In den letzten Jahrzehnten hat die 3D-Technologie eine bedeutende Entwicklung durchgemacht. Von den ersten rudimentären Modellen bis hin zu hochkomplexen Simulationen reicht heute die Bandbreite der Anwendungsmöglichkeiten. Eine besonders spannende Entwicklung zeichnet sich gegenwärtig in der 3D-Industrie ab, die sowohl für den Bereich des Gaming als auch für den 3D-Druck von großer Bedeutung ist.
Die Firma Deemos Tech, ein Vorreiter im Bereich der Generativen Künstlichen Intelligenz (KI), hat kürzlich Ergebnisse ihres Projektes "Rodin Gen-1" vorgestellt. Diese Technologie ist in der Lage, innerhalb von nur zehn Sekunden aus zweidimensionalen Bildern dreidimensionale Modelle zu erstellen. Dies stellt einen enormen Fortschritt dar, wenn man bedenkt, dass der traditionelle Prozess des Modellierens oft stunden- oder sogar tagelange Arbeit erfordern kann.
Die Effizienz von Rodin Gen-1 liegt in seiner Fähigkeit, nicht nur bekannte, sondern auch unbekannte Objekte zu modellieren. Diese Flexibilität eröffnet neue Möglichkeiten in der Produktion und im Design. So könnten etwa Spieleentwickler schneller und effizienter 3D-Modelle für ihre virtuellen Welten erstellen. Im Bereich des 3D-Drucks könnten Nutzer eigene Entwürfe oder Fotos in physische Objekte umwandeln, ohne umfangreiche Kenntnisse im 3D-Modelling haben zu müssen.
Die zugrundeliegende Technologie für solche Fortschritte basiert auf dem Prinzip des autonomen 3D-Modellings, wie es beispielsweise am Institut für Robotik und Mechatronik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erforscht wird. Dort werden Methoden entwickelt, die es Robotern ermöglichen, selbstständig 3D-Modelle von unbekannten Objekten oder Szenen zu erstellen. Das geschieht durch iteratives Planen der nächsten besten Ansichten (Next-Best-Views) und kollisionsfreier Bewegungen, bis die gewünschte Modellqualität erreicht ist.
Die Anwendungsbereiche für autonome 3D-Modellierung sind vielfältig und reichen von der Robotik über industrielle Produktion bis hin zur Unterhaltungselektronik. Insbesondere die Kombination aus Objektmodellierung und -erkennung, wie sie in Publikationen des DLR thematisiert wird, ermöglicht eine aktive Szenerkundung, bei der teilweise bekannte Objekte analysiert und unbekannte modelliert werden.
Die von Deemos Tech mit Rodin Gen-1 erreichten Ergebnisse sind nicht nur technisch beeindruckend, sondern auch ein Indikator dafür, wie Generative KI die Landschaft der 3D-Industrie verändern könnte. Die Fähigkeit, in Echtzeit 3D-Modelle zu generieren, eröffnet neue Horizonte für personalisierte Produkte und interaktive Medien.
Die Nutzung von Generativer KI in der Metaverse, wie sie von Deemos Tech propagiert wird, könnte außerdem die Art und Weise, wie wir mit digitalen Inhalten interagieren, revolutionieren. Die Erstellung von hyperrealistischen 3D-Avataren aus Texten, Fotos oder Kunstwerken veranschaulicht das Potenzial dieser Technologie.
Es ist zu erwarten, dass die Fortschritte in der Generativen KI weitere Innovationen fördern werden, die über die bereits absehbaren Anwendungen hinausgehen. Angesichts der rasanten Entwicklung ist es wahrscheinlich, dass wir erst am Anfang einer neuen Ära der digitalen Kreation stehen.
Quellen:
1. Kriegel, Simon. "Autonomous 3D Modeling of Unknown Objects for Active Scene Exploration." Dissertation, Technische Universität München (TUM), 2015.
2. Kriegel, Simon, et al. "Efficient Next-Best-Scan Planning for Autonomous 3D Surface Reconstruction of Unknown Objects." Journal of Real-Time Image Processing, vol. 10, no. 4, 2015, pp. 611-631.
3. DeemosTech Twitter Account. https://twitter.com/DeemosTech
4. German Aerospace Center (DLR) - Institute of Robotics and Mechatronics. "Autonomous 3D Modeling." https://www.dlr.de/rm/en/desktopdefault.aspx/tabid-3932/6095_read-45162/.