Freundschaft auf Knopfdruck Kann Künstliche Intelligenz emotionale Bedürfnisse erfüllen

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August 4, 2024

Kann Künstliche Intelligenz ein echter Freund sein? Ein neues Gadget versucht es möglich zu machen

Einführung in das Thema

Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt sich stetig weiter und hat bereits zahlreiche Bereiche unseres Lebens verändert. Von der Automatisierung von Arbeitsprozessen bis hin zur Verbesserung von Kundenservices – die Anwendungen von KI sind vielfältig. Doch eine Frage bleibt: Kann KI auch unsere emotionalen und sozialen Bedürfnisse erfüllen? Ein neues Gadget namens "Friend" soll genau das möglich machen.

Das Gadget "Friend" und seine Funktion

Das KI-Gadget "Friend" unterscheidet sich deutlich von anderen KI-Tools, die hauptsächlich zur Erledigung von Aufgaben entwickelt wurden. Stattdessen soll dieses Gadget eine echte Freundschaft bieten. Es sieht aus wie ein einfacher Anhänger, der um den Hals getragen oder an der Kleidung befestigt werden kann, und soll laut Produktbeschreibung "immer zuhören".

Wie funktioniert "Friend"?

Das Gadget arbeitet als ständig offenes Bluetooth-Mikrofon, das die Worte der Träger:innen aufnimmt und an einen KI-Bot weiterleitet. Dieser reagiert dann auf das Gesagte oder Erlebte per Textnachricht in einer zugehörigen App. Die Antworten reichen von bloßen Kommentaren über wertschätzende Bestärkungen bis hin zu humorvollem Necken, wie man es unter Freunden kennt. So soll sich laut Entwickler Avi Schiffmann eine echte soziale Bindung zu dem Produkt einstellen.

Datenschutz und Sicherheit

Bei einem Gadget, das ständig zuhört, stellen sich natürlich Fragen zum Datenschutz. "Friend" soll jedoch keine Transkripte oder Aufzeichnungen speichern. Das gesamte Gedächtnis der App kann laut Herstellerangaben einfach gelöscht werden, und alle Daten sind Ende-zu-Ende verschlüsselt.

Ein etwas anderer KI-Ansatz

Avi Schiffmann erklärt, dass er ursprünglich ein portables Tool entwickeln wollte, das die Träger:innen an Aufgaben erinnert und sie bei der Ausführung unterstützt. Schnell erkannte er jedoch, dass dieser Bereich bereits von großen Playern der Industrie wie Apple oder OpenAI dominiert wird. Stattdessen entschied er sich für einen anderen Ansatz: eine KI, die als Freund fungiert.

Erste Prototypen und Preisgestaltung

Die ersten 30.000 Prototypen sollen im ersten Quartal 2025 in den USA und Kanada ausgeliefert werden. Bisher funktioniert das System nur auf iOS, eine Android-Version ist jedoch in Arbeit. Der Preis für das Gerät wird voraussichtlich 99 US-Dollar betragen, und es muss kein Abo für die App abgeschlossen werden.

Die Zukunft der Freundschaft mit KI

Viele Details darüber, welche Funktionen das Gadget letztendlich haben wird, sind noch unklar. So könnte "Friend" beispielsweise auch irgendwann eine Kamera enthalten. Schiffmann überlegt außerdem, ob die KI nicht auch ein eigenes Innenleben bekommen soll, von dem sie den Anwender:innen erzählt. Dies könnte den Effekt der Bindung noch intensiver gestalten.

Soziale Interaktion und Realitätsbezug

Schiffmann betont, dass "Friend" soziale Interaktionen mit echten Menschen nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen soll. Eine bewusste Design-Entscheidung unterstreicht diesen Realitätsbezug: Geht der Anhänger kaputt, sind alle Erinnerungen und Daten unwiederbringlich verloren. Die Träger:innen sollen dadurch ein echtes Gefühl von Verlust erleben und lernen, gut auf ihren "Friend" aufzupassen.

Erfahrungen mit bestehenden KI-Freunden

Die Idee einer KI als Freund ist nicht neu. Bereits bestehende KI-Chatbots wie Replika haben gezeigt, dass Menschen innige Beziehungen zu digitalen Freunden aufbauen können. Nutzer:innen berichten von tiefen Gesprächen und emotionaler Unterstützung, die ihnen die Chatbots bieten. Allerdings gibt es auch Kritik, vor allem in Bezug auf Datenschutz und die Qualität der Interaktionen.

Positive und negative Erfahrungen

Positive Erfahrungen: - Emotionale Unterstützung in einsamen oder depressiven Phasen - Möglichkeit, soziale Interaktionen zu üben - Individuell anpassbare Chatbots Negative Erfahrungen: - Kritiker:innen warnen vor dem Missbrauch persönlicher Daten - Mangelnde Tiefe der Gespräche im Vergleich zu menschlichen Interaktionen - Gefahr, dass insbesondere Kinder und Jugendliche ein falsches Bild von sozialen Beziehungen erhalten

Fazit

Die Vorstellung, eine echte Freundschaft mit einer KI zu haben, ist faszinierend und wirft gleichzeitig viele Fragen auf. Das Gadget "Friend" könnte ein spannender Schritt in diese Richtung sein. Wie weit diese Technologie unsere sozialen Interaktionen verändern wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass KI in immer mehr Lebensbereiche vordringt und unser Verständnis von Freundschaft und Beziehungen neu definiert.

Bibliografie

https://t3n.de/news/ki-anhaenger-bester-freund-1638422/?utm_source=rss&utm_medium=feed&utm_campaign=t3n-news https://www.change-magazin.de/de/wie-ist-es-eine-ki-als-freundin-zu-haben https://www.businessinsider.de/leben/international-panorama/ki-bot-als-freund-das-sind-meine-erfahrungen/ https://www.stern.de/gesellschaft/-replika---freundschaft-mit-einem-chatbot--ein-selbstversuch--31477448.html https://play.google.com/store/apps/details?id=ai.replika.app&hl=de https://lehrerweb.wien/aktuell/single/news/verliebt-in-einen-chatbot-kuenstliche-intelligenz-und-beziehungen https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/moralphilosophin-eva-weber-guskar-ueber-ki-ich-bin-fuer-ein-verbot-empfindungsfaehiger-maschinen-a-013d1668-e35a-4cf8-98e6-695bbbea70cd https://www.derstandard.de/story/3000000191401/wie-ich-mich-mit-einer-ki-anfreunden-wollte-und-unentwegt-enttaeuscht-wurde
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