Die Magnet®-Anerkennung des American Nurses Credentialing Center (ANCC) gilt als Goldstandard für Pflegeexzellenz und Innovation. Sie zeichnet Krankenhäuser aus, die eine förderliche Arbeitsumgebung für Pflegekräfte schaffen und gleichzeitig die Patientenversorgung verbessern. Eine aktuelle Studie untersucht die Merkmale von Forschungsprogrammen in Magnet®-Krankenhäusern und deren Einfluss auf die Pflegepraxis. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Ergebnisse dieser Forschung und die Bedeutung der Magnet®-Anerkennung für die Weiterentwicklung der Pflege.
Das Magnet Recognition Program® wurde 1990 ins Leben gerufen, basierend auf einer Studie aus dem Jahr 1983, die die Arbeitsumgebungen identifizierte, die qualifizierte Pflegekräfte anzogen und hielten. Diese sogenannten "Magnetkrankenhäuser" wiesen gemeinsame Merkmale auf, darunter eine höhere Arbeitszufriedenheit, geringere Burnout-Raten und eine Kultur der Unterstützung und Innovation. Die ANCC entwickelte daraufhin das Magnet®-Modell, das fünf Komponenten umfasst: transformationale Führung, strukturelle Ermächtigung, beispielhafte berufliche Praxis, neues Wissen, Innovationen und Verbesserungen sowie empirische Qualitätsergebnisse.
Die aktuelle Studie untersuchte die Forschungsinfrastruktur, -kultur und -merkmale von Magnet®-Krankenhäusern. Es zeigte sich, dass diese Krankenhäuser die notwendige Infrastruktur bereitstellen und eine Kultur fördern, die die Pflegeforschung unterstützt. Die Präsenz eines Pflegedirektors für Forschung, einer Forschungsabteilung und die Durchführung von mehr als 10 pflegegeführten Forschungsstudien in den letzten fünf Jahren korrelierten mit höheren Bewertungen in den drei Kategorien Forschungsinfrastruktur, Forschungskultur und Aufbau eines Forschungsprogramms.
Magnet®-Krankenhäuser legen Wert auf die Einbindung von Pflegekräften in Forschungsprozesse. Die strukturelle Ermächtigung der Pflegekräfte ermöglicht es ihnen, innovative Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Dies trägt nicht nur zur Verbesserung der Patientenversorgung bei, sondern fördert auch die berufliche Entwicklung und Zufriedenheit der Pflegekräfte. Die kontinuierliche Generierung neuen Wissens und die Implementierung von evidenzbasierter Praxis sind zentrale Bestandteile des Magnet®-Modells.
Trotz der positiven Ergebnisse der Studie bestehen weiterhin Herausforderungen bei der vollständigen Umsetzung der Forschungskultur in die Praxis. Die Studie identifizierte Hindernisse wie begrenzte Ressourcen, Zeitmangel und fehlende Forschungskenntnisse bei einigen Pflegekräften. Die Förderung von Forschungskompetenzen, die Bereitstellung von Ressourcen und die Integration von Forschung in den klinischen Alltag sind entscheidend für die Überwindung dieser Hürden.
Die Magnet®-Anerkennung spielt eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung der Pflegeforschung und der Verbesserung der Patientenversorgung. Die kontinuierliche Evaluation und Anpassung des Magnet®-Modells an die sich ändernden Bedürfnisse des Gesundheitswesens ist entscheidend, um die Pflegeexzellenz und Innovation nachhaltig zu fördern. Die Stärkung der Forschungskultur in Magnet®-Krankenhäusern bietet die Chance, neues Wissen zu generieren und die Pflegepraxis kontinuierlich zu optimieren.
Bibliographie: - Pintz, C., Zhou, Q., McLaughlin, M. K., Kelly, K. P., & Guzzetta, C. E. (2018). National study of nursing research characteristics at Magnet®-designated hospitals. *JONA: The Journal of Nursing Administration*, *48*(5), 247–258. - Davidson, J. E., & Pasion, J. (2020). Editorial: Cultivating research and new knowledge in Magnet®-designated organizations amidst a pandemic. *Applied Nursing Research*, *55*, 151357. - https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29629911/