Der Bedarf an Rohstoffen wie Kobalt und Kupfer steigt stetig. Traditionelle Methoden der Exploration stoßen dabei zunehmend an ihre Grenzen. Ein innovativer Ansatz nutzt nun Künstliche Intelligenz (KI), um Mineralienvorkommen an bisher unentdeckten Orten zu identifizieren. Dieses Verfahren verspricht nicht nur höhere Erfolgsquoten, sondern auch eine effizientere und umweltschonendere Ressourcennutzung.
Das US-amerikanische Unternehmen Earth AI hat mit Hilfe von KI erhebliche Mineralienvorkommen in Australien entdeckt. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der intelligenten Auswertung umfangreicher, bisher ungenutzter Datenbestände. Die australische Regierung, der die Rechte an den Bodenschätzen gehören, verpachtet diese an private Unternehmen, die seit den 1970er Jahren verpflichtet sind, ihre Explorationsdaten an ein nationales Archiv zu übermitteln. Diese riesige Datenmenge blieb jedoch lange Zeit weitgehend unausgewertet.
Roman Teslyuk, Gründer von Earth AI, erkannte das Potenzial dieser Informationen. Sein Ansatz: Einen Algorithmus zu entwickeln, der aus den Erfolgen und Misserfolgen vergangener Explorationen lernt und so die Vorhersagegenauigkeit für zukünftige Funde deutlich erhöht. Earth AI trainierte seine KI mit über 400 Millionen geologischen Datensätzen aus Australien. Das Ergebnis: Die Trefferquote bei der Vorhersage von Mineralienvorkommen stieg im Vergleich zu traditionellen Methoden von 0,5 Prozent auf beeindruckende 66 Prozent.
Anfangs stieß Earth AI auf Skepsis. Investoren zögerten, allein auf Basis der KI-Vorhersagen in teure Bohrungen zu investieren. Daraufhin erweiterte das Unternehmen sein Geschäftsmodell und beschaffte sich eigene Bohrausrüstung. Die erfolgreichen Bohrungen bestätigten die Vorhersagen der KI und lieferten den entscheidenden Beweis für die Leistungsfähigkeit des Verfahrens.
Die steigende Nachfrage nach Rohstoffen, insbesondere für Zukunftstechnologien wie Elektromobilität und erneuerbare Energien, macht die effiziente und nachhaltige Exploration unerlässlich. Earth AI verspricht eine deutlich schnellere und kostengünstigere Rohstoffgewinnung. Die Zeitspanne zwischen der Entdeckung eines Vorkommens durch den Algorithmus und den ersten Bohrungen beträgt lediglich drei bis sechs Monate. Zudem soll die Umweltbelastung im Vergleich zu herkömmlichen Methoden reduziert werden.
Earth AI ist nicht das einzige Unternehmen, das KI für die Exploration einsetzt. Auch das Startup KoBold meldete 2025 die Entdeckung umfangreicher Kupfervorkommen in Sambia, ebenfalls mithilfe von KI und der Analyse großer geologischer Datensätze. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Rohstoffexploration scheint sich zu einem wichtigen Trend zu entwickeln, der das Potenzial hat, die Branche grundlegend zu verändern.
Bibliographie: - https://t3n.de/news/ki-findet-mineralienvorkommen-auf-der-erde-an-orten-an-denen-sonst-niemand-gesucht-haette-1680012/ - https://x.com/t3n/status/1904855134246432887 - https://www.threads.net/@t3n_magazin/post/DHqSXObMfFh/die-genauigkeit-der-vorhersage-von-mineralienquellen-soll-damit-von-05-auf-66-pr - https://t3n.de/tag/future-science/ - https://t3n.de/news/ - https://t3n.de/archive/ - https://x.com/t3n?lang=de - https://t3n.de/tag/innovation/ - https://de-de.facebook.com/t3nMagazin/