Kündigungen sind für viele Arbeitgeber ein Schreckgespenst. Oftmals kommen sie aus heiterem Himmel und hinterlassen Lücken, die nur schwer zu füllen sind. Doch die Technologie bietet nun eine Lösung, die dabei helfen kann, solche Überraschungen zu vermeiden: Künstliche Intelligenz (KI) zur Vorhersage von Kündigungen.
Das Konzept der prädiktiven KI ist nicht neu, aber ihre Anwendung im Personalmanagement gewinnt zunehmend an Bedeutung. Eines der fortschrittlichsten Tools auf diesem Gebiet stammt von Professor Naruhiko Shiratori von der Tokyo City University. In Zusammenarbeit mit einem Start-up in Tokio hat sein Team ein KI-Tool entwickelt, das umfangreiche Mitarbeiterdaten analysiert, um die Wahrscheinlichkeit einer Kündigung vorherzusagen.
Die KI analysiert eine Vielzahl von Datenpunkten, darunter:
- Arbeitszeiten
- Persönliche Informationen wie Alter und Geschlecht
- Informationen von ehemaligen Mitarbeitern
Durch die Analyse dieser Daten kann die KI spezifische Muster erkennen, die auf eine erhöhte Kündigungswahrscheinlichkeit hinweisen. Diese Erkenntnisse werden dann in Prozentpunkten ausgedrückt, was es den Arbeitgebern ermöglicht, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um die Mitarbeiterbindung zu verbessern.
Bereits jetzt wird das KI-Tool in mehreren Unternehmen getestet. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. So konnte die KI in einem Fall bei IBM mit einer Genauigkeit von 95 Prozent vorhersagen, welche Mitarbeiter den Konzern verlassen wollen. Diese hohe Genauigkeit hilft Managern, frühzeitig zu reagieren und potenzielle Kündigungen zu verhindern.
In Japan, wo das Tool entwickelt wurde, zeigt sich ein ähnliches Bild. Hier stellt sich heraus, dass etwa jeder zehnte Hochschulabsolvent innerhalb eines Jahres nach der Einstellung den Job wechselt. Mit Hilfe des KI-Tools können Unternehmen frühzeitig intervenieren und die Mitarbeiterzufriedenheit durch gezielte Maßnahmen erhöhen.
Die Nutzung von KI im Personalmanagement wirft jedoch auch ethische Fragen auf. Es ist wichtig, dass die Algorithmen transparent und nachvollziehbar sind. Der Ethikbeirat HR Tech hat daher Richtlinien für den verantwortungsvollen Einsatz von KI entwickelt. Diese beinhalten unter anderem:
- Nachvollziehbarkeit der Entscheidungen
- Transparente Kommunikation mit den Mitarbeitern
- Einhaltung von Datenschutzbestimmungen
Die Forschung auf diesem Gebiet ist noch lange nicht abgeschlossen. Zukünftig sollen die KI-Modelle noch präziser werden und nicht nur Kündigungen vorhersagen, sondern auch Empfehlungen für Einsatzbereiche im Unternehmen geben. Dadurch können sowohl die Zufriedenheit der Mitarbeiter als auch deren Produktivität langfristig gesteigert werden.
Die prädiktive KI bietet eine vielversprechende Möglichkeit, um Kündigungen frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Durch die Analyse umfangreicher Daten können Unternehmen gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Mitarbeiterbindung zu erhöhen und Überraschungen zu vermeiden. Dennoch ist es wichtig, ethische und rechtliche Aspekte zu berücksichtigen, um einen verantwortungsvollen Einsatz der Technologie zu gewährleisten.
Bibliographie
- https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2024-06/62475210-mit-dieser-ki-sollen-kuendigungen-fruehzeitig-vermieden-werden-wie-das-funktioniert-397.htm
- https://www.vadian.ai/Japanisches+KI+Tool+sagt+voraus+wann+Bewerber+kuendigen+werden/702509/detail.htm
- https://www.it-daily.net/shortnews/ki-tool-erkennt-kuendigungswillige-mitarbeiter
- https://www.businessinsider.de/gruenderszene/technologie/ibm-algorithmus-kuendigungen/
- https://twitter.com/jobchannelag/status/1787391692972175653
- https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.digitale-arbeitswelt-wenn-die-ki-sagt-wer-als-naechstes-kuendigt.5d7c9883-d043-4f7c-bbcc-467e8f280b5c.html
- https://www.kickresume.com/de/ki-kundigungsschreiben-verfasser/
- https://www.kanzlei-chevalier.de/presse/ki