Der Duden, das Standardwerk der deutschen Rechtschreibung, bietet mit Duden Mentor seit 2019 ein Online-Tool zur Textkorrektur an. Inzwischen hat sich die Landschaft der digitalen Lektorats-Assistenten erweitert, insbesondere durch KI-gestützte Anwendungen. Dieser Artikel vergleicht Duden Mentor mit zwei prominenten Konkurrenten: Languagetool und Deepl Write. Dabei werden die jeweiligen Stärken und Schwächen der Tools anhand eines Testtextes analysiert.
Duden Mentor bietet zwei Prüfmodi: einen klassischen und einen KI-gestützten. Im klassischen Modus erkennt das Tool zuverlässig Rechtschreib- und Grammatikfehler. Besonders hervorzuheben sind die detaillierten Erklärungen zu den Korrekturvorschlägen, die auf dem umfangreichen Duden-Korpus basieren. Auch neuere sprachliche Entwicklungen wie Gendersternchen und Doppelpunkte werden erkannt. Schwächen zeigt der klassische Modus bei der Kommasetzung, wo die KI-Unterstützung gelegentlich zu Fehlern führt. Im Bereich Stilprüfung konzentriert sich Duden Mentor vor allem auf Wortwiederholungen und bietet alternative Synonyme an. Diese sind zwar umfangreich, wirken aber mitunter unpassend.
Der KI-Modus von Duden Mentor, basierend auf ChatGPT, enttäuscht im Vergleich. Weder Rechtschreib- und Grammatikfehler noch stilistische Mängel werden zuverlässig erkannt. Die Umschreibfunktion ist zwar vorhanden, aber weniger leistungsstark als bei spezialisierten KI-Chatbots. Die Texteingaben im KI-Modus werden vier Wochen serverseitig gespeichert, jedoch laut Duden nicht zum Training von Sprachmodellen verwendet.
Languagetool, ursprünglich ein Open-Source-Projekt, erkennt ebenfalls grundlegende Rechtschreib- und Grammatikfehler. Im Vergleich zu Duden Mentor fällt die Stilprüfung jedoch deutlich knapper aus. Wortwiederholungen und komplexe Satzstrukturen werden nicht beanstandet. Auch die Erkennung von Genderformen bereitet dem Tool Schwierigkeiten. Die Synonymvorschläge sind ähnlich umfangreich wie bei Duden Mentor. Die KI-gestützten Umschreibevorschläge sind jedoch oft ungenau und kontextuell unpassend. Die Daten der Nutzer werden laut Anbieter nicht zum Training von Sprachmodellen verwendet.
Deepl Write, das zweite Produkt des Übersetzungsdienstleisters Deepl, fokussiert sich weniger auf die Korrektur von Rechtschreib- und Grammatikfehlern, sondern vielmehr auf das Umschreiben und Umformulieren von Texten. Hier bietet das Tool umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten für Stil, Ton und Anrede. Dadurch lassen sich Texte zielgruppenspezifisch anpassen. Die Begründung für die vorgeschlagenen Änderungen bleibt jedoch undurchsichtig. In der kostenlosen Version werden die Texteingaben zum Training von Sprachmodellen verwendet. Bei einem kostenpflichtigen Abo werden die Daten gelöscht und nicht für Trainingszwecke genutzt.
Jedes der drei getesteten Tools hat unterschiedliche Stärken und Schwächen. Duden Mentor punktet mit detaillierten Erklärungen und einer umfassenden Stilprüfung, der KI-Modus ist jedoch ausbaufähig. Languagetool konzentriert sich auf die Basisprüfung, die KI-Unterstützung könnte verbessert werden. Deepl Write überzeugt beim Umschreiben, lässt aber Transparenz vermissen. Für einen perfekt lektorierten Text ist weiterhin die Expertise eines menschlichen Lektors unerlässlich. Die KI-Tools können jedoch als nützliche Unterstützung im Schreibprozess dienen.
Bibliographie: - https://t3n.de/news/tooltip-duden-mentor-deepl-lektorat-rechtschreibung-1672715/ - https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2025-02/64548278-duden-mentor-ausprobiert-schlaegt-das-lektorats-urgestein-languagetool-und-deepl-write-397.htm - https://t3n.de/ - https://twitter.com/t3n - https://www.facebook.com/100064654845221/posts/1016035750561577/ - https://mentor.duden.de/ - https://www.facebook.com/photo.php?fbid=1005774784921007&id=100064654845221&set=a.604922181672938&locale=el_GR - https://www.itsicherheitnews.de/duden-mentor-ausprobiert-schlaegt-das-lektorats-urgestein-languagetool-und-deepl-write/ - https://mentor.duden.de/korrekturlesen