Die neueste Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) bringt OpenAI mit der Einführung von SearchGPT auf den Markt. Diese Suchmaschine soll Google herausfordern, indem sie konkrete Antworten anstelle von Links liefert. Doch wie viel Substanz steckt wirklich hinter diesem technologischen Fortschritt?
Seit Monaten kursieren Gerüchte, dass OpenAI eine eigene Suchmaschine entwickeln wolle, die Google Konkurrenz machen könnte. Nun ist es so weit: Eine kleine Gruppe von Nutzern kann den neuen Dienst testen. Doch schon bei der Vorstellung traten die ersten Probleme auf.
Ein großes Problem bei der Nutzung von Sprachmodellen wie SearchGPT sind sogenannte Halluzinationen. Dabei handelt es sich um Fälle, in denen das Modell falsche Informationen mit voller Überzeugung präsentiert. Dies liegt daran, dass Sprachmodelle auf Wahrscheinlichkeiten basieren und Wort für Wort vorhersagen, wie ein Satz weitergehen könnte.
Ein Beispiel: Fragt man nach Musikfestivals in Boone, North Carolina, nennt SearchGPT das Appalachian Summer Festival mit einem falschen Datum. Solche Fehler sind keine Seltenheit und zeigen die Grenzen der aktuellen Technologie auf.
Ein weiteres Problem ist das Fact-Checking. Die Magie der KI-Suche besteht darin, dass das Sprachmodell die Suchergebnisse einer konventionellen Internet-Suche nimmt und in einem kurzen Text zusammenfasst. Doch dies funktioniert nur, wenn die Suchergebnisse selbst korrekt sind. Ein bekanntes Beispiel ist die Panne bei Googles Search Generative Experience, wo ein ironischer Reddit-Thread über Leim auf Pizzen in die Suchergebnisse einfloss und von der KI nicht als Satire erkannt wurde.
OpenAI hat angekündigt, eng mit Verlegern und Urhebern zusammenzuarbeiten, um rechtliche Probleme zu umgehen. Medienunternehmen wie Axel Springer, News Corp und die Financial Times sollen Einfluss darauf haben, wie ihre Informationen in SearchGPT dargestellt werden. Dennoch bleibt die Frage offen, wie verlässlich und transparent die Quellen wirklich sind.
Die Entwicklung und der Betrieb von KI-Anwendungen sind teuer. OpenAI plant, mehr lokale Informationen sowie den Handel in die Suchmaschine zu integrieren. Dies erinnert stark an Googles klassische Suche, die viel gesponserten Content und eCommerce prominent anzeigt. Ob OpenAI auch Werbung ausspielen wird, ist bisher nicht bekannt.
Obwohl SearchGPT als revolutionäre Suchmaschine angekündigt wurde, zeigen sich bei genauerer Betrachtung erhebliche technische und rechtliche Herausforderungen. Halluzinationen und unzureichendes Fact-Checking stellen große Hürden dar. Zudem bleibt abzuwarten, ob OpenAI mit seinem Geschäftsmodell langfristig erfolgreich sein kann.
Insgesamt scheint es, als sei SearchGPT noch nicht bereit, Googles Dominanz ernsthaft zu gefährden. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Technologie weiterentwickelt und ob OpenAI die bestehenden Probleme in den Griff bekommen wird.