Microsofts Recall Technologie Zwischen Innovation und Datenschutzdebatten

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June 14, 2024

Microsoft Recall: Datenschutzbedenken und Technologische Neuerungen

Einführung

Mit der Einführung der neuen Funktion "Recall" und den dazugehörigen Copilot-Plus-PCs hat Microsoft eine Innovation vorgestellt, die die Benutzerfreundlichkeit von Laptops und Tablets revolutionieren soll. Doch während die Technologie beeindruckende Möglichkeiten bietet, stellt sich die Frage, wie diese Funktion mit den strengen Datenschutzbestimmungen in Einklang gebracht werden kann. Datenschützer und Experten haben bereits erste Bedenken geäußert, die sowohl private Nutzer als auch Unternehmen betreffen.

Funktionsweise von Microsoft Recall

Die "Recall"-Funktion soll es Nutzern ermöglichen, auf einfache Weise Informationen auf ihrem PC zu finden, ohne lange suchen zu müssen. Dies geschieht durch die Erfassung von Bildschirmaufnahmen im Sekundentakt, die dann von einem KI-Assistenten, bekannt als Copilot, durchsucht werden können. Der Slogan zur neuen Funktion lautet: „Verfolge deine Schritte zurück“. Microsoft verspricht, dass die gesuchten Informationen schnell und effizient gefunden werden können.

Datenschutzbedenken

Die Datenschutzbedenken konzentrieren sich auf die Tatsache, dass die von Recall erfassten Bildschirmaufnahmen potenziell sensible Informationen enthalten können. Dies reicht von Browserfenstern und Untertiteln in Videocalls bis hin zu Login-Masken. Eine automatische Filterfunktion für sensible Daten wie Passwörter oder Kontodaten existiert derzeit nicht. Datenschützer befürchten, dass dies ein erhebliches Risiko darstellen könnte.

Stellungnahmen von Datenschützern

Der britische Datenschutzberater Kris Shrishak bezeichnet die neue Funktion als möglichen „Albtraum für den Datenschutz“. Auch Michael Will, Präsident des Bayerischen Landesamts für Datenschutzaufsicht, äußerte erhebliche Bedenken. Er erklärte, dass es zahlreiche ungeklärte Fragen bezüglich der Datensicherheit gibt, insbesondere im Hinblick auf unbefugte Zugriffe im Falle von Verlust oder Diebstahl des Geräts.

Reaktionen und Maßnahmen von Microsoft

Microsoft hat auf die Bedenken reagiert und betont, dass die von Recall erfassten Screenshots nur lokal auf dem Gerät gespeichert werden. Das Unternehmen versichert, dass weder Microsoft noch Personen ohne Zugriff auf das Gerät die Aufnahmen einsehen können. Zudem können Nutzer die Funktion pausieren oder stoppen und bestimmte Apps oder Websites von der Funktion ausschließen. Im Privat-Modus des Microsoft-Browsers Edge pausiert Recall automatisch.

Offene Fragen

Dennoch bleiben viele Fragen offen. Beispielsweise ist unklar, wie Microsoft das Einverständnis von Personen einholen will, die als Gäste an Videocalls teilnehmen und dabei von Recall aufgenommen werden. Auch die Möglichkeit, dass Strafverfolgungsbehörden auf die durch Recall entstandenen Screenshots zugreifen könnten, ist nicht abschließend geklärt. Datenschützer wie Jen Caltrider von Mozilla warnen zudem davor, dass Microsoft die Daten in Zukunft für Werbetargeting oder das Training von KI-Modellen verwenden könnte.

Technologische Neuerungen und Konkurrenz

Microsoft ist nicht der einzige Technologiekonzern, der auf KI-gestützte Funktionen setzt. Auch Google arbeitet an ähnlichen Technologien, die die Suche nach Informationen vereinfachen sollen. Allerdings hebt sich Microsoft durch die lokale Speicherung der Daten und die Integration in neue, leistungsstarke Copilot-Plus-PCs ab. Diese Laptops sind mit speziellen Chips ausgestattet, die besonders gut für die Verarbeitung von KI-Modellen geeignet sind.

Vergleich zu anderen Lösungen

Eine ähnliche Lösung bietet das Startup Rewind für MacBooks an. Diese Software verspricht ebenfalls die Vertraulichkeit der Daten, doch viele Nutzer vertrauen einem etablierten Unternehmen wie Microsoft mehr. Beide Lösungen haben das Potenzial, die Art und Weise, wie wir mit unseren Computern interagieren, grundlegend zu verändern.

Fazit

Microsofts neue Recall-Funktion bietet beeindruckende technologische Möglichkeiten, wirft jedoch zugleich erhebliche Datenschutzfragen auf. Während Microsoft Maßnahmen zur Sicherung der Daten ergriffen hat, bleibt die Skepsis unter Datenschützern und Nutzern groß. Es wird entscheidend sein, wie Microsoft diese Bedenken adressiert und ob die Funktion den strengen europäischen Datenschutzbestimmungen gerecht wird.

Bibliographie

https://t3n.de/news/recall-microsoft-datenschutz-kritik-1625710/

https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2024-05/62300612-microsoft-recall-praktische-gedaechtnisstuetze-oder-absoluter-albtraum-erste-kritik-von-datenschuetzern-397.htm

https://www.itsicherheitnews.de/microsoft-recall-praktische-gedaechtnisstuetze-oder-absoluter-albtraum-erste-kritik-von-datenschuetzern/

https://twitter.com/t3n/status/1793291496726122873

https://www.capital.de/wirtschaft-politik/microsofts-neue-ki-laptops--endlich-finden-statt-suchen-34732820.html

https://www.derstandard.de/story/3000000221123/ein-albtraum-fuer-windows-mit-ansage-microsoft-will-kuenftig-bildschirminhalte-mitlesen

https://twitter.com/t3n?lang=de

https://newstral.com/de/article/de/1253499975/microsoft-recall-praktische-ged%C3%A4chtnisst%C3%BCtze-oder-absoluter-albtraum-erste-kritik-von-datensch%C3%BCtzern

https://www.binance.com/de/square/post/8436971164402

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