San Francisco klagt gegen Betreiber von KI-basierten Entkleidungswebseiten
USA: Klage gegen 16 KI-gestützte "Undress"-Websites
Einführung
Die Stadt San Francisco hat eine juristische Offensive gegen 16 Websites gestartet, die mittels künstlicher Intelligenz (KI) pornografische Bilder von Frauen und Mädchen erzeugen. Diese sogenannten "Undress"-Websites nutzen KI, um Bilder bekleideter Personen so zu manipulieren, dass sie entkleidet erscheinen. Dieser Schritt markiert den ersten seiner Art in den USA und stellt eine bedeutende Entwicklung im Kampf gegen die Verbreitung nicht einvernehmlicher pornografischer Inhalte dar.
Die Klage
San Francisco City Attorney David Chiu gab bekannt, dass seine Behörde die Betreiber dieser Websites verklagt. Die Klage, die sowohl auf bundesstaatliche als auch auf kalifornische Gesetze verweist, beschuldigt die Betreiber der Verletzung von Vorschriften gegen Deepfake-Pornografie, Rachepornografie und Kinderpornografie. Zudem sollen die Websites gegen das kalifornische Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb verstoßen haben.
Die Ziele der Klage
Chiu erklärte, dass die Klage zwei Hauptziele verfolgt: Zum einen sollen die Websites geschlossen werden, zum anderen soll ein Bewusstsein für die ernsthaften Folgen dieser Form des "sexuellen Missbrauchs" geschaffen werden. Laut Chiu sind die Opfer dieser Dienste oft Frauen und Mädchen, deren Bilder ohne deren Zustimmung manipuliert werden. Diese Bilder werden dann verbreitet, um die Betroffenen zu demütigen, zu bedrohen und unter Druck zu setzen.
Reaktionen und Beispiele
Ein besonders schockierendes Beispiel für die Auswirkungen dieser Technologien war ein Fall an einer Mittelschule in Beverly Hills. Dort wurden Deepfake-Bilder von Schülerinnen erstellt und verbreitet, was zu schwerwiegenden psychologischen und sozialen Folgen für die Betroffenen führte. Ähnliche Vorfälle wurden auch in anderen Schulen in Kalifornien, Washington und New Jersey gemeldet.
Herausforderungen bei der Bekämpfung
Die Bekämpfung solcher Websites stellt eine große Herausforderung dar. Viele der Betreiber befinden sich außerhalb der USA, was die rechtliche Verfolgung erschwert. Zudem ist es für Opfer oft schwierig, die Bilder aus dem Internet entfernen zu lassen, da diese keine eindeutigen Kennzeichnungen aufweisen, die auf die Ursprungswebsites hinweisen. Chiu hofft jedoch, dass durch die Klage ein Präzedenzfall geschaffen wird, der weitere Maßnahmen gegen ähnliche Websites ermöglicht.
Internationale Bemühungen
Auch in anderen Ländern gibt es Bestrebungen, gegen ähnliche Anbieter vorzugehen. Großbritannien plant beispielsweise, nicht nur die Verbreitung, sondern auch die Erzeugung solcher Bilder unter Strafe zu stellen. Diese internationalen Bemühungen zeigen, dass das Problem global erkannt und angegangen wird.
Die Rolle der Technologie
Die Verfügbarkeit von Open-Source-KI-Modellen hat dazu geführt, dass fast jeder Zugang zu diesen Technologien hat und sie für eigene Zwecke anpassen kann. Dies hat zur Entstehung von Websites und Apps geführt, die Deepfake-Bilder aus bestehenden Fotos erzeugen oder neue pornografische Bilder von Grund auf erstellen können. Diese Entwicklung zeigt die Notwendigkeit strengerer Regulierungen und gesetzlicher Maßnahmen, um die missbräuchliche Nutzung von KI-Technologien zu verhindern.
Schlussfolgerung
Die Klage der Stadt San Francisco gegen die Betreiber von 16 KI-gestützten "Undress"-Websites stellt einen bedeutenden Schritt im Kampf gegen die Verbreitung nicht einvernehmlicher pornografischer Inhalte dar. Sie zeigt die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit und strengerer Regulierungen, um die Opfer solcher Technologien zu schützen und die Verbreitung solcher Bilder zu verhindern. Der Ausgang dieser Klage könnte weitreichende Folgen für die Zukunft der Regulierung von KI-Technologien haben und als Präzedenzfall für ähnliche Fälle weltweit dienen.
