Seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk und der Umbenennung in X hat die Plattform zahlreiche Veränderungen durchlaufen. Eine der jüngsten und kontroversesten Maßnahmen betrifft die Nutzung von Nutzerdaten zur Ausbildung des KI-Assistenten Grok. Diese Maßnahme hat Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Einhaltung europäischer Datenschutzgesetze aufgeworfen.
X, früher bekannt als Twitter, hat kürzlich eine Funktion eingeführt, die es dem Unternehmen ermöglicht, Nutzerdaten zur Ausbildung seines KI-Assistenten "Grok" zu verwenden. Diese Einstellung ist standardmäßig für alle Benutzer aktiviert und wurde ohne vorherige Ankündigung implementiert. Dies bedeutet, dass X die Interaktionen, Eingaben und Ergebnisse der Benutzer mit Grok für Trainings- und Feinabstimmungszwecke verwenden kann. Die gesammelten Daten können auch mit Elon Musks KI-Unternehmen xAI geteilt werden, das die Modelle trainiert, die Grok antreiben.
Diese Praxis hat in Europa erhebliche datenschutzrechtliche Bedenken aufgeworfen. Die irische Datenschutzkommission untersucht derzeit X's Entscheidung, Benutzerdaten ohne ausdrückliche Zustimmung der Nutzer zu teilen. Die irische Datenschutzbehörde, die für die Durchsetzung der EU-Datenschutzvorschriften zuständig ist, hat X seit Monaten zu seinen Plänen befragt und war "überrascht" von der Einführung dieser Funktion. Eine mögliche GDPR-Untersuchung könnte zu erheblichen Geldstrafen führen.
Viele Nutzer haben ihre Besorgnis über diese Praxis geäußert. Sie sind verärgert darüber, dass ihre Daten ohne ihr Wissen oder ihre Erlaubnis zur Ausbildung von Grok verwendet werden. Die Möglichkeit, diese Einstellung zu deaktivieren, ist derzeit nur auf der Desktop-Version von X verfügbar, was die Situation weiter verkompliziert.
X ist nicht das einzige Unternehmen, das Nutzerdaten zur Ausbildung von KI-Systemen verwendet. Auch Unternehmen wie Meta und OpenAI haben ähnliche Praktiken angewendet. Meta sah sich jedoch gezwungen, die Einführung seines "Meta AI"-Assistenten in Europa zu pausieren, nachdem die irische Datenschutzbehörde Bedenken hinsichtlich der Verwendung europäischer Nutzerdaten ohne ausdrückliche Zustimmung äußerte.
Benutzer von X können die Datenerhebung für die Ausbildung von Grok deaktivieren, indem sie die folgenden Schritte auf der Desktop-Version der Plattform ausführen:
Derzeit gibt es keine Möglichkeit, diese Einstellung über die mobile App zu deaktivieren, wobei X daran arbeitet, diese Option auch auf mobilen Plattformen verfügbar zu machen.
Die Einführung dieser Funktion wird die Debatte über die Nutzung von Nutzerdaten zur Ausbildung von KI-Systemen weiter anheizen. Grok 2 soll im August veröffentlicht werden, während Grok 3 im Dezember folgen soll. Elon Musk behauptet, dass Grok 3 die leistungsstärkste KI sein wird, die jemals geschaffen wurde.
Die Nutzung von Nutzerdaten zur Ausbildung von KI-Systemen wie Grok wirft wichtige Fragen zum Datenschutz und zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften auf. Während Unternehmen wie X und Meta versuchen, ihre KI-Modelle zu verbessern, müssen sie gleichzeitig sicherstellen, dass sie die Privatsphäre ihrer Nutzer respektieren und den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.