Humanoiden Roboter auf dem Vormarsch: Wie KI die Automatisierung neu definiert

Humanoiden Roboter sind seit Jahren ein fester Bestandteil der Science-Fiction und Visionen einer technologisch fortgeschrittenen Zukunft. Doch die Realität holt die Fiktion langsam ein, und Unternehmen wie OpenAI treiben diese Entwicklung mit Nachdruck voran. Mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und speziellen KI-Chips sollen diese Roboter nicht nur menschenähnlicher werden, sondern auch zunehmend komplexe Aufgaben autonom bewältigen.

Im Fokus steht das norwegische Unternehmen 1X, das sich durch ein Millionen-Investment von OpenAI im letzten Jahr einen Namen gemacht hat. Statt durch spektakuläre Präsentationen auf sich aufmerksam zu machen, konzentriert sich 1X auf die stetige Weiterentwicklung seiner humanoiden Roboter. Diese sind darauf ausgelegt, effizient und zielgerichtet zu arbeiten, ohne dabei durch ihr Aussehen zu beeindrucken.

Die Roboter von 1X, wie das Modell Eve, scheinen auf den ersten Blick eher schlicht konzipiert zu sein. Sie verfügen weder über Füße noch über besonders filigrane, humanoide Hände. Stattdessen bewegen sie sich auf Rädern fort, und ihre Hände erscheinen eher als einfache Greifwerkzeuge. Die äußere Erscheinung, mitunter sogar mit einem freundlich wirkenden Smiley-Gesicht versehen, ist nicht an menschlichen Maßstäben orientiert, sondern allein an der Funktionalität und der zu verrichtenden Arbeit.

Das Haupteinsatzgebiet dieser Roboter liegt in Lagerhäusern und Fabriken, wo sie festgelegte Abläufe wie das Aufheben und Sortieren von Gütern durchführen. Ihre Stärke liegt darin, dass sie schnell neue Aufgaben erlernen und diese dann selbstständig ausführen können. Ein Beispiel hierfür ist ein von 1X veröffentlichtes Video, in dem Roboter in einer Lagerumgebung verschiedene Objekte greifen und ordnen. Sie bewältigen dabei Aktionen, die von der Aufnahme von Gegenständen auf unterschiedlichen Höhen bis hin zum Einräumen von Spielzeug reichen.

Der Trainingsprozess dieser humanoiden Roboter erfolgt kontinuierlich und basiert auf einer umfangreichen Datensammlung. Durch Nachahmungslernen über Video und Teleoperationen erwerben sie zunächst grundlegende Fähigkeiten, auf denen dann ein Basismodell für eine breite Palette von Handlungen und Verhaltensweisen aufbaut. Dieses Basismodell wird anschließend bei den Kunden vor Ort an die spezifischen Umgebungsbedingungen und die jeweiligen Aufgaben angepasst. Ein Prozess, der laut 1X nur wenige Minuten für die Datenerfassung und das Training auf einer Desktop-GPU in Anspruch nimmt.

Eric Jang, KI-Chef bei 1X, bestätigt die Wirksamkeit dieses Ansatzes und gibt das Ziel aus, das System auf ein Vielfaches der bisherigen Robotermenge zu erweitern. Für diese Expansion plant das Unternehmen, KI-Forscher einzustellen und die Technologie weiter voranzutreiben.

Der Fortschritt in der Entwicklung humanoider Roboter mit KI-Chip zeigt, dass die Zukunft der Robotik nicht unbedingt von der perfekten Nachahmung menschlicher Erscheinung abhängt, sondern vielmehr von der intelligenten Anpassungsfähigkeit und der autonomen Ausführung von Aufgaben. Unternehmen wie 1X und OpenAI bewegen sich somit an der vordersten Front der technologischen Entwicklung und könnten bald schon unsere Vorstellungen von Arbeit und Automatisierung grundlegend verändern.

Quellen:
- Petereit, Dieter. "1X: So weit sind die humanoiden Roboter mit KI-Chip von OpenAI schon." t3n.de, 17. Feb. 2024.
- "1X: Das können die humanoiden Roboter mit KI-Chip von OpenAI schon." IT Sicherheitsnews, 13. Feb. 2024.