Vergleich der Video KI Plattformen Runway Gen 3 Alpha und Sora
Eine neue Ära der Video-KI: Runway Gen-3 Alpha im Vergleich zu Sora
In der Welt der künstlichen Intelligenz (KI) und der Videoproduktion gibt es derzeit einen spannenden Wettlauf um die Vorherrschaft. Die jüngste Veröffentlichung von Runway Gen-3 Alpha hat für Aufsehen gesorgt und bietet eine beeindruckende Alternative zu OpenAIs Sora. Während Sora noch nicht für die breite Öffentlichkeit zugänglich ist, können Nutzer:innen ab sofort auf das neue Modell von Runway zugreifen. Doch was macht Runway Gen-3 Alpha so besonders, und wie schlägt es sich im Vergleich zu anderen KI-Video-Tools?
Die Entwicklung von Runway Gen-3 Alpha
Das neue Modell Runway Gen-3 Alpha ist ab sofort für alle angemeldeten Benutzer:innen der Plattform zugänglich. Im Gegensatz zu den Vorgängermodellen Gen-1 und Gen-2 ist dieses jedoch nicht kostenlos. Nur gegen ein Upgrade auf einen kostenpflichtigen Plan, der bei zwölf US-Dollar pro Monat und Editor beginnt, steht die Video-KI zur Nutzung bereit. Derzeit funktioniert Runway Gen-3 Alpha „nur“ im Text-zu-Video-Modus, der es Nutzer:innen ermöglicht, Videos mithilfe natürlicher Spracheingaben zu erstellen.
In den kommenden Tagen sollen die Fähigkeiten des Modells jedoch um die Modi Bild-zu-Video und Video-zu-Video erweitert werden. Zusätzlich wird Gen-3 Alpha in die Steuerungsfunktionen von Runway, darunter Motion Brush, Advanced Camera Controls und Director Mode, integriert.
Technische Fortschritte und Zielgruppe
Die offizielle Vorstellung von Runway Gen-3 Alpha kommt nur wenige Wochen nach seiner Ankündigung. Im Vergleich zu älteren Modellen bietet es erhebliche Verbesserungen bei der Erstellung hyperrealistischer Videos basierend auf Benutzeranweisungen. Der Vorgänger, das Gen-2-Modell, wurde bereits Anfang letzten Jahres veröffentlicht.
Runways Gen-3 Alpha richtet sich primär an Content-Ersteller aus Marketing und Werbung. Das KI-Startup behauptet, die Konkurrenz vor allem da zu übertreffen, wo es um komplexe Übergänge, Keyframing und menschliche Charaktere mit ausdrucksstarken Gesichtern geht.
Trainingsdaten und Modellreihen
Das Modell wurde mit einem großen Video- und Bilddatensatz trainiert, der mit beschreibenden Untertiteln versehen war. Dies soll die Fähigkeit begründen, äußerst realistische Videoclips zu erzeugen. Bislang hat Runway allerdings Einblicke in den Trainingsdatensatz verweigert.
Gen-3 Alpha ist das erste einer neuen Reihe von Modellen, die für großangelegte multimodale Schulungen entwickelt werden. Am Ende der Entwicklung steht das, was Runway als „General World Model“ bezeichnet. Dieses Modell soll in der Lage sein, eine breite Palette von realen Situationen und Interaktionen darzustellen.
Vergleich zu OpenAIs Sora
Im Vergleich zu OpenAIs Sora scheint Runway eingeschränkter. Sora kann einminütige Videos erzeugen, während Runways Gen-3 Alpha derzeit nur Videoclips mit bis zu 10 Sekunden Länge generieren kann. Allerdings behauptet Runway, dass sich Gen-3 Alpha durch Geschwindigkeit und Qualität von Sora abhebt. Zudem ist Runways Gen-3 Alpha schlichtweg verfügbar, was von Sora nicht behauptet werden kann.
Der schnelle Markteintritt von Runway wird sicherlich auch den Hintergrund haben, die Pole-Position im Rennen um die beste Video-KI zu belegen. Wie lange diese gehalten werden kann, bleibt fraglich, denn neben OpenAI und Sora kämpfen auch Stability AI, Pika, Luma Labs und andere um den Titel des besten KI-Videotools.
Die Zukunft der KI-Video-Produktion
Auf längere Sicht haben KI-Video-Tools wie Sora und Runway das Potential, die Film- und Videoproduktion komplett zu revolutionieren. Experten sehen Sora in der heutigen Version erst als den Anfang von etwas, das sich in den nächsten Jahrzehnten rasant weiterentwickeln wird. Bis es die ersten komplett KI-generierten Spielfilme und Serien geben wird, ist wahrscheinlich noch eine Weile hin, aber es ist eher eine Frage der Zeit als ob es überhaupt je passieren wird.
Spannend könnte es für Filmschaffende schon in den nächsten Jahren werden, wenn Sora kostenmäßig so erschwinglich ist, dass man damit im Handumdrehen Bewegtbild-Storyboards umsetzen kann. Auch die Möglichkeit, Inhalte von Sora, Runway & Co. als 3D-Bewegtbild-Modelle zu exportieren, könnte ein enormer Vorteil für Filmemacher sein.
Ethik und Rechtslage
Eine weitere Vision besteht darin, dass KI-Modelle wie Sora Dateien bereitstellen können, die die Videoinhalte mit offenen Ebenen und Compositions abspeichern. Dies würde die spannende Möglichkeit ergeben, künstlich erzeugte Inhalte zu bearbeiten und mit selbst-kreierten Inhalten zu kombinieren. Denkbar wäre auch, dass man der künstlichen Intelligenz Gegenstände oder Charaktere „beibringt“ und diese dann auf Basis dessen selbst Szenen erstellen kann.
Sogar bereits verstorbene Schauspieler könnten wieder zum Leben erweckt werden. Dass dies bereits mit Stimmen funktioniert, haben uns beispielsweise die neuen Pumuckl-Folgen gezeigt, in denen der rothaarige Kobold mit der KI-erzeugten Stimme von Pumuckl-Sprecher Hans Clarin spricht, der bereits vor 20 Jahren gestorben ist.
Was die Rechtslage dazu sagt und wo ethische Grenzen liegen, steht da selbstverständlich nochmal auf einem anderen Blatt.
Fazit
Runway Gen-3 Alpha stellt eine beeindruckende Weiterentwicklung in der Welt der KI-Video-Produktion dar. Während es in einigen Aspekten noch hinter Sora zurückbleibt, bietet es dennoch erhebliche Vorteile in Bezug auf Geschwindigkeit und Verfügbarkeit. Die Zukunft der KI-Video-Tools scheint vielversprechend, und es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Markt in den kommenden Jahren entwickeln wird.
