Chinesische Firmen erlangen über Cloud-Dienste Zugriff auf US-KI-Technologie

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August 30, 2024
Mindverse - Nachrichten

Chinesische Unternehmen nutzen Cloud-Schlupfloch für Zugang zu US-amerikanischer KI-Technologie

Einführung

Chinesische Unternehmen nutzen Cloud-Dienste von Amazon und anderen Anbietern, um Zugang zu fortschrittlichen US-amerikanischen KI-Chips und -Funktionen zu erhalten, die ihnen sonst nicht zur Verfügung stehen. Laut einem umfassenden Bericht von Reuters, der auf öffentlichen Ausschreibungsdokumenten basiert, wird dieser Zugang durch Zwischenhändler ermöglicht.

Hintergrund der Untersuchung

In einer umfassenden Untersuchung hat Reuters enthüllt, wie der Zugang chinesischer Firmen zu US-amerikanischen KI-Chips über Cloud-Dienste ermöglicht wird. Über 50 Ausschreibungsdokumente, die im vergangenen Jahr veröffentlicht wurden, zeigen, dass mindestens 11 chinesische Unternehmen Zugang zu eingeschränkten US-Technologien oder Cloud-Diensten gesucht haben. Vier dieser Unternehmen nannten explizit Amazon Web Services (AWS) als Cloud-Dienstleister, wobei der Zugang über chinesische Zwischenhändler erfolgte.

Reaktionen der beteiligten Unternehmen

Ein AWS-Sprecher sagte gegenüber Reuters: „AWS hält sich an alle geltenden US-Gesetze, einschließlich der Handelsgesetze, bezüglich der Bereitstellung von AWS-Diensten innerhalb und außerhalb Chinas.“ Der Bericht betont, dass der Zugang zu solchen Chips oder fortschrittlichen KI-Modellen über die Cloud nicht gegen US-Vorschriften verstößt. Dieses Schlupfloch hat jedoch Bedenken bei US-Beamten und Gesetzgebern ausgelöst.

Beispiele für die Nutzung des Schlupflochs

Ein Beispiel für die Nutzung dieses Schlupflochs ist die Shenzhen University, die 200.000 Yuan (etwa 21.925 Euro) für ein AWS-Konto ausgegeben hat, um Zugang zu Cloud-Servern mit Nvidia A100 und H100 Chips für ein nicht spezifiziertes Projekt zu erhalten. Der Zugang wurde über einen Zwischenhändler, Yunda Technology Ltd Co, ermöglicht. Weder die Shenzhen University noch Yunda Technology reagierten auf Anfragen von Reuters.

Reaktionen der US-Behörden

Michael McCaul, Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten des US-Repräsentantenhauses, sagte gegenüber Reuters: „Dieses Schlupfloch ist seit Jahren ein Anliegen von mir, und es wird Zeit, dass wir es angehen.“

Als Reaktion auf diese Bedenken verschärft das US-Handelsministerium die Vorschriften. Eine Regierungssprecherin sagte gegenüber Reuters: „Wir suchen nach zusätzlichen Ressourcen, um unsere bestehenden Kontrollen zu stärken, die verhindern, dass chinesische Unternehmen über Fernzugriff auf Cloud-Computing-Fähigkeiten Zugang zu fortschrittlichen KI-Chips erhalten.“ Zudem hat das Handelsministerium eine Regel vorgeschlagen, die US-Cloud-Computing-Firmen verpflichten würde, große KI-Modellnutzer zu verifizieren und die Behörden zu benachrichtigen, wenn sie US-Cloud-Dienste nutzen, um große KI-Modelle zu trainieren, die zu „bösartigen cyberbasierten Aktivitäten“ fähig sind.

Weitere Enthüllungen

Die Untersuchung ergab auch, dass chinesische Unternehmen Zugang zu Microsofts Cloud-Diensten suchen. Beispielsweise erklärte die Sichuan University in einer Ausschreibung, dass sie eine generative KI-Plattform entwickele und 40 Millionen Microsoft Azure OpenAI-Token kaufen würde, um die Projektausführung zu unterstützen.

Auswirkungen und zukünftige Entwicklungen

Der Bericht von Reuters hebt die Schwierigkeiten hervor, den Zugang zu fortschrittlichen Rechenressourcen in einem zunehmend vernetzten globalen technologischen Ökosystem zu regulieren. Er beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen US-Exportgesetzen, Cloud-Dienstleistern und chinesischen Unternehmen, die ihre KI-Fähigkeiten verbessern wollen. Während die US-Regierung daran arbeitet, diese Lücke zu schließen, wirft das Szenario Fragen zur Wirksamkeit der derzeitigen Exportkontrollen und dem potenziellen Bedarf an umfassenderen Gesetzen auf, die auch den cloudbasierten Zugang zu verbotenen Technologien abdecken.

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden wahrscheinlich die laufenden Diskussionen über Technologietransfer, nationale Sicherheit und das globale Wettrennen um KI befeuern. Während Politiker und Branchenführer diese Ergebnisse analysieren, könnten sie neue Diskussionen darüber auslösen, wie technologische Zusammenarbeit und nationale Sicherheitsbedenken im Zeitalter des rasanten KI-Wachstums in Einklang gebracht werden können.

Quellen

- https://www.cio.com/article/3493017/chinese-firms-bypass-us-export-restrictions-on-ai-chips-using-aws-cloud.html - https://www.fastcompany.com/91178088/amazon-loophole-allows-china-access-high-end-u-s-ai-chips - https://cointelegraph.com/news/china-ai-cloud-us-chip-ban-loophole - https://getcoai.com/news/chinese-firms-bypass-us-ai-chip-bans-through-cloud-loophole/ - https://www.theregister.com/2024/08/23/china_aws_restricted_technology/ - https://www.dqindia.com/news/the-cloud-loophole-in-us-china-tech-tensions-6929798 - https://www.newsnationnow.com/world/china/report-chinese-firms-skirting-us-restrictions-on-ai-exports/ - https://timesofindia.indiatimes.com/technology/tech-news/chinese-companies-using-amazon-and-other-cloud-for-nvidias-high-end-ai-chips-how-it-may-not-be-us-rules-violation/articleshow/112786268.cms - https://medium.com/everything-about-ai/chinas-secret-backdoor-to-u-s-ai-tech-9bcaa9b47406
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