Google und die KI-Fehlerkultur: Ein Lernprozess mit Hindernissen

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June 14, 2024

In der Welt der Technologie und Künstlichen Intelligenz (KI) sind Fortschritte und Innovationen an der Tagesordnung. Doch nicht alle Neuerungen verlaufen immer reibungslos. Dies musste auch Google feststellen, als es mit seinem KI-Feature Gemini eine bedeutende Panne erlebte. Diese Panne führte dazu, dass das Unternehmen nun eine Pause bei der Nutzung eines seiner KI-Features einlegt.

Gemini, ein fortschrittliches Bildgenerierungswerkzeug, das darauf abzielt, die Diversität zu fördern und Stereotypen zu umgehen, geriet kürzlich in die Kritik. Statt historisch akkurate Darstellungen zu generieren, schuf das Tool Bilder, die die Gründungsväter der USA und Soldaten des Dritten Reichs in einer Weise darstellten, die weder historisch korrekt noch ethisch vertretbar war. In einigen Fällen wurden beispielsweise Menschen unterschiedlicher Herkunft als Nazi-Soldaten dargestellt, was bei den Nutzern für Verwirrung und Unverständnis sorgte. Es kam sogar zu Spekulationen, dass das Tool absichtlich keine weißen Menschen abbilden würde.

Ein weiterer Kritikpunkt, der durch Tests von "The Verge" aufgedeckt wurde, ist, dass Gemini scheinbar die Geschichte der Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe und Geschlecht auszuradieren versuchte. So wurden etwa Bilder eines US-Senators aus dem 19. Jahrhundert kreiert, die nicht-weiße Frauen zeigen, obwohl die erste Senatorin erst 1922 gewählt wurde und weiß war. Dies könnte suggerieren, dass Gemini eine geschönte Version der Diskriminierungsvergangenheit der USA darstellt.

Aufgrund der aufgekommenen Kritik und der damit verbundenen Kontroverse hat Google beschlossen, die KI-Funktion vorübergehend zu pausieren und an einer verbesserten Version zu arbeiten. Das Unternehmen entschuldigte sich für die Ungenauigkeiten und kündigte an, die Technologie weiterzuentwickeln, um derartige Fehler in Zukunft zu vermeiden. Weniger als 24 Stunden nach der Entschuldigung wurde die Funktion ausgesetzt. Google hofft, bald eine verbesserte Version auf den Markt bringen zu können, die der historischen Genauigkeit und ethischen Verantwortung gerecht wird.

Die Panne bei Gemini ist ein Beispiel dafür, wie komplex die Aufgabe ist, KI-Systeme zu entwickeln, die sowohl divers als auch genau sind. Es zeigt auch, wie wichtig es ist, dass Unternehmen, die solche Technologien einsetzen, sich der Verantwortung bewusst sind, die sie tragen, und bereit sind, schnell und transparent zu handeln, wenn Probleme auftreten.

Die Entwicklungen und Verbesserungen im Bereich der KI sind entscheidend für den Fortschritt und können viele positive Auswirkungen auf die Gesellschaft haben. Doch wie dieser Vorfall zeigt, ist es ebenso wichtig, dass KI-Systeme sorgfältig geprüft und gesteuert werden, um sicherzustellen, dass sie ethischen und historischen Standards entsprechen. Nur so kann das volle Potenzial der KI zum Wohle aller genutzt werden.

Quellen:
- Reichhard, Sabrina. "Große Panne bei Gemini: Deswegen pausiert Google jetzt ein KI-Feature." CHIP, 25. Feb. 2024, www.chip.de.
- Schräer, Frank. "Freitag: Kommerzielle Mondlandung geglückt, Google pausiert KI-Bildgenerierung." Heise Online, 23. Feb. 2024, www.heise.de.
- "Google stoppt KI-Bildgenerator nach Kritik an realitätsfernen Figurenzeichnungen." FAZ, 24. Feb. 2024, www.faz.net.
- Von Thun, Jessica. "Google Chrome wird nutzerfreundlicher: Neues Feature wird für alle Nutzer ausgerollt." CHIP, 24. Feb. 2024, www.chip.de.

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