In den letzten Jahren haben die Fähigkeiten der künstlichen Intelligenz (KI) eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. Große Sprachmodelle wie ChatGPT, Dall-E und Midjourney sind zu alltäglichen Werkzeugen geworden, die von Einzelpersonen und Unternehmen gleichermaßen genutzt werden. Doch während die KI-Fähigkeiten exponentiell wachsen, stellt sich die Frage, ob die derzeitige Hardwareentwicklung mit diesem Tempo Schritt halten kann. Ein möglicher Lösungsansatz könnte in der Dezentralisierung liegen.
Die Nachfrage nach Rechenleistung zur Unterstützung der KI-Entwicklung wächst rasant. Laut einem Artikel des Weltwirtschaftsforums steigt der Bedarf an KI-Rechenleistung jährlich um 26% bis 36%. Eine Studie von Epoch AI bestätigt diese Entwicklung und prognostiziert, dass es bald Milliarden von Dollar kosten wird, KI-Programme zu trainieren oder auszuführen.
Seit 2016 steigen die Kosten für die größten KI-Trainingsläufe jährlich um den Faktor zwei bis drei. Ben Cottier, ein Forscher bei Epoch AI, betont, dass die Milliardengrenze bereits 2027 erreicht werden könnte. Diese enormen Kosten sind derzeit nur von großen Technologieunternehmen wie Microsoft, Google und Nvidia zu stemmen, die massiv in KI-Forschung und -Entwicklung investieren.
Die Zentralisierung der KI-Entwicklung bei wenigen großen Technologieunternehmen birgt Risiken. Diese Unternehmen haben nicht nur die finanzielle Macht, sondern auch die Kontrolle über die meisten Ressourcen, die zur Entwicklung und Bereitstellung von KI notwendig sind. Dies könnte ähnliche Probleme verursachen wie die, die wir bei Web2-Innovationen gesehen haben, bei denen wenige Unternehmen die Innovationen kontrollieren.
Eine mögliche Lösung für das Problem der Zentralisierung könnte in der Dezentralisierung durch Blockchain-Technologie liegen. Ein Beispiel hierfür ist die Qubic Layer 1 Blockchain, die einen fortschrittlichen Mining-Mechanismus namens "useful Proof-of-Work" (uPoW) verwendet. Im Gegensatz zum typischen Proof-of-Work von Bitcoin, der Energie nur zur Sicherung des Netzwerks verwendet, nutzt Qubic die Rechenleistung für produktive KI-Aufgaben wie das Training neuronaler Netzwerke.
Durch die Nutzung eines Netzwerks von Minern zur Bereitstellung von Rechenleistung könnte die Dezentralisierung nicht nur wirtschaftlicher sein, sondern auch die Innovationskraft breiter streuen. Dies würde es ermöglichen, dass nicht nur große Technologieunternehmen, sondern auch kleinere Innovatoren und Start-ups von den Vorteilen der KI profitieren können.
Obwohl die Dezentralisierung vielversprechend klingt, gibt es technische Herausforderungen, die überwunden werden müssen. Die Integration spezialisierter Hardware oder die Optimierung der Ausführungsumgebung könnte notwendig sein, um die Anforderungen moderner KI-Modelle zu erfüllen. Zudem muss sichergestellt werden, dass die Rechenleistung deterministisch ist, um die Konsensfindung im Blockchain-Netzwerk nicht zu gefährden.
Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz steht noch am Anfang, doch die Herausforderung der Zugänglichkeit zu Rechenleistung bleibt bestehen. Aktuell haben große Technologieunternehmen die Kontrolle über die meisten Ressourcen, was eine Herausforderung für die Innovationsrate darstellt. Mit dezentralen Infrastrukturen könnte jedoch das gesamte KI-Ökosystem eine bessere Chance haben, die Kosten zu senken und die Kontrolle der großen Tech-Unternehmen über eine der wertvollsten Technologien des 21. Jahrhunderts zu verringern.