Rebind und die Zukunft des interaktiven Lesens

Kategorien:
No items found.
Freigegeben:
June 19, 2024

Artikel jetzt als Podcast anhören

AI-Literatur: Die Wiedergeburt des Lesens durch Rebind

Eine neue Ära des Lesens


Als ich die E-Mail erhielt, die mich einlud, an einem AI-Projekt namens Rebind teilzunehmen, das laut Absender die Art und Weise, wie Buchliebhaber Bücher lesen, radikal verändern würde, war ich zunächst skeptisch. Der Absender war Clancy Martin, ein Schriftsteller und Philosophieprofessor, den ich nur vage kannte. Er bot mir an, für meine Teilnahme bezahlt zu werden. Das schien verdächtig.


Das Konzept hinter Rebind


Die E-Mail erklärte, dass meine Rolle darin bestehen würde, Originalkommentare zu einem „großen Buch“ aufzunehmen. Diese Kommentare würden dann in den Text eingebettet und interaktiv gemacht: Leser könnten Fragen stellen, und AI-me würde in einen „laufenden Dialog“ mit ihnen treten. Clancy schlug vor, dass ich „Romeo und Julia“ wähle, obwohl es jedes klassische Werk im öffentlichen Bereich sein könnte. Das Konzept, Leser zu begleiten und mit ihnen zu interagieren, klang faszinierend, aber auch herausfordernd.


Die prominenten Teilnehmer


Eine Reihe von namhaften Teilnehmern, genannt „Rebinder“, hatten bereits zugesagt: der irische Booker-Preisträger John Banville zu James Joyces „Dubliners“, Bestsellerautorin Roxane Gay zu Edith Whartons „The Age of Innocence“ und Lena Dunham zu E. M. Forsters „A Room With a View“, um nur einige zu nennen. Das Projekt versprach, die Verbindung zwischen Lesern und Literatur zu vertiefen.


Die Vision von John Dubuque


Clancy erklärte weiter, dass jemand namens John Dubuque, der ein Unternehmen für „umpteen million dollars“ verkauft hatte, die Idee für dieses Projekt entwickelt hatte. Dubuque hatte mehrere Monate damit verbracht, Heideggers „Sein und Zeit“ mit einem Tutor zu erarbeiten, und wollte diese Art von Erfahrung für alle zugänglich machen. Trotz meiner anfänglichen Skepsis stimmte ich einem Gespräch mit Clancy und später mit Dubuque zu.


Eine private Persönlichkeit


John Dubuque existiert tatsächlich und lebt in einer weitläufigen Villa in der Nähe von Santa Barbara. Er erklärte, dass er ein sehr privater Mensch sei und die Idee, öffentlich zu sprechen, ihn entsetze. Dubuque ist vierzig, drahtig und unprätentiös freundlich. Seine Familie besitzt ein Unternehmen für Sanitärbedarf, und er hatte es in den letzten Jahren erheblich erweitert und schließlich verkauft.


Die technische Umsetzung


Dubuque erklärte, dass die technische Herausforderung weniger im Programmieren läge, sondern vielmehr in der kreativen Umsetzung. Die Innovation bestand darin, die Kommentare der Rebinder „chat-fähig“ zu machen. Das Ziel war es, den Nutzer dort abzuholen, wo er sich befand, und eine lebendige, interaktive Leseerfahrung zu schaffen.


Die Rolle der AI


Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist die Integration von AI. Die AI-Generierten Kommentare sollen in der Stimme des tatsächlichen Rebinders gehalten werden, was eine Debatte über die „Ick-Faktor“ aufwarf—sind Stimmklone gruselig? Dubuque ist überzeugt, dass der menschliche Faktor entscheidend ist, um Authentizität zu bewahren.


Potenzielle Risiken und Chancen


Natürlich gibt es Bedenken hinsichtlich der AI. Diese reichen von der Angst, dass AI das Ende der menschlichen Geschichte einläuten könnte, bis hin zu ethischen Bedenken, da AI in der Kriegsführung integriert wird. Dubuque und sein Team sind sich dieser Risiken bewusst, betonen aber auch die Chancen, die AI bietet, um das Lesen und Verstehen von Literatur zu revolutionieren.


Ein neuer Weg des Lesens


Rebind hat das Potenzial, das Lesen zu einer neuen, interaktiven Erfahrung zu machen. Indem es die Kommentare der Rebinder mit den Reflexionen und Fragen der Leser vermischt, schafft es eine lebendige Diskussion, die das Verständnis und die Wertschätzung der Literatur vertieft. Es bleibt abzuwarten, wie diese Technologie angenommen wird und welche langfristigen Auswirkungen sie auf das Leseverhalten haben wird.


Schlussgedanken


Die Idee, dass AI uns helfen könnte, komplexe literarische Werke besser zu verstehen und zu schätzen, ist faszinierend und verheißungsvoll. Rebind könnte tatsächlich die Art und Weise, wie wir lesen, verändern und eine Brücke zwischen der klassischen Literatur und der modernen Technologie schlagen.

Bibliographie

- https://www.wired.com/story/i-am-laura-kipnis-bot-and-i-will-make-reading-sexy-and-tragic-again/
- https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/14484528.2023.2250931
- https://www.nytimes.com/2022/02/17/books/review/12-new-books-we-recommend-this-week.html
- https://www.skeptic.com/reading_room/me-too-cognitive-dissonance/
- https://www.slideshare.net/slideshow/how-to-make-an-intro-paragraph-how-to-craft-a/265676809
- https://transreads.org/wp-content/uploads/2022/02/2022-02-07_62017cfa427b4_lauren-berlant-cruel-optimism-3.pdf
- https://www.unley.sa.gov.au/Events-programs-facilities/Facilities-venues/Unley-Libraries/Unley-Libraries-blog/23-03-cto-writers-week
- https://www.researchgate.net/publication/277006353_Rewriting_the_Script_Drag_Dress_and_the_Body_Politic
- https://www.newsnow.co.uk/h/Technology

Was bedeutet das?

Wie können wir Ihnen heute helfen?

Das Expertenteam von Mindverse freut sich darauf, Ihnen zu helfen.