KI im Unternehmensalltag: Implikationen des EU-AI-Acts für die Wirtschaft

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June 14, 2024

KI im Unternehmen: Die Bedeutung des EU-AI-Acts

Einführung


Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt und ist aus vielen Bereichen des modernen Lebens nicht mehr wegzudenken. Unternehmen weltweit erkennen die Vorteile und Möglichkeiten, die durch den Einsatz von KI entstehen. Mit der Verabschiedung des EU-AI-Acts stellt die Europäische Union jedoch sicher, dass diese Technologie in Übereinstimmung mit europäischen Werten und Grundrechten genutzt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Auswirkungen des EU-AI-Acts auf Unternehmen und die damit verbundenen rechtlichen Anforderungen.


Die Anwendungsbereiche von KI und ihre Vorteile


Im Jahr 2023 erlebte die generative KI, insbesondere durch die Veröffentlichung von ChatGPT, einen großen Hype. Innerhalb von nur zwei Monaten erreichte ChatGPT über 100 Millionen Nutzer:innen. In der Folge entstanden zahlreiche neue Anwendungen, die von Bildgenerierung über Audioerkennung bis hin zur Sprachverarbeitung reichen.

Unternehmen nutzen KI, um ihre Produkte zu ergänzen und Geschäftsprozesse zu optimieren. Klassische Einsatzgebiete sind Marketing, Support und Vertrieb, aber auch spezifische Anwendungen wie autonome Übersetzungen und automatisierte Kundenantworten. In der Medizin unterstützt KI die Diagnostik durch Bild- und Objekterkennung, in der Automobilindustrie spielen Assistenzsysteme und autonomes Fahren eine wichtige Rolle. Branchenübergreifend wird KI in der Qualitätskontrolle und Fehlererkennung eingesetzt.


Rechtliche Anforderungen an KI-Systeme


Mit dem Einsatz von KI-Systemen gehen erhebliche rechtliche Anforderungen einher. Zu den wichtigsten Aspekten gehören Datenschutz, Haftung, Befangenheit und geistiges Eigentum. Unternehmen müssen sich an die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) halten, was bedeutet, dass sie datensparsam arbeiten und die Rechte der Betroffenen wahren müssen. Eine Datenschutzfolgenabschätzung kann erforderlich sein.

Die Haftung für KI-Systeme wird durch den Schutz des Produkthaftungsgesetzes erweitert. Zudem arbeitet die EU an einer KI-Haftungsrichtlinie, die die Beweislast bei Schadensersatzansprüchen zugunsten der Geschädigten regelt. Voreingenommenheit (Bias) in den Ergebnissen von KI-Systemen kann durch unzureichende Trainingsdaten entstehen und muss vermieden werden. Auch beim Einsatz generativer KI, die urheberrechtlich geschützte Inhalte wiedergeben kann, müssen Unternehmen vorsichtig sein.


Der EU-AI-Act: Eine neue Ära der KI-Regulierung


Die KI-Verordnung der EU, die am 21. Mai 2024 vom Rat der Europäischen Union gebilligt wurde, stellt eine umfassende Regulierung dar und tritt zeitnah in Kraft. Die Verordnung verfolgt einen risikobasierten Ansatz und ordnet KI-Systeme in verschiedene Risikokategorien ein. Besonders relevant sind Hochrisiko-KI-Systeme und General-Purpose-AI.

Hochrisiko-KI-Systeme, wie etwa solche in der Medizin oder zur biometrischen Identifizierung, unterliegen hohen technischen Anforderungen und Transparenzpflichten. Auch KI-Systeme ohne Hochrisiko müssen gewisse datenschutzrechtliche Vorgaben erfüllen und Transparenz gewährleisten.


Bußgelder und rechtliche Konsequenzen


Die KI-Verordnung sieht auch Bußgelder von bis zu 35 Millionen Euro oder sieben Prozent des weltweiten Jahresumsatzes vor. Technologien mit inakzeptablem Risiko, wie Social Scoring oder bestimmte biometrische Überwachungssysteme, sind verboten.


Praktische Umsetzung und Compliance


Unternehmen müssen frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um die rechtlichen Anforderungen der KI-Verordnung zu erfüllen. Dazu gehört die Risikoklassifizierung der KI-Systeme, die Umsetzung technischer und organisatorischer Maßnahmen sowie die Einbindung aller Beteiligten in die Gestaltung der Prozesse.


Schlussfolgerung


Der EU-AI-Act bringt zahlreiche Herausforderungen, aber auch Chancen für Unternehmen mit sich. Durch frühzeitige Vorbereitung und sorgfältige Umsetzung der rechtlichen Vorgaben können Unternehmen die Vorteile von KI nutzen und gleichzeitig rechtliche Risiken minimieren. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen und eine vorausschauende Planung sind dabei entscheidend.


Bibliografie


- https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2024-05/62316962-ki-im-unternehmen-was-mit-dem-beschluss-des-eu-ai-acts-wichtig-wird-397.htm
- https://twitter.com/t3n/status/1793879378977341572
- https://digital-strategy.ec.europa.eu/de/policies/european-approach-artificial-intelligence
- https://klardenker.kpmg.de/was-der-eu-ai-act-fuer-unternehmen-bedeutet/
- https://www.ihk-muenchen.de/de/Service/Recht-und-Steuern/Datenschutz/ki/
- https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2024/02/20240202-rahmen-fur-kunstliche-intelligenz-in-der-eu-steht-ki-verordnung-einstimmig-gebilligt.html
- https://www.humanresourcesmanager.de/arbeitsrecht/eu-ai-act-neue-ki-verordnung/
- https://www.vier.ai/unternehmen/blog/eu-ai-act-teil2/
- https://background.tagesspiegel.de/digitalisierung/wie-geht-s-beim-ai-office-weiter

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