Generative Künstliche Intelligenz im Zeitalter der Wissensrevolution

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June 14, 2024

In einer Welt, in der Daten das neue Gold sind, stehen wir am Beginn einer Ära, in der die Automatisierung von Wissensarbeit durch generative Künstliche Intelligenz (KI) die Art und Weise, wie wir schaffen, teilen und verarbeiten, revolutionieren könnte. Diese Entwicklung stellt einen bedeutenden Wandel in der Nutzung von KI-Technologien dar, von einfachen Anwendungen hin zu komplexeren Systemen, die in der Lage sind, eigenständig Inhalte zu generieren und Entscheidungen zu treffen.

Die statistischen Algorithmen, die die Grundlage der generativen KI bilden, sind weit entfernt von dem Konzept der denkenden Maschinen. Sie erschaffen kein neues Wissen, sondern unterstützen Menschen durch das Nachahmen von menschlichen Mustern in Texten, Bildern und Musik. Der scheinbare Verstand dieser Algorithmen beruht auf umfangreichen Daten, die sie verarbeiten und daraus lernen.

Die Verarbeitungskapazität moderner Computer ermöglicht es uns, die gesamte bisher geschriebene Menschheitsgeschichte zu erfassen und zu analysieren. Dadurch wird es möglich, Wörter und ihre Bedeutungen in Vektoren umzuwandeln und diese in einem hochdimensionalen Raum anzuordnen. So können auch Beziehungen zwischen Worten festgestellt werden, die keinerlei offensichtliche Gemeinsamkeiten haben. Beispielsweise sind "Berlin" und "Hauptstadt" numerisch nah beieinander, obwohl sie keinen Buchstaben teilen.

Diese Fähigkeit, Sprache in ihre Bestandteile zu zerlegen und neu zusammenzusetzen, ist die Grundlage für die automatisierte Generierung von Texten – eine Fähigkeit, die in Chatprogrammen und anderen Anwendungen bereits genutzt wird. Generative Transformer, wie sie in großen Sprachmodellen (Large Language Models, LLMs) zum Einsatz kommen, gehen noch weiter. Sie passen allgemeine Wortvektoren an die Struktur einer konkreten Eingabe an, berücksichtigen die Position des Wortes und seine Beziehung zu anderen Begriffen.

Das Training großer Sprachmodelle ist ein zeitaufwendiger und kostenintensiver Prozess, der sowohl die Fütterung der Systeme mit Dokumenten als auch die Bewertung durch Menschen erfordert. Die Menschen wählen aus generierten Texten die besten aus, welche dann als Grundlage für weitere Verbesserungen dienen. Die endgültigen Algorithmen sind in der Lage, spezifische Aufgaben wie Recherchen, Zusammenfassungen oder Übersetzungen durchzuführen.

Trotz der beeindruckenden Leistungsfähigkeit dieser Systeme sollte man sich bewusst sein, dass sie nicht verstehen, was sie tun. Sie können zwischen Kontexten unterscheiden und somit im richtigen Moment das passende Wort finden, aber sie wissen nicht, was eine "Bank" ist oder warum "Katze" und nicht "Ketze" ein sinntragendes Wort ist.

Die Anwendungsmöglichkeiten von generativer KI gehen über textbasierte Systeme hinaus. Die gleichen Prinzipien können auf Bilder, Musik und formale Kommunikationssysteme wie Mathematik angewendet werden. Ein interessanter Aspekt ist dabei die Möglichkeit, Bedeutungen zwischen verschiedenen Domänen zu "transformieren", also beispielsweise Texte in Bilder oder Musik zu überführen.

Die Auswirkungen dieser Technologie auf die Wissensarbeit sind vielfältig. Von der Automatisierung von Routineaufgaben, die traditionell viel Zeit in Anspruch nehmen, bis hin zur Unterstützung bei komplexen Entscheidungsprozessen kann generative KI die Effizienz steigern und neue Möglichkeiten für kreative und analytische Tätigkeiten eröffnen. Auch Berufe, die ein hohes Maß an Fachwissen und kognitiven Fähigkeiten erfordern, wie Recht, Bildung und Medizin, könnten von dieser Entwicklung profitieren.

Generative KI könnte auch Einkommensunterschiede neu definieren. Während bisherige Automatisierungstechnologien vor allem Arbeitsplätze in der Mitte der Einkommensverteilung betrafen, könnte generative KI auch höher bezahlte, wissensintensive Rollen betreffen. Dies würde die Auswirkungen der Automatisierung über das gesamte Einkommensspektrum verteilen und könnte zu einer Neuordnung der Arbeitslandschaft führen.

Es ist klar, dass generative KI das Potenzial hat, die Wissensarbeit und die damit verbundenen Berufe grundlegend zu verändern. Die Frage, die sich nun stellt, ist, wie wir als Gesellschaft auf diese Veränderungen reagieren werden. Werden wir die Chancen ergreifen, die uns diese Technologie bietet, oder werden wir von den Herausforderungen überwältigt werden?

Bibliographie:
- Tichys Einblick. (2024, 17. Februar). Wie generative KI die Wissensarbeit automatisiert.
- Wall Street Online. (2024, 17. Februar). Generative KI und die Automatisierung von Wissensarbeit.
- Unite.AI. (2023, 23. Juni). Generative KI: Eine neue Ära der Automatisierung der Wissensarbeit einläuten.
- Newstral. (2024, 17. Februar). Wie generative KI die Wissensarbeit automatisiert.

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