KI in der Krebsvorsorge: Erfolg der COLO-DETECT-Studie

Einführung

Die South Tyneside and Sunderland NHS Foundation Trust (STSFT) hat kürzlich die erfolgreichen Ergebnisse ihrer Studie zur Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Früherkennung von Darmkrebs bekannt gegeben. Diese Studie, bekannt als COLO-DETECT, wurde in Zusammenarbeit mit der Newcastle University und neun weiteren NHS Trusts in ganz England durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Verwendung des KI-gestützten Geräts GI Genius zu einer signifikanten Steigerung der Erkennungsrate von präkanzerösen Polypen führt.

Hintergrund der COLO-DETECT-Studie

Die COLO-DETECT-Studie wurde ins Leben gerufen, um die Effizienz der KI-Technologie in der Früherkennung von Darmkrebs zu untersuchen. Darmkrebs ist nach Lungenkrebs die zweithäufigste Krebstodesursache im Vereinigten Königreich, mit etwa 43.000 neuen Fällen und 16.000 Todesfällen jährlich. Die Früherkennung und Entfernung von Polypen, die sich zu Krebs entwickeln könnten, ist entscheidend, um die Sterblichkeitsrate zu senken.

Technologie und Methodik

Das in der Studie verwendete GI Genius™ Gerät ist ein KI-gestütztes Modul, das in bestehende Koloskopie-Ausrüstungen integriert wird. Eine Koloskopie ist ein Verfahren, bei dem eine Kamera verwendet wird, um das Innere des Darms zu untersuchen. Das GI Genius™ Gerät hebt potenziell gefährliche Polypen auf dem Bildschirm hervor, indem es einen grünen Kasten um die verdächtigen Bereiche zieht. Dies ermöglicht den Kliniker:innen, diese Bereiche genauer zu untersuchen und gegebenenfalls zu entfernen.

Studienergebnisse

An der COLO-DETECT-Studie nahmen insgesamt 2.032 Patienten aus zehn Zentren in ganz England teil. Die Studie war eine randomisierte, kontrollierte Studie, bei der die Hälfte der Teilnehmer eine Koloskopie mit KI-Unterstützung und die andere Hälfte eine traditionelle Koloskopie erhielt. Die Ergebnisse waren beeindruckend: - Die Verwendung von GI Genius führte zu einer durchschnittlichen Erkennung von 0,36 zusätzlichen Adenomen pro Koloskopie. - Bei acht von 100 zusätzlichen Patienten wurde mindestens ein Adenom identifiziert. - Die Erkennung besonders besorgniserregender Polypen, sogenannter sessiler serratierter Adenome, wurde ebenfalls erhöht.

Wissenschaftliche Bedeutung

Die Ergebnisse der COLO-DETECT-Studie wurden in der renommierten Fachzeitschrift Lancet Gastroenterology and Hepatology veröffentlicht. Professor Colin Rees, Leiter der Studie und Gastroenterologe bei der STSFT sowie Professor an der Newcastle University, betonte die lebensrettenden Auswirkungen der KI-Technologie: „Diese Studie hat gezeigt, dass die Verwendung von Künstlicher Intelligenz die Erkennung der Art von Anomalien im Darm, die zu Krebs führen können, signifikant erhöhen kann. Wir können diese Läsionen finden, entfernen und verhindern, dass sie sich zu Krebs entwickeln.“

Implikationen für die Zukunft

Aufgrund der positiven Ergebnisse wird die KI-Technologie nun routinemäßig in den Endoskopie-Einheiten des South Tyneside District Hospital und des Sunderland Royal Hospital verwendet. Professor Rees hofft, dass diese Technologie bald in weiteren medizinischen Einrichtungen eingeführt wird: „Das Fantastische an der KI ist, dass sie ständig lernt. Sie wird durch das Betrachten von Bildern trainiert und nutzt die Daten, um die Unterschiede zwischen den Bildern zu erkennen. Sie erweitert ständig ihr Wissen, also wird sie nur besser werden.“

Patientenberichte

Jean Tyler, eine pensionierte Berufsberaterin aus South Shields, war eine der Patientinnen, die an der COLO-DETECT-Studie teilnahm. Bei ihrer Koloskopie wurden fünf zusätzliche Polypen entdeckt, die alle als nicht krebsartig bestätigt wurden. Allerdings wurde bei ihr eine andere besorgniserregende Stelle gefunden, die sich als Krebs herausstellte und erfolgreich entfernt wurde. Jean äußerte sich positiv über ihre Teilnahme: „Ich sage immer ja zu diesen Forschungsprojekten, weil ich weiß, dass sie die Dinge für alle viel besser machen können.“

Schlussfolgerung

Die COLO-DETECT-Studie hat gezeigt, dass die Verwendung von Künstlicher Intelligenz in der Früherkennung von Darmkrebs eine signifikante Verbesserung in der Erkennung und Entfernung von präkanzerösen Polypen darstellt. Dies kann potenziell Tausende von Leben retten und die Belastung des Gesundheitssystems verringern. Die kontinuierliche Verbesserung und Erweiterung dieser Technologie könnte einen bedeutenden Fortschritt in der Krebsprävention und -behandlung darstellen. Bibliographie: - https://www.bbc.com/news/articles/cvg3r35j04po - https://www.stsft.nhs.uk/news/latest-news/artificial-intelligence-tech-set-stay-it-proves-its-worth-fight-against-bowel-cancer - https://www.stsft.nhs.uk/news/latest-news/artificial-intelligence-study-aimed-preventing-second-biggest-cancer-killer-comes-close - https://www.heraldscotland.com/news/national/24519325.ai-powered-bowel-tests-will-save-lives/ - https://healthcare-in-europe.com/en/news/bowel-cancer-ai-early-detection.html - https://www.healthwatchsouthtyneside.co.uk/artificial-intelligence-clinical-trial-at-south-tyneside-district-hospital-is-a-uk-first/ - https://www.chroniclelive.co.uk/news/north-east-news/artificial-intelligence-significantly-increases-detection-29743741 - https://www.nationalhealthexecutive.com/view-all - https://www.ncl.ac.uk/press/articles/latest/2024/08/aibowelcancercolo-detect/