Auf der diesjährigen Worldwide Developers Conference (WWDC) hat Apple mit der Einführung von „Apple Intelligence“ eine neue Ära der Künstlichen Intelligenz eingeläutet. Diese neue Technologie soll tief in iOS 18, iPadOS 18 und macOS Sequoia integriert werden und bringt zahlreiche innovative Funktionen und verbesserte Nutzererfahrungen mit sich. Doch ein Detail sorgt für Aufsehen: Die neuen KI-Funktionen werden nur auf dem iPhone 15 Pro und neueren Geräten verfügbar sein. Warum das so ist und welche Auswirkungen das hat, wird in diesem Artikel beleuchtet.
Apple Intelligence kombiniert die Leistung generativer Modelle mit persönlichem Kontext, um eine intelligente und hilfreiche Nutzererfahrung zu bieten. Die Technologie soll Sprache und Bilder verstehen und generieren, in Apps Aktionen ausführen und alltägliche Aufgaben vereinfachen. Besonderen Wert legt Apple dabei auf den Datenschutz, da viele Berechnungen direkt auf dem Gerät stattfinden und nur bei Bedarf auf serverbasierte Modelle zurückgegriffen wird.
Ein zentrales Thema bei der Einführung von Apple Intelligence ist die Hardware-Anforderung. John Giannandrea, Apples Leiter der KI- und Machine-Learning-Abteilung, erklärte, dass die Inferenzberechnungen, die bei lokal installierten großen Sprachmodellen (LLMs) ausgeführt werden, extrem rechenintensiv sind. Die Kombination aus der Größe der Apple Neural Engine und der allgemeinen Leistungsfähigkeit des Geräts sorgt dafür, dass die notwendigen Berechnungen schnell genug ablaufen, um nützlich zu sein. Daher ist mindestens ein iPhone 15 Pro notwendig, um die neuen Funktionen reibungslos nutzen zu können.
Der Hauptgrund, warum nur das iPhone 15 Pro und nicht das Standard-iPhone 15 von Apple Intelligence profitieren kann, liegt in der unterschiedlichen Hardware. Der A17-Pro-Chip im iPhone 15 Pro ist mit einer deutlich leistungsfähigeren Neural Engine ausgestattet als die Vorgängermodelle. Diese Engine ist entscheidend für die schnelle und effiziente Verarbeitung der KI-Modelle. Zudem verfügen die Pro-Modelle über mehr Arbeitsspeicher, was ebenfalls zur Leistungsfähigkeit beiträgt.
Eine der größten Änderungen betrifft Siri. Der Sprachassistent soll durch Apple Intelligence natürlicher und kontextbezogener werden. Siri wird in der Lage sein, Folgefragen zu verstehen und Aktionen direkt auf dem Bildschirm auszuführen. Dabei kann Siri auch auf externe Dienste wie ChatGPT zurückgreifen, um komplexe Fragen zu beantworten oder Bilder zu analysieren.
Apple Intelligence bringt neue systemweite Schreibwerkzeuge, die in Apps wie Mail, Notizen, Pages und anderen verfügbar sind. Diese Werkzeuge können Texte umschreiben, korrigieren und zusammenfassen. Funktionen wie „Rewrite“, „Proofread“ und „Summarize“ sollen den Nutzern helfen, ihre Texte zu verbessern und effizienter zu arbeiten.
Mit „Image Playground“ können Nutzer originelle Bilder in verschiedenen Stilen erstellen. Die Funktion ist in Apps wie Nachrichten, Notizen und Keynote integriert und ermöglicht die Erstellung von Animationen, Illustrationen und Skizzen. Zudem können Nutzer personalisierte Emojis, sogenannte „Genmojis“, erstellen, die auf Fotos von Kontakten basieren.
Die Einführung von Apple Intelligence wurde von Analysten und Nutzern unterschiedlich aufgenommen. Während einige die neuen Funktionen und den Fokus auf Datenschutz loben, gibt es auch Kritik. Der hohe Hardwarebedarf und die Beschränkung auf die neuesten Geräte werden als Taktik gesehen, um den Verkauf neuer iPhones anzukurbeln. Zudem wird bemängelt, dass die neuen Funktionen zunächst nur in den USA und auf Englisch verfügbar sein werden.
Apple plant, die neuen Funktionen von Apple Intelligence im Herbst 2024 in den USA einzuführen. Die internationale Verfügbarkeit wird voraussichtlich erst 2025 folgen. Trotz der Kritik bleibt abzuwarten, wie sich die neuen Funktionen in der Praxis bewähren und ob Apple seine Versprechen hinsichtlich Datenschutz und Nutzerfreundlichkeit einhalten kann. Für viele Nutzer wird die Entscheidung, ob sie auf ein neues iPhone upgraden, von den tatsächlichen Vorteilen der neuen Funktionen abhängen.
Apple Intelligence stellt einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz für Konsumenten dar. Die exklusiven Funktionen auf dem iPhone 15 Pro und neueren Geräten zeigen, dass Apple hohe Anforderungen an die Hardware stellt, um eine optimale Nutzererfahrung zu gewährleisten. Ob diese Strategie aufgeht, wird die Zukunft zeigen. Klar ist jedoch, dass Apple weiterhin großen Wert auf Datenschutz und die Integration innovativer Technologien legt.