Die fortschrittliche Architektur der künstlichen Intelligenz (KI), bekannt unter dem Namen XDNA, hat in den letzten Jahren maßgeblich zur Leistungssteigerung von AMDs Ryzen-Prozessoren beigetragen. Nun markiert AMD einen neuen Meilenstein durch die erstmalige Unterstützung der XDNA-Architektur unter Linux, einem Schritt, der die Flexibilität und Zugänglichkeit von KI-Fähigkeiten für ein breiteres Spektrum von Anwendern und Entwicklern erweitert.
Die XDNA-Architektur wurde ursprünglich in die APUs der Serien Ryzen 7040, bekannt als "Phoenix", und Ryzen 8040, bekannt als "Hawk Point", integriert. Diese Architektur ermöglicht es den Accelerated Processing Units (APUs), KI-bezogene Aufgaben effizienter zu bearbeiten. Die jüngsten Desktop-APUs der Serie Ryzen 8000G, die auf der Consumer Electronics Show (CES) im Jahr 2024 vorgestellt wurden, integrieren ebenfalls einen solchen Neuralprozessor. Mit der neuen Unterstützung unter Linux können diese Prozessoren nun auch auf diesem Betriebssystem für KI-Workloads eingesetzt werden.
AMDs Engagement für den Ausbau des KI-Supports für seine Ryzen-Prozessoren ist Teil einer größeren Strategie, die darauf abzielt, die Bereiche Leistung, Sicherheit und Produktivität zu verbessern. Durch den Einsatz von KI sollen nicht nur diese Aspekte gestärkt, sondern auch die Latenzen verringert, die Akkulaufzeit verbessert und dedizierte KI-Hardware effektiver genutzt werden. Dies schließt auch die Unterstützung für Microsofts Windows Studio-Effekte unter Windows 11 ein, die Funktionen wie Eye Contact Connection, Automatic Framing und Background Effects umfassen. Die Ryzen AI-Funktionen werden zukünftig auf immer mehr Ryzen-CPUs ausgeweitet, um diese Vorteile zu erweitern.
Mit dem Erscheinen des ersten XDNA-Treibers für Linux, der über die Entwicklerplattform GitHub veröffentlicht wurde, ist es möglich geworden, die AI-Engine, die als dedizierter On-Die-Chip realisiert ist, auch unter dem Open-Source-Betriebssystem zu nutzen. Die Verfügbarkeit eines solchen Treibers ist ein entscheidender Schritt für Entwickler und Nutzer, die auf Linux-basierten Systemen arbeiten und die Vorzüge der KI-Technologie nutzen möchten.
Bisher waren die KI-Fähigkeiten der XDNA-Architektur den Modellen Ryzen 7040U/HS, Ryzen 8040U/HS und Ryzen 8000G vorbehalten. Doch mit der Ankündigung des Nachfolgers XDNA 2, der in den mobilen APUs der Serie Ryzen AI 8050, genannt "Strix Point", zum Einsatz kommen wird, verspricht AMD eine etwa dreifache KI-Performance im Vergleich zum Vorgängermodell Ryzen 8040 "Hawk Point". Die aktuellen Modelle Ryzen 7040 "Phoenix" erreichen bis zu 10 Trillion Operations per Second (TOPS), während Ryzen 8040 "Hawk Point" bereits 16 TOPS erreicht. Mit dem Wechsel auf XDNA 2 sollen es für Ryzen AI 8050 "Strix Point" schon 48 TOPS sein, womit AMD klare Ambitionen zeigt, sich gegenüber Konkurrenten wie Intels Meteor Lake zu positionieren.
Um die XDNA-Architektur und die bevorstehende XDNA-2-Architektur auch unter Linux voll nutzen zu können, wird der freie Betriebssystemkernel Linux 6.7 mit IOMMU SVA-Support vorausgesetzt. AMD hat den Treiber bereits mit Ubuntu 22.04 LTS getestet, und es wird erwartet, dass auch andere Linux-Distributionen problemlos mit dem neuen Treiber funktionieren.
Die Unterstützung von XDNA unter Linux ist ein wichtiger Schritt für AMD, da es das Unternehmen ermöglicht, seine Präsenz in einer Welt zu verstärken, in der Open-Source-Software und Linux eine immer größere Rolle spielen. Vor allem in Forschung und Entwicklung, wo Linux-Systeme weit verbreitet sind, könnte diese Entwicklung die Attraktivität von AMD-Prozessoren weiter erhöhen und neue Möglichkeiten für KI-Anwendungen schaffen.
Die Projektseite auf GitHub bietet Entwicklern und Interessierten weitere Informationen und die Möglichkeit, den Treiber herunterzuladen und zu implementieren. Mit dieser Erweiterung der Kompatibilität unterstreicht AMD sein Engagement, die Grenzen der Technologie zu erweitern und Lösungen anzubieten, die den Anforderungen einer vielfältigen Nutzerbasis gerecht werden.