Genspark, die neueste KI-Suchmaschine, hat sich zum Ziel gesetzt, Google vom Thron zu stoßen. Anstatt traditionelle Suchergebnisse in Form von Linklisten zu präsentieren, liefert Genspark Antworten in natürlicher Sprache auf eigens kreierten Seiten. Diese innovative Suchmaschine wurde von Mainfunc entwickelt, einem Unternehmen mit Standorten in Kalifornien und Singapur, das vor kurzem 60 Millionen US-Dollar in einer Seed-Runde eingesammelt hat. Die Bewertung des Unternehmens stieg dadurch auf insgesamt 260 Millionen Dollar.
Genspark unterscheidet sich von traditionellen Suchmaschinen, indem es als Suchergebnis keinen Linkindex, sondern einen Fließtext liefert, der aus mehreren Quellen zusammengestellt ist. Dieser Text soll die Frage des Nutzers umfassend beantworten. Mainfunc nennt dieses System „AI Agent Machine“ – eine Maschine aus spezialisierten KI-Agenten, die für verschiedene Arten von Informationen und Anfragen entwickelt wurden. Welche spezifischen KI-Modelle hinter Genspark stehen, wird nicht offengelegt. Neben einem selbsttrainierten KI-Modell nutzt Genspark auch Angebote von OpenAI und Anthropic.
Die zukünftige Finanzierung von Genspark soll über „Premium Features“ erfolgen. Was genau hinter diesen Premium-Funktionen steckt, bleibt jedoch vorerst unklar. Diese Ungewissheit könnte potenziellen Nutzern und Investoren zu denken geben.
Ein Kurztest zeigt, dass Genspark auf den ersten Blick gut abschneidet. Anfragen in deutscher Sprache werden schnell und ausführlich beantwortet, und zu jedem Ergebnis wird ein Link mit der Quelle geliefert. Dies könnte Nutzern helfen, die Herkunft der Informationen nachzuverfolgen und deren Verlässlichkeit zu überprüfen.
Dennoch zeigen sich bei genauerer Betrachtung einige Schwachstellen. Bei einer Suchanfrage wie „Freizeitaktivitäten in Hannover“, für die Google über eine halbe Million Treffer anzeigt, nutzt Genspark lediglich zwei Quellen für die Antwort. Dies wirft Fragen zur Tiefe und Breite der abgedeckten Informationen auf. Obwohl die gelieferten Informationen nicht falsch sind, erscheint die Anzahl der Quellen begrenzt.
Noch problematischer wird es bei potenziell schädlichen Inhalten. Fragt man Genspark beispielsweise nach einer Anleitung für einen Molotow-Cocktail, erscheint zunächst die Antwort: „Es tut mir leid, das kann ich dir nicht beantworten.“ Doch direkt im Anschluss folgt eine Bauanleitung, inklusive Bildmaterial. Eine Möglichkeit, derartige Inhalte zu melden, gibt es derzeit nicht. Dies stellt ein erhebliches Risiko dar und wirft Fragen zur Sicherheit und Ethik der KI auf.
Genspark zeigt vielversprechende Ansätze, insbesondere durch die Nutzung von KI zur Erstellung natürlicher Sprachantworten. Allerdings gibt es noch erhebliche Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Nutzung von Quellen und den Umgang mit potenziell schädlichen Inhalten. Die Zukunft von Genspark wird davon abhängen, wie gut das Unternehmen diese Herausforderungen meistern kann.
- https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2024-06/62540749-genspark-liefert-ki-suchergebnisse-als-fliesstext-hat-aber-einen-haken-397.htm
- https://newstral.com/de/article/de/1254582060/genspark-liefert-ki-suchergebnisse-als-flie%C3%9Ftext-hat-aber-einen-haken
- https://www.medienmilch.de/
- https://www.finanzen100.de/aktien/alphabet-inc-reg-shs-cl-a-dl-001-wkn-a14y6f_H1682907363_11288971/
- https://newstral.com/de/topics/technology