.
Angreifer können vielfältig sein: von ehemaligen Mitarbeitern, die sich rächen wollen, bis hin zu Konkurrenten, die unfaire Mittel einsetzen, um einen Vorteil zu erlangen. Jede Organisation kann zum Ziel werden, unabhängig von ihrer Größe oder Branche.
Um die Risiken zu minimieren, ist es essentiell, dass Unternehmen Präventionsmaßnahmen ergreifen. Dazu gehören mehrstufige Authentifizierungsverfahren und firmeninterne Richtlinien, die das Bewusstsein für die Bedrohung schärfen. Mitarbeiterschulungen spielen eine wichtige Rolle, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten wissen, wie sie sich vor Deepfakes schützen können.
Sollte ein Unternehmen dennoch Ziel eines Deepfake-Angriffs werden, ist schnelles und entschiedenes Handeln gefragt. Die Kommunikationsabteilung muss in der Lage sein, umgehend zu beweisen, dass es sich um eine Fälschung handelt, um den Schaden so gering wie möglich zu halten.
Die Entwicklung von Deepfakes ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie KI-Technologien nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen und Gefahren mit sich bringen. Sie erfordern von Unternehmen, Behörden und der Gesellschaft insgesamt ein neues Maß an Wachsamkeit und Anpassungsfähigkeit.
Quellen:
- Berliner Zeitung: https://twitter.com/berlinerzeitung/status/1766155164967154042
- Prevency: https://prevency.com/de/deepfakes-als-gefahr-fuer-unternehmen/
- Berliner Zeitung (Polizei Themen): https://www.berliner-zeitung.de/topics/polizei
- Tagesspiegel Background Cybersecurity: https://background.tagesspiegel.de/cybersecurity/ki-und-cyberkriminalitaet-eine-bestandsaufnahme