Advanced Micro Devices, Inc., kurz AMD, ist ein zentraler Akteur in der Welt der Halbleiterindustrie. Das US-amerikanische Unternehmen mit Sitz in Santa Clara, Kalifornien, hat sich auf die Entwicklung und den Vertrieb von Computerchips, Mikroprozessoren, Chipsätzen, Grafikprozessoren (GPUs) und System-on-a-Chip-Lösungen (SoCs) spezialisiert. AMD bedient damit vor allem die Computer- und Kommunikationsbranche und hat sich seit seiner Gründung am 1. Mai 1969 zu einem der wichtigsten Lieferanten im B2B-Sektor, aber auch im Endkundenmarkt entwickelt.
Seit der Ausgliederung der eigentlichen Chipproduktion im Jahr 2009 an Globalfoundries führt AMD keine eigenen Fabrikationsstätten mehr und zählt deshalb zu den sogenannten "fabless" Unternehmen. Weltweit sind rund 26.000 Mitarbeiter bei AMD beschäftigt, und das Unternehmen erwirtschaftete im Jahr 2023 einen Umsatz von 22,7 Milliarden USD.
Die Geschichte AMDs ist geprägt von bedeutenden Entwicklungen und strategischen Entscheidungen. Nach der Gründung durch Jerry Sanders III und Ed Turney und der erfolgreichen Etablierung in den Markt der integrierten Schaltkreise, begann AMD in den 1970er Jahren mit der Expansion außerhalb der USA und dem Einstieg in die Produktion von Speicherchips. 1979 erfolgte der Gang an die Börse. Ein wichtiger strategischer Schritt war die Übernahme von ATI Technologies im Jahr 2006, die AMD neben einem starken Standbein im Bereich der Grafikprozessoren auch die Möglichkeit bot, wichtige Computerbauteile aus einer Hand anzubieten.
Im Produktsegment der Mikroprozessoren ist AMD vor allem mit den Reihen AMD Ryzen, AMD Athlon und AMD Epyc bekannt. Diese Prozessoren finden sich in Desktop-Computern, Servern und Embedded-Systemen wieder. AMDs Ryzen-CPUs zeichnen sich durch hohe Leistungsfähigkeit und eine fortschrittliche Architektur aus. So fertigt AMD beispielsweise seit der Einführung der Ryzen-3000-Serie Prozessoren mit der Zen-2-Architektur und einer Strukturgröße von 7 nm. Die hohe Anzahl an Kernen, die bei AMD Prozessoren zu finden ist – Modelle mit bis zu 128 Kernen wurden bereits angekündigt –, unterstreicht die technologische Kompetenz des Unternehmens.
Ein weiterer wichtiger Bereich ist die GPU-Sparte, in der AMD durch die Übernahme von ATI Technologies gestärkt wurde. Hier konkurriert AMD insbesondere mit Nvidia um Marktanteile. Netzwerkchips ergänzen das Portfolio, und die Übernahme des Microserver-Spezialisten SeaMicro im Jahr 2012 zeigte AMDs Bestreben, auch im Servermarkt eine stärkere Position zu erlangen.
Der Zusammenschluss mit der Blockchain Game Alliance im Jahr 2019 verdeutlichte zudem AMDs Interesse an neuen Technologien wie Blockchain und deren Anwendungsmöglichkeiten in der Spieleindustrie. Die Übernahme von Xilinx im Februar 2022 für 35 Milliarden USD erweiterte das Produktportfolio um programmierbare Logikbausteine und stärkte AMDs Position im Bereich der Hochleistungs- und adaptiven Computing-Plattformen.
Die Aktie von AMD ist seit März 2017 im Standard-&-Poors-500-Aktienindex gelistet und wird seit dem 2. Januar 2015 an der NASDAQ gehandelt. Die Aktienentwicklung spiegelt die dynamische Entwicklung des Unternehmens und den technologischen Fortschritt der Branche wider. Nach einem starken Anstieg des Aktienkurses erreichte AMD im Oktober 2023 ein neues Allzeithoch, gefolgt von einer Konsolidierungsphase.
In einer Industrie, die durch schnellen Wandel und kontinuierliche Innovationen gekennzeichnet ist, bleibt AMD ein bedeutender Player. Mit einer klaren Fokussierung auf die Bereiche Mikroprozessoren, Grafikprozessoren und integrierte Systemlösungen wird AMD auch in Zukunft eine wichtige Rolle im globalen Markt für Halbleiter und Computerhardware spielen.
Bibliographie:
- Advanced Micro Devices. (2023). Über AMD. https://www.amd.com/de.html
- Wikipedia. (2023). AMD. https://de.wikipedia.org/wiki/AMD
- AMD Netzwerk Deutschland. (2023). AMD. https://www.amdnet.de/
- Der Aktionär. (2023). AMD, Nvidia, Super Micro: Kurzes Durchatmen – mehr nicht! https://www.deraktionaer.de/artikel/medien-ittk-technologie/amd-nvidia-super-micro-kurzes-durchatmen-mehr-nicht-20352625.html