In der Welt der Finanzinvestitionen steht kaum ein Name so sehr für Erfolg und Weitsicht wie Warren Buffett, der CEO von Berkshire Hathaway, der oft als "Orakel von Omaha" bezeichnet wird. Auf der anderen Seite steht Cathie Wood, die Gründerin und CEO von ARK Invest, die sich als visionäre Investorin in disruptive Technologien etabliert hat. Trotz ihrer sehr unterschiedlichen Investmentansätze haben beide eines gemeinsam: Sie haben Anteile an einem Unternehmen, das im Zentrum des KI-Hypes (künstliche Intelligenz) steht – Amazon.
Warren Buffett ist bekannt für seine Vorliebe für Value-Aktien und Unternehmen mit einem nachhaltigen Wettbewerbsvorteil. Er wählt traditionell Firmen aus, die über eine starke Marktposition und stabile Cashflows verfügen. Im Gegensatz dazu hat sich Cathie Wood mit ARK Invest auf wachstumsstarke Tech-Unternehmen konzentriert, die das Potenzial haben, ihre jeweiligen Industrien grundlegend zu verändern.
Normalerweise würden diese unterschiedlichen Herangehensweisen kaum Überschneidungen in den Portfolios der beiden Investmentlegenden zulassen. Doch bei Amazon ist das anders. Berkshire Hathaway investierte erstmals 2019 in den Online-Versandhändler, und auch Cathie Wood hat Amazon-Aktien in einem ihrer ETFs. Während Buffetts Investition in Amazon nicht direkt auf KI-Aspekte abzielte, sondern auf das solide Geschäftsmodell und die starke Marktposition des Unternehmens, könnte Woods Interesse an Amazons Beteiligung in ihrem ARK Space Exploration & Innovation ETF (ARKX) durch das ambitionierte Satellitenprojekt "Project Kuiper" beeinflusst sein.
Amazon, als eines der größten Tech-Unternehmen weltweit, hat längst das Potenzial der KI für sich erkannt und investiert enorme Ressourcen in die Entwicklung und Integration von KI-Technologien. Mit Amazon Web Services (AWS) besitzt das Unternehmen bereits eine dominante Stellung im Cloud-Markt und plant, seine Dienste weiterhin KI-freundlich zu gestalten. AWS bietet ein breites Spektrum an KI-Diensten an, darunter maschinelles Lernen, künstliche neuronale Netzwerke und Datenanalysen, die sowohl Start-ups als auch großen Unternehmen zur Verfügung stehen.
Die zukünftigen Möglichkeiten von Amazon im Bereich der künstlichen Intelligenz sind vielfältig. Neben der Cloud-Sparte und dem Online-Handel, wo KI bereits für personalisierte Produktempfehlungen eingesetzt wird, könnte das Unternehmen auch im Bereich der Spracherkennung und -steuerung durch Produkte wie Alexa weiterhin Maßstäbe setzen. Hinzu kommt, dass Amazon in Wettbewerb mit Branchengrößen wie NVIDIA tritt, indem es eigene KI-Chips entwickelt. Diese könnten dazu beitragen, die Abhängigkeit von externen Lieferanten zu verringern und die Effizienz von KI-Anwendungen zu erhöhen.
Obwohl der Anteil von Amazon im Portfolio von Berkshire Hathaway und ARK Invest relativ klein ist und derzeit keinen signifikanten Einfluss auf die Gesamtperformance hat, stellt die Beteiligung an Amazon für beide Investoren eine strategische Positionierung in einem zukunftsträchtigen Bereich dar. Es ist durchaus vorstellbar, dass sowohl Buffett als auch Wood ihre Anteile an Amazon ausbauen könnten, sollte sich das KI-Geschäft des Unternehmens wie erhofft entwickeln.
Für Anleger ist es interessant zu beobachten, wie zwei so unterschiedliche Investmentstrategien bei einem Unternehmen wie Amazon zusammenkommen, das im Begriff ist, eine zentrale Rolle im KI-Zeitalter zu spielen. Die Investitionen von Buffett und Wood könnten somit als Indikator für das Vertrauen in die langfristigen Aussichten Amazons im Bereich der künstlichen Intelligenz dienen. Trotz der aktuellen Größe und Marktdurchdringung von Amazon scheint das Unternehmen immer noch genügend Potenzial zu haben, um von den Entwicklungen im Bereich der KI profitieren zu können – und damit auch seine Investoren.