Effizientes Inferencing von großen Sprachmodellen auf Edge-Geräten durch TPI-LLM

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October 3, 2024

LLMs auf Edge-Geräten: TPI-LLM ermöglicht effizientes Inferencing

Die Verlagerung der Inferenz großer Sprachmodelle (LLMs) von der Cloud hin zu Edge-Geräten gewinnt aufgrund von Datenschutzbedenken und Latenzanforderungen zunehmend an Bedeutung. Edge-Geräte, wie Smartphones oder IoT-Geräte, bieten zwar Vorteile hinsichtlich der Datenlokalität und Reaktionszeiten, stehen jedoch vor Herausforderungen aufgrund begrenzter Rechenleistung, Speicherkapazität und Bandbreite.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, haben Forscher ein neuartiges Inferenzsystem namens TPI-LLM (Tensor Parallel Inference for Large Language Models) entwickelt. TPI-LLM ermöglicht es, LLMs mit einer Größe von bis zu 70 Milliarden Parametern effizient auf ressourcenbeschränkten Edge-Geräten zu betreiben.

Herausforderungen der LLM-Inferenz am Edge

Die Ausführung von LLMs auf Edge-Geräten ist mit verschiedenen Hürden verbunden:

  • Begrenzte Rechenleistung: Edge-Geräte verfügen im Vergleich zu Cloud-Servern über deutlich weniger Rechenleistung, was die Inferenzgeschwindigkeit von LLMs erheblich beeinträchtigen kann.
  • Eingeschränkter Speicher: LLMs benötigen enorme Speichermengen, die die Kapazität von Edge-Geräten oft übersteigen. Das Laden und Verwalten der Modellparameter stellt eine große Herausforderung dar.
  • Geringe Bandbreite: Die Kommunikation zwischen Edge-Geräten und der Cloud kann durch begrenzte Bandbreite und hohe Latenzen beeinträchtigt werden, insbesondere bei großen Datenmengen.

TPI-LLM: Ein Ansatz zur effizienten LLM-Inferenz am Edge

TPI-LLM nutzt die Vorteile des Tensor-Parallelismus, um die Inferenz von LLMs auf Edge-Geräten zu optimieren. Im Gegensatz zum Pipeline-Parallelismus, der die Modellverarbeitung in sequentielle Phasen aufteilt, verteilt der Tensor-Parallelismus die Berechnung auf mehrere Verarbeitungseinheiten und ermöglicht so eine parallele Ausführung.

Das Besondere an TPI-LLM ist die Kombination verschiedener Optimierungstechniken:

  • Sliding Window Memory Scheduler: Diese Technik ermöglicht eine dynamische Verwaltung der Modellparameter während der Inferenz. Anstatt das gesamte Modell im Speicher zu halten, werden nur die benötigten Parameter geladen und entladen, wodurch der Speicherbedarf erheblich reduziert wird.
  • Überlappung von I/O- und Rechenoperationen: TPI-LLM nutzt die Zeit, die für den Datenzugriff von der Festplatte benötigt wird, um gleichzeitig Rechenoperationen durchzuführen. Diese Überlappung trägt dazu bei, die Latenzzeiten zu minimieren.
  • Sternbasierter Allreduce-Algorithmus: Um den Kommunikationsaufwand zwischen den Verarbeitungseinheiten zu reduzieren, implementiert TPI-LLM einen sternbasierten Allreduce-Algorithmus. Dieser Ansatz minimiert die Anzahl der Kommunikationsschritte und reduziert so die Latenzzeiten.

TPI-LLM in der Praxis

Um die Leistungsfähigkeit von TPI-LLM zu bewerten, wurden umfangreiche Experimente auf simulierten und realen Edge-Geräten durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass TPI-LLM im Vergleich zu anderen Inferenzsystemen wie Accelerate, Transformers und Galaxy deutliche Verbesserungen erzielt:

  • Reduzierte Latenzzeiten: TPI-LLM erreicht eine Reduktion der Zeit bis zum ersten Token (TTFT) und der Token-Latenz um über 80 % im Vergleich zu Accelerate und über 90 % im Vergleich zu Transformers und Galaxy.
  • Geringerer Speicherbedarf: Der maximale Speicherbedarf von Llama 2-70B konnte um 90 % gesenkt werden, sodass für die Ausführung von 70 Milliarden Parameter großen Modellen nur noch 3,1 GB Speicher benötigt werden.

Ausblick

TPI-LLM ist ein vielversprechender Ansatz, um die Inferenz großer Sprachmodelle auf ressourcenbeschränkten Edge-Geräten zu ermöglichen. Die Kombination aus Tensor-Parallelismus, dynamischem Speichermanagement und optimierter Kommunikation ebnet den Weg für neue Möglichkeiten im Bereich der Edge-KI.

Zukünftige Forschungsschwerpunkte könnten die weitere Optimierung des Speichermanagements, die Unterstützung heterogener Hardwareplattformen und die Integration von TPI-LLM in reale Anwendungen umfassen. Mit der Weiterentwicklung solcher Technologien rückt die Vision einer dezentralen KI-Landschaft, in der leistungsstarke LLMs auch auf Edge-Geräten verfügbar sind, immer näher.

Bibliographie

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