Sprachbehinderungen überwinden: Die niederländische KI-App, die Kommunikation neu definiert

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June 14, 2024

In der heutigen, schnelllebigen Zeit sind Smartphone-Apps aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie erleichtern das Kommunizieren, Informieren und Navigieren und bieten Unterhaltung sowie Hilfe in vielen Lebenslagen. Eine neuartige Anwendung aus den Niederlanden zieht nun besondere Aufmerksamkeit auf sich, da sie das Potenzial hat, das Leben von Millionen Menschen weltweit zu verbessern.

Das niederländische Start-up Whispp hat eine KI-basierte App entwickelt, die es Menschen mit Sprachbehinderungen ermöglicht, sich verbal auszudrücken. Personen, die aufgrund von Krankheiten wie Kehlkopfkrebs oder anderen Beschwerden ihre Stimme verloren haben oder durch Störungen wie Stottern in ihrer Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt sind, können von dieser Technologie profitieren.

Diese App, die auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt wurde, arbeitet in Echtzeit und wandelt geflüsterte Worte in klare, verständliche Sprache um. Nutzer können zwischen verschiedenen vordefinierten Stimmen wählen oder die App mit einer Aufnahme ihrer eigenen Stimme füttern, um eine personalisierte Stimmerzeugung zu ermöglichen. Dies erfordert lediglich eine zweiminütige Audioaufnahme der eigenen, gesunden Stimme oder ältere Videoaufnahmen, in denen die Stimme zu hören ist.

Der Gründer und CEO von Whispp, Joris Castermans, unterstreicht die Bedeutung seiner Entwicklung: Sprachbehinderungen und Sprachstörungen können das Wohlbefinden und die Lebensqualität eines Menschen stark beeinträchtigen. Die Whispp-App soll diesen Menschen helfen, sich wieder frei ausdrücken zu können und somit ihre soziale Teilhabe zu verbessern.

Besonders hervorzuheben ist, dass die Anwendung auch bei Stotterern zu einer deutlichen Reduzierung der Symptome führen kann. Untersuchungen zufolge kann das Stottern beim Flüstern um durchschnittlich 85 Prozent reduziert werden. Durch die App wird es möglich, nahezu stotterfrei zu kommunizieren.

Die KI-App ist kostenlos im Google Play Store und im Apple App Store erhältlich, jedoch ist die Nutzung des Dienstes nicht gänzlich kostenfrei. Für die Bereitstellung der nötigen Serverinfrastruktur und die Echtzeit-Verarbeitung der Sprachdaten veranschlagt Whispp eine monatliche Gebühr von etwa 20 Euro. Im Gegenzug erhalten Nutzer ein Kontingent von 60 Minuten für Gespräche pro Monat, das sich erhöht, wenn auch der Gesprächspartner die App installiert hat.

Dieses innovative KI-Modell könnte zukünftig weit über die App-Nutzung auf Smartphones hinausgehen. Smartphone-Hersteller könnten solche Technologien direkt in ihre Betriebssysteme integrieren, ähnlich wie es bei der Taschenlampenfunktion bereits der Fall ist. Dadurch würde die Technologie einem noch breiteren Publikum zugänglich gemacht.

Neben der Faszination für die technischen Möglichkeiten, die Whispp bietet, zieht die App auch Aufmerksamkeit auf das Thema der digitalen Barrierefreiheit. Sie zeigt, wie Künstliche Intelligenz dazu beitragen kann, bestehende Hindernisse zu überwinden und Menschen mit Behinderungen das Leben zu erleichtern.

Die Entwicklung von Whispp steht exemplarisch für den positiven Einfluss, den Künstliche Intelligenz auf die Gesellschaft haben kann. Sie unterstreicht die Bedeutung von Innovationen im Bereich der digitalen Gesundheitstechnologien und wirft ein Licht auf die Chancen, die sich bieten, wenn wir Technologie einsetzen, um die menschliche Erfahrung zu verbessern.

Quellen:
- Kawalkowski, B. (2024, März 5). Holländern gelingt der Durchbruch: Diese KI-App hilft Millionen Menschen. Inside Digital. https://www.inside-digital.de/news/hollaendern-gelingt-der-durchbruch-diese-ki-app-hilft-millionen-menschen
- Sandler, A. (2024, März 5). Steuererklärung per App? Bundesamt hat schlechte Neuigkeiten. Inside Digital. https://www.inside-digital.de/news/bundesamt-hat-schlechte-neuigkeiten-fuer-steuerzahler
- Metz, M., & Heller, P. (2024, Februar 1). Naturerkennungs-Apps: Kann mir KI helfen, die Natur besser zu verstehen? Deutschlandfunk. https://www.deutschlandfunk.de/naturerkennungs-apps-kann-mir-ki-helfen-die-natur-besser-zu-verstehen-dlf-1368484e-100.html
- Hugging Face. (n.d.). GEM Multi-dataset predictions. https://huggingface.co/datasets/lewtun/gem-multi-dataset-predictions/viewer/default/train

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