York Universität eröffnet Institut für sichere Autonomie

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June 14, 2024

Die Universität York in Großbritannien hat kürzlich das Institute for Safe Autonomy (ISA) eingeweiht, ein sogenanntes "Living Lab", das sich der Erforschung der sicheren Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) widmet. Das Institut, dessen Aufbau mit 45 Millionen Pfund finanziert wurde, soll sowohl der Forschung dienen als auch kleinen und mittleren Unternehmen, die im Bereich KI und Robotik tätig sind, Raum bieten.

Unter der Leitung von Professor Miles Elsden konzentriert sich das ISA darauf, die Sicherheit von KI-gestützten Technologien im Alltag zu gewährleisten und so das öffentliche Vertrauen in autonome Systeme zu stärken. Elsden betont, dass KI-Technologien bereits jetzt einen wesentlichen Bestandteil unseres täglichen Lebens darstellen, sei es in Smartphones, Smart-TVs oder Staubsaugern. Das Ziel des Instituts ist es, auf die Bedenken der Öffentlichkeit bezüglich KI einzugehen und durch Forschung und Entwicklung aufzuzeigen, wie sicher diese Technologien im alltäglichen Gebrauch sind.

Zu den Projekten, die bereits im ISA bearbeitet werden, gehören unter anderem die sichere Integration von Robotern in Notaufnahmen von Krankenhäusern und ihre Verwendung in der häuslichen Pflege für grundlegende Aufgaben. Die Einrichtung bietet Arbeits- und Testräume für mehr als 100 Forscher aus verschiedenen Disziplinen.

Die Sicherheitsexperten des Instituts arbeiten in Partnerschaft mit Akademikern, der Industrie, der Regierung und der Zivilgesellschaft, um sichere, ethische und reale Anwendungen für autonome Systeme zu erforschen. Finanziert wurde das ISA durch gemeinsame Mittel von Research England (über den UK Research Partnership Investment Fund), der Lloyd's Register Foundation und der Universität York selbst.

Die Bedeutung der KI für die Wirtschaft und die Gesellschaft ist unbestreitbar. McKinsey berichtet, dass KI-Technologien bereits dazu beitragen, bessere Geschäftsentscheidungen zu treffen und Effizienzsteigerungen in Unternehmen zu erzielen. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von KI auf die Arbeitswelt. Laut PwC könnten beispielsweise bis Mitte der 2030er Jahre 44% der Arbeitskräfte mit niedriger Bildung von der Automatisierung betroffen sein.

Die COVID-19-Pandemie hat die digitale Transformation in Unternehmen beschleunigt und dazu geführt, dass vermehrt auf Fernarbeit umgestellt wurde, was wiederum das Wachstum der Technologiebranchen angetrieben hat. KI-Technologien könnten die Barrieren für den Eintritt in bestimmte Märkte senken, was die Struktur nationaler Wirtschaften beeinflussen könnte, wie beispielsweise die Rechts- und Finanzdienstleistungen in Großbritannien.

Die Forschung zeigt, dass bestimmte demografische und sozioökonomische Gruppen stärker von Automatisierung und KI betroffen sein könnten. Um die potenziell negativen Auswirkungen abzumildern, ist eine bessere Koordination zwischen Unternehmen und politischen Entscheidungsträgern erforderlich. Es wird empfohlen, nationale Strategien zu entwickeln, um Arbeitsplätze zu identifizieren, die von KI und Automatisierung bedroht sind, und umgesetzte Arbeitskräfte umzuschulen.

Die Universität York ist auch Teil eines Projekts, das untersucht, wie KI den Museums- und Kulturerbesektor verändern könnte. Das Projekt wird sich insbesondere auf den verantwortungsvollen Einsatz von KI konzentrieren und dabei die durch koloniale Vergangenheit bedingten Verzerrungen in Museumsbeständen berücksichtigen.

Darüber hinaus ist die Universität York nun Mitglied des Turing University Network, das sich für die Entwicklung sicherer und verantwortungsvoller KI-Systeme einsetzt. Dieses Netzwerk bietet britischen Universitäten, die sich für Datenwissenschaft und KI interessieren, Möglichkeiten zur Zusammenarbeit.

Die Entwicklungen in York sind ein Beispiel dafür, wie KI zunehmend in verschiedenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen Fuß fasst und dort sowohl Chancen als auch Herausforderungen bietet. Das ISA und ähnliche Initiativen spielen eine entscheidende Rolle dabei, die Vorteile von KI zu maximieren und gleichzeitig potenzielle Risiken zu minimieren.

Quellen:
- BBC News: "University of York: Institute to research benefits of AI"
- Universität York: "AI and Autonomous Systems in Society"
- Universität York: "University of York part of project to look at how AI could reshape the museum and heritage sector"
- Universität York: "York joins The Turing University Network to advance responsible AI development"

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