Künstliche Intelligenz am Herd: Wie schneiden AI-generierte Rezepte im Geschmackstest ab?

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August 30, 2024

Können von AI erstellte Rezepte geschmacklich überzeugen?

Einleitung

Die Fähigkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) haben sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. Von der Textgenerierung bis hin zur Bildbearbeitung – KI scheint in nahezu jedem Bereich des Alltags Einzug zu halten. Eine der neuesten Anwendungen ist die Erstellung von Rezepten. Aber können von KI erstellte Rezepte wirklich überzeugen oder sind sie eher schwer verdaulich? Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Aspekte der KI-Rezeptgenerierung und deren Auswirkungen auf die kulinarische Welt.

Erste Erfolge und Herausforderungen

Einige Restaurants haben bereits erste Erfahrungen mit von KI erstellten Rezepten gemacht. Ein bemerkenswertes Beispiel ist Dodo Pizza in Dubai. Der Menüentwickler Spartak Arutyunyan ließ ChatGPT ein Rezept für eine Pizza kreieren, das eine Mischung aus verschiedenen kulturellen Zutaten darstellt. Das Ergebnis: eine Pizza mit arabischem Shawarma-Hähnchen, indischem Paneer-Käse, Za'atar-Kräutern und Tahini-Soße. Diese ungewöhnliche Kombination war ein voller Erfolg und ist bis heute auf der Speisekarte. Doch nicht alle Versuche waren so erfolgreich. Einige von der KI vorgeschlagene Rezepte, wie eine Mischung aus Erdbeeren und Pasta oder Blaubeeren und Frühstückscerealien, erwiesen sich als weniger ansprechend und schafften es nicht auf die Speisekarte.

Erfahrungen aus den USA

Auch in den USA wurden ähnliche Experimente durchgeführt. Venecia Willis, die kulinarische Direktorin des Velvet Taco in Dallas, ließ ChatGPT ein Rezept für einen Taco der Woche erstellen. Trotz einiger weniger überzeugender Kombinationen wie rotes Curry, Kokos-Tofu und Ananas, wählte sie letztlich ein Rezept für einen Garnelen- und Steak-Taco aus, das sich als großer Erfolg erwies. Innerhalb einer Woche wurden 22.000 Tacos verkauft. Venecia Willis sieht in der KI eine wertvolle Hilfe, um kreative Blockaden zu überwinden. Dennoch betont sie, dass menschliches Feedback unerlässlich ist, um die Qualität der Rezepte zu gewährleisten.

Kritische Stimmen

Nicht alle sind von der Idee der KI-generierten Rezepte begeistert. Julian de Feral, ein Cocktail-Kreateur aus London, vermeidet den Einsatz von KI, da er deren Entscheidungen als wenig intuitiv empfindet. Auch Emily Bender, eine Linguistik-Professorin an der Universität von Washington, warnt davor, dass KI-Chatbots nichts Magisches sind, sondern lediglich auf im Internet verfügbare Informationen zurückgreifen. Sie weist darauf hin, dass die KI möglicherweise Rezepte von Kochblogs übernimmt, was die Leserzahlen und Einkünfte der Blogbetreiber schmälern könnte. Dennoch erkennt sie an, dass fortschrittlichere KI in der Zukunft hilfreich sein könnte, um Zutaten zu kategorisieren und neue Rezeptideen zu generieren.

Praktische Anwendungen

Ein interessantes Beispiel für die praktische Anwendung von KI im Bereich der Rezeptgenerierung ist das von Stefano Cantù entwickelte "ChefGPT". Diese App schlägt Rezepte basierend auf den im Kühlschrank vorhandenen Zutaten vor und bietet sogar Bilder der Gerichte. Innerhalb von eineinhalb Wochen nach dem Start verzeichnete die App 30.000 Nutzer. Auch die britische Supermarktkette Waitrose nutzt KI, um Trends in den sozialen Medien zu erkennen. So konnte sie schneller auf den Trend der "Smash Burgers" reagieren und diese in ihr Angebot aufnehmen.

Die Rolle der Menschlichkeit

Ein wesentlicher Kritikpunkt an KI-generierten Rezepten ist das Fehlen menschlicher Intuition und emotionaler Bindung. Abi Balingit, eine Kochbuchautorin, betont, dass Rezepte oft kulturelle und nostalgische Verbindungen haben, die eine KI nicht nachvollziehen kann. Auch wenn KI-Modelle funktionale Rezepte erstellen können, fehlt ihnen oft die Leidenschaft und Kreativität, die menschliche Köche einbringen.

Fazit

Von KI erstellte Rezepte haben zweifellos Potenzial und können in bestimmten Situationen nützlich sein, insbesondere wenn es um die schnelle Generierung von Rezeptideen oder die Verwendung von Restzutaten geht. Dennoch ist Vorsicht geboten, da die KI nicht immer in der Lage ist, geschmacklich überzeugende oder kulturell relevante Rezepte zu erstellen. Menschliches Feedback und Intuition bleiben unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Gerichte nicht nur funktional, sondern auch geschmacklich ansprechend sind.

Bibliographie

https://www.bbc.com/news/articles/cl7y71krnjvo https://www.reddit.com/r/cookingforbeginners/comments/147jc5e/psa_do_not_ever_use_chatgpt_to_generate_recipes/ https://www.quora.com/What-are-some-of-the-dangers-of-relying-on-AI-to-generate-recipes https://bootstrapped.ventures/ai-for-cooking/ https://www.theverge.com/24094774/ai-recipes-chatgpt-gemini-copyright https://www.outsideonline.com/food/food-culture/i-spent-a-day-following-ai-recipes-and-it-was-both-delicious-and-freaky/ https://www.nytimes.com/2022/11/04/dining/ai-thanksgiving-menu.html https://www.smh.com.au/goodfood/recipes/will-ai-spell-the-death-of-cookbooks-we-put-chatgpt-to-the-recipe-test-20230810-p5dvg0.html https://news.ycombinator.com/item?id=33864276 https://www.cbc.ca/radio/thecurrent/ai-food-creations-1.7205243
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