Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren in vielen Lebensbereichen Einzug gehalten, so auch im Gesundheitswesen. Insbesondere der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) birgt großes Potenzial, um Abläufe zu optimieren und medizinisches Fachpersonal zu entlasten. Eine aktuelle Studie des Universitätsklinikums Freiburg zeigt nun, dass generative KI gute Arztbriefe verfassen kann – ein vielversprechender Ansatz zur Reduzierung des hohen Dokumentationsaufwands im Klinikalltag.
Im Rahmen der Studie, deren Ergebnisse im Journal of Medical Internet Research veröffentlicht wurden, trainierten die Freiburger Forscher vier verschiedene KI-Modelle darauf, Arztbriefe zu erstellen. Als Grundlage dienten rund 90.000 reale klinische Dokumente aus der Augenheilkunde des Universitätsklinikums. Die KI-Modelle wurden anschließend mit 102 konkreten Fällen konfrontiert und sollten dazu Arztbriefe generieren. Das Ergebnis: 95 der KI-generierten Briefe wurden von medizinischem Fachpersonal als so gut bewertet, dass sie direkt oder mit minimalen Änderungen hätten verwendet werden können.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass speziell für die deutsche Sprache trainierte Modelle wertvolle Unterstützung bei der Erstellung von medizinischen Berichten leisten können“, erklärt Studienleiter Dr. Christian Haverkamp. Die KI-Software komme am Universitätsklinikum Freiburg bereits teilweise im Regelbetrieb zum Einsatz.
Tatsächlich sehen sich Ärzte und Pflegekräfte in deutschen Krankenhäusern einem enormen Dokumentationsaufwand gegenüber. Laut einer Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) verbringen sie durchschnittlich fast drei Stunden pro Tag mit Bürokratie – Zeit, die in der Patientenversorgung fehlt. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert daher eine Reduzierung des Dokumentationsaufwands und sieht in der Digitalisierung einen vielversprechenden Ansatz.
Hier setzt der Einsatz von generativer KI an. Durch die Automatisierung der Arztbriefschreibung könnte medizinisches Fachpersonal deutlich entlastet werden und mehr Zeit für die Patientenbetreuung gewinnen. Die gewonnene Zeit könnten Ärzte für die Behandlung und Beratung verwenden, was die Qualität der medizinischen Versorgung verbessern könnte.
Obwohl die Studienergebnisse vielversprechend sind, gibt es auch Herausforderungen und offene Fragen im Zusammenhang mit dem Einsatz von KI in der medizinischen Dokumentation. So müssen die KI-Modelle kontinuierlich weiterentwickelt und an die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Fachrichtung angepasst werden. Zudem ist die Frage nach der rechtlichen Verantwortung im Falle von Fehlern noch nicht abschließend geklärt.
Dennoch überwiegen die Vorteile. KI-basierte Systeme können dazu beitragen, die Qualität und Effizienz der medizinischen Dokumentation zu verbessern und gleichzeitig Ärzte und Pflegekräfte zu entlasten. Es ist daher davon auszugehen, dass der Einsatz von generativer KI in der Medizin in Zukunft weiter zunehmen wird.
Die Arztbriefschreibung ist nur ein Beispiel für die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von KI im Gesundheitswesen. Weitere vielversprechende Anwendungsgebiete sind:
Der Einsatz von KI bietet somit das Potenzial, das Gesundheitswesen grundlegend zu verändern und sowohl für Patienten als auch für medizinisches Fachpersonal Vorteile zu bringen. Mindverse, als deutsches Unternehmen für KI-basierte Content-Lösungen, arbeitet kontinuierlich daran, die Möglichkeiten der KI im Gesundheitswesen nutzbar zu machen und innovative Lösungen zu entwickeln.