Göttinger Medizinabsolventen feiern Studienabschluss und blicken in die Zukunft der KI-Medizin

In der Universitätsmedizin Göttingen fand eine Feier zur Verabschiedung der Absolventinnen und Absolventen der Humanmedizin statt, die im Wintersemester 2023/24 ihr Studium erfolgreich abgeschlossen hatten. Insgesamt 115 junge Medizinerinnen und Mediziner feierten den Abschluss eines wichtigen Lebensabschnitts und den Beginn eines neuen Kapitels in ihrer medizinischen Laufbahn.

Die feierliche Zeremonie in der Aula am Wilhelmsplatz wurde von Prof. Dr. Dirk Beutner, dem Vorsitzenden des Vereins Freunde und Förderer der Medizinischen Fakultät der Georgia Augusta zu Göttingen e.V., sowie von Dr. Martina Wenker, der Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, eröffnet. Hierbei wurden den jungen Medizinern ihre Examensurkunden überreicht.

Der Festvortrag mit dem Thema „Wie künstliche Intelligenz die Medizin verändert“ wurde von Prof. Dr. Philipp Ströbel, dem Direktor des Instituts für Pathologie der UMG, gehalten. In seinem Vortrag beleuchtete er die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der künstlichen Intelligenz (KI) im medizinischen Bereich und deren Potenzial, die Gesundheitsversorgung zu verbessern.

Darüber hinaus wurden im Rahmen der Feierlichkeiten herausragende wissenschaftliche Arbeiten gewürdigt. Der Habilitationspreis für die besten Habilitationsschriften des Sommersemesters 2023 wurde an Priv.-Doz. Dr. Sören Brandenburg und Priv.-Doz. Dr. Christopher Spering verliehen. Dr. Paola Agüí González erhielt für ihre Doktorarbeit den Promotionspreis, während Alexander Fichtner mit dem Rainer-Herken-Preis für gute Lehre ausgezeichnet wurde.

Die Medizinische Fakultät feierte zudem zwei Goldene Doktorjubiläen. Dr. Stephan Bartels, Vorsitzender der Ärztekammer Niedersachsen, Bezirksstelle Göttingen, ehrte Dr. Helge Winkler und Dr. Paul-Hermann Porsch, die vor 50 Jahren an der UMG promoviert hatten.

Am Ende der Veranstaltung legten alle Absolventen gemeinsam mit Prof. Dr. Dirk Beutner das Genfer Gelöbnis ab, eine feierliche Verpflichtung zur Einhaltung ethischer Grundsätze in der Medizin. Musikalisch untermalt wurde die Feier durch das Orchester der Medizinischen Fakultät, die Camerata Medica.

Künstliche Intelligenz wird zunehmend zu einem integralen Bestandteil der Medizin. Sie findet Anwendung in verschiedenen Bereichen, von der Diagnostik über die Therapieplanung bis hin zum Patientenmanagement. KI-Systeme können große Datenmengen verarbeiten und Muster erkennen, die für das menschliche Auge nicht sichtbar sind. Dadurch können sie beispielsweise bei der Früherkennung von Krankheiten unterstützen oder personalisierte Behandlungsoptionen vorschlagen.

Neben dem Potenzial, die Qualität der medizinischen Versorgung zu steigern, wirft der Einsatz von KI auch ethische Fragen auf. Datenschutz, Patientenautonomie und die Rolle des Arztes in einer zunehmend digitalisierten Welt sind nur einige der Themen, die in der öffentlichen Diskussion und in der medizinischen Ausbildung an Bedeutung gewinnen.

Die Examensfeier in Göttingen ist ein Beispiel dafür, wie traditionelle medizinische Ausbildung und die neuesten Entwicklungen in der Technologie zusammenkommen. Während die jungen Medizinerinnen und Mediziner am Beginn ihrer Karriere stehen, werden sie sich mit den Herausforderungen und Möglichkeiten der KI auseinandersetzen müssen, um die Medizin der Zukunft mitzugestalten.

Die Universitätsmedizin Göttingen und die Medizinische Fakultät zeigen mit dieser Feierstunde, dass sie nicht nur auf höchstem wissenschaftlichen Niveau ausbilden, sondern auch die Bedeutung interdisziplinärer Ansätze und technologischer Innovationen für die medizinische Praxis anerkennen. Die Absolventinnen und Absolventen treten nun in eine Welt ein, in der sie die Gesundheitsversorgung mit ihrem Wissen, ihrer Hingabe und dem Einsatz modernster Technologien verbessern können.