In der Welt der Computergrafiken und des Gamings zeichnet sich eine bemerkenswerte Entwicklung ab: AMD, ein führender Hersteller von Grafikkarten und Prozessoren, steht kurz davor, die Leistungsfähigkeit seiner Super Resolution Technologie mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erheblich zu verbessern. Nach langen Spekulationen und Gerüchten bestätigte AMDs Chief Technology Officer, Mark Papermaster, in einem kürzlich geführten Podcast die zukünftige Integration von KI-gestützten Algorithmen in das FidelityFX Super Resolution (FSR) Feature.
FSR ist AMDs Antwort auf das Problem des Upscalings von Spielen, eine Technik, die es ermöglicht, Spiele mit einer niedrigeren Auflösung zu rendern und dann hochzuskalieren, um eine bessere Performance bei gleichbleibend hoher Bildqualität zu erzielen. Bisher setzte AMD bei FSR im Gegensatz zu Nvidias DLSS (Deep Learning Super Sampling) nicht auf KI. Dies könnte sich jedoch bald ändern, wie Papermaster andeutete. Er erwähnte, dass AMD bereits Jahre in die Entwicklung von Hardware und Software für KI investiert hat und AI nun in das gesamte Produktportfolio integriert wurde, einschließlich Cloud, Edge, PC, eingebetteten Geräten und eben auch Gaming-Geräten.
Die Ankündigung ist ein klares Signal dafür, dass AMD erkannt hat, wie wichtig KI-Technologien für die Zukunft des Gamings sind. Nvidias DLSS hat bereits gezeigt, dass KI-Upscaling in der Lage ist, beeindruckende Bildqualität bei gleichzeitig höherer Performance zu liefern. AMDs bisherige FSR-Technologie, obwohl leistungsstark, musste sich häufig Kritik gefallen lassen, da sie insbesondere bei niedrigeren Auflösungen an Qualität verlor. Mit der Einführung von KI in FSR dürfte AMD einen großen Schritt nach vorne machen, um mit Nvidias Lösung gleichzuziehen oder diese sogar zu übertreffen.
Die Vorteile einer KI-gestützten Upscaling-Technologie liegen auf der Hand: Sie ermöglicht nicht nur eine bessere Bildqualität, sondern auch höhere Bildraten. Dies ist besonders wichtig für Spieler, die Wert auf ein flüssiges Spielerlebnis legen, aber nicht unbedingt die neueste und teuerste Hardware kaufen möchten oder können. KI könnte dabei helfen, die Lücke zwischen High-End- und Mid-Range-Grafikkarten zu schließen, indem sie letzteren erlaubt, ähnlich gute grafische Ergebnisse zu erzielen wie ihre teureren Pendants.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass AMDs Ansatz zu FSR bisher darauf abzielte, eine möglichst breite Kompatibilität mit verschiedenen Grafikkarten zu gewährleisten. Die Integration von KI könnte dieses Prinzip beibehalten und gleichzeitig die Qualität steigern. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie AMD diese Integration gestaltet und ob spezielle Hardware-Beschleuniger oder -Einheiten benötigt werden, um die volle Leistungsfähigkeit der KI-Funktionen zu nutzen.
Die Aussichten für das Jahr 2024 sind somit äußerst spannend. Mit AMDs klarem Bekenntnis zu KI im Gaming-Bereich erwarten uns möglicherweise neue Maßstäbe in der Bildqualität und Performanz von Spielen. Während die Konkurrenz nicht schläft und ebenfalls kontinuierlich an Verbesserungen arbeitet, steht die Branche an der Schwelle zu einer neuen Ära, in der KI eine zentrale Rolle spielen wird.
Es ist ein spannender Moment für alle Beteiligten: für die Unternehmen, die an der Spitze der Technologie stehen wollen, für die Spieler, die das bestmögliche Erlebnis suchen, und für die Technologie selbst, die einmal mehr das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir spielen und erleben, grundlegend zu verändern.
Bibliographie:
- Timm, Jan-Frederik. "FSR mit AI: AMDs CTO stellt KI-Algorithmus für 2024 in Aussicht." ComputerBase, 4. März 2024.
- "AI Trends Report 2024: So wird die KI unser Jahr prägen." ZfK Zeitung für kommunale Wirtschaft, 7. Februar 2024.
- "Manövriert KI die Entwickler*innen aufs Abstellgleis? Der Stand der Dinge 2024." Adnovum Blog.