Modewerbung bei Mango – KI-Models tragen aktuelle Kleidung
Einleitung
Die Modewelt hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt, insbesondere durch den Einsatz neuer Technologien. Eine der bemerkenswertesten Entwicklungen ist die Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) in der Werbung. Der spanische Modekonzern Mango hat diesen Trend aufgegriffen und präsentiert seine neueste Kollektion "Sunset Dream" mit KI-generierten Models. Diese innovative Herangehensweise sorgt sowohl für Begeisterung als auch für Kritik.
Die Kampagne "Sunset Dream"
Mango hat für die Bewerbung seiner neuen Kollektion "Sunset Dream", die sich hauptsächlich an Teenager richtet, eine Werbekampagne gestartet, bei der die Models vollständig von KI generiert wurden. Die Kleidungsstücke hingegen sind real und wurden vorab fotografiert. Diese Fotos dienen als Grundlage für die KI, die darauf trainiert wurde, die Kleidung auf die computergenerierten Models zu übertragen. Dies ermöglicht es Mango, die Produktionskosten erheblich zu senken und gleichzeitig die Effizienz zu steigern.
Technologische Umsetzung
Um die KI-Models zu erstellen, hat Mango eine spezielle Software entwickelt, die in der Lage ist, realistische menschliche Figuren zu generieren. Diese Software wurde mit den Fotos der Kleidungsstücke gefüttert und darauf trainiert, diese auf die virtuellen Körper zu legen. Der gesamte Prozess ist hochkomplex und erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen, darunter Design, Art und Styling, Datensatz- und KI-Modell-Training sowie das Fotostudio von Mango Teen.
Wirtschaftliche Vorteile
Mango ist nicht das erste Unternehmen, das auf KI in der Werbung setzt, aber es ist bisher das größte, das diesen Ansatz in dieser Größenordnung verfolgt. Zu den wirtschaftlichen Vorteilen zählen:
- Reduzierte Produktionskosten, da keine realen Models, Fotografen oder aufwendigen Shootings an exotischen Locations benötigt werden.
- Höhere Flexibilität und Geschwindigkeit in der Erstellung und Anpassung von Werbematerial.
- Nachhaltigkeit durch den Verzicht auf Reisen und physische Produktionen.
Vergleich mit anderen Unternehmen
Auch andere Modehäuser haben bereits ähnliche Ansätze getestet. Luxusmarken wie Etro und Levi’s haben ebenfalls KI-generierte Models in ihren Kampagnen eingesetzt. Google bietet zudem eine KI-Shoppingfunktion an, die es ermöglicht, Kleidungsstücke auf verschiedene Körperformen, Größen und Hautfarben zu übertragen. Diese Entwicklungen zeigen, dass KI in der Modebranche immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Kritik und Kontroversen
Die Nutzung von KI-Models ist jedoch nicht unumstritten. Kritiker werfen Mango vor, durch die Generierung unrealistischer Schönheitsideale junge Menschen zu verunsichern. Zudem besteht die Befürchtung, dass Arbeitsplätze in der Branche verloren gehen könnten, da menschliche Models, Stylisten und Fotografen ersetzt werden.
Unrealistische Schönheitsideale
Ein zentraler Kritikpunkt ist, dass KI-Models unrealistische Schönheitsstandards setzen könnten. Obwohl Werbung schon immer idealisierte Bilder dargestellt hat, könnte die Perfektion der KI-Models den Druck auf junge Menschen erhöhen, einem unerreichbaren Ideal zu entsprechen.
Arbeitsplatzverlust und neue Chancen
Die Automatisierung durch KI könnte in der Tat zu einem Verlust von Arbeitsplätzen führen. Gleichzeitig entstehen jedoch auch neue Berufsfelder, beispielsweise in der Entwicklung und dem Training von KI-Modellen. Mango betont, dass viele interne Teams an der Entwicklung der Kampagne beteiligt waren, was zeigt, dass menschliche Expertise nach wie vor gefragt ist.
Zukunftsperspektiven
Mango plant, in den kommenden Jahren noch stärker auf technologische Innovationen zu setzen. Neben virtuellen Models wird KI bereits auf der Webseite des Unternehmens eingesetzt, um personalisierte Produktempfehlungen zu erstellen und die Preisgestaltung zu optimieren. Auch eine virtuelle Boutique auf der Online-Spiele-Plattform Roblox wurde eröffnet, in der Nutzer digitale Versionen der Mango-Teen-Kleidung für ihre Avatare kaufen können.
Chancen und Risiken
Die Nutzung von KI in der Modebranche bietet sowohl Chancen als auch Risiken. Einerseits ermöglicht sie eine effizientere und kostengünstigere Produktion von Werbematerial und kann zur Diversifizierung und Personalisierung von Angeboten beitragen. Andererseits muss die Branche sicherstellen, dass ethische Aspekte berücksichtigt werden und die Technologie verantwortungsvoll eingesetzt wird.
Fazit
Die Werbekampagne von Mango mit KI-generierten Models ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Künstliche Intelligenz die Modebranche revolutionieren kann. Obwohl es berechtigte Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf Schönheitsideale und Arbeitsplätze gibt, bietet die Technologie auch enorme Potenziale. Mango zeigt, dass der Einsatz von KI nicht nur wirtschaftliche Vorteile bringt, sondern auch kreative Möglichkeiten eröffnet.
Bibliographie
https://www.brisant.de/lifestyle/mango-model-ai-102.html
https://bellevue.nzz.ch/stil-design/mode/mango-und-ki-werbekampagne-was-hinter-der-kritik-steckt-ld.1841696
https://www.rtl.de/leben/mode/was-an-diesem-bild-ist-echt-modekette-mango-sorgt-mit-neuen-fotos-fuer-wirbel-id1743383.html
https://rt1.imsueden.de/modemarke-mango-wirbt-mit-ki-models-610605/
https://www.radio7.de/mango-setzt-auf-ki-models
https://www.srf.ch/news/schweiz/echte-kleider-kuenstliche-frau-mango-modekampagne-wirbt-mit-ki-model-chance-oder-gefahr
https://www.oe24.at/madonna/fashion/statt-echter-frauen-mango-erstellt-models-per-ki/602326634
https://www.tag24.de/nachrichten/wirtschaft/bei-diesem-bild-ist-fast-nichts-wie-es-scheint-3304209
https://www.golem.de/news/modewerbung-mango-setzt-auf-ki-models-2407-187550.html