Transparenz und Kooperation in der Wissenschaft: Der Weg hin zur Offenen Forschung

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In der Welt der akademischen Forschung ist Transparenz zu einem Leitmotiv geworden. Das Konzept der offenen Wissenschaft (Open Science) rückt dabei immer stärker in den Mittelpunkt, wo es nicht nur darum geht, Forschungsergebnisse zu veröffentlichen, sondern auch die zugrunde liegenden Modelle und Daten offen zugänglich zu machen. Dieser Ansatz verändert die Art und Weise, wie wissenschaftliche Erkenntnisse geteilt und weiterentwickelt werden.

Das Cardiff Natural Language Processing (NLP) Team hat sich dieser Bewegung verschrieben und arbeitet eng mit der Plattform Hugging Face zusammen, um Modelle und Datensätze der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Diese Initiative ist ein Teil eines wachsenden Trends, der die Zugänglichkeit und Nachvollziehbarkeit von Forschungsarbeiten erhöht.

Auch die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) ist ein Vorreiter im Bereich der offenen Wissenschaft. Mit ihrer Veranstaltungsreihe "SLUB Lessons in Open Science" bietet sie eine Plattform, um verschiedene Aspekte der offenen Forschung vorzustellen, von der Offenlegung von Forschungsdaten über das Management wissenschaftlicher Identitäten bis hin zu rechtlichen Fragen im Zusammenhang mit Open Access.

Die Europäische Kommission hat Open Science ebenfalls als einen Schwerpunkt ihrer Politik festgelegt und betrachtet es als Standardmethode für ihre Forschungs- und Innovationsförderprogramme. Open Science wird hier als ein Prozess verstanden, der darauf abzielt, Wissen so schnell wie möglich mithilfe digitaler und kollaborativer Technologie zu verbreiten. Die Einbindung von Akteuren aus Wissenschaft, Industrie, öffentlichen Einrichtungen und Bürgergruppen wird dabei als wesentlich für die Steigerung von Kreativität und Vertrauen in die Wissenschaft angesehen.

Die Herausforderungen, die mit der Umsetzung von Open Science einhergehen, sind vielfältig und betreffen insbesondere Nachwuchswissenschaftler (Early Career Researchers, ECRs). Diese stehen oft vor der Aufgabe, ihre Forschungsergebnisse und -daten frühzeitig zu teilen und sich dabei mit neuen Formen der Publikation, wie zum Beispiel Registered Reports, auseinanderzusetzen. Diese bieten den Vorteil, dass auch negative Ergebnisse (Nullbefunde) veröffentlicht werden können, was die Transparenz und Glaubwürdigkeit der Forschung erhöht.

Gleichzeitig bringt Open Science auch Vorteile mit sich. Es kann die Sichtbarkeit von Forschern und ihren Arbeiten erhöhen und die Chancen auf Publikation verbessern. Durch die Verwendung von Creative Commons-Lizenzen können Forscher zudem selbst bestimmen, wie ihre Arbeiten genutzt und weiterverwendet werden dürfen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt von Open Science ist die Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen. Die Entwicklung von Datenmanagementplänen und der Einsatz von Best Practices im Umgang mit Daten sind entscheidend, um die Langzeitverfügbarkeit und Nachnutzbarkeit von Forschungsdaten zu gewährleisten.

Auch die Einbindung von Bürgern in die Wissenschaft, bekannt als Citizen Science, ist ein Bestandteil von Open Science und ermöglicht es der Öffentlichkeit, einen bedeutenden Beitrag zur Wissensproduktion zu leisten.

Die EU hat acht Ambitionen für ihre Open-Science-Politik definiert, die von der Förderung offener Daten über die Europäische Open Science Cloud (EOSC) bis hin zur Entwicklung neuer Generationen von Metriken reichen.

Im Rahmen des Horizon Europe-Programms, das im Januar 2021 gestartet ist, wird die Open-Science-Politik weiterentwickelt. Zu den Zielen gehören die Verbesserung der Anerkennung von Open-Science-Aktivitäten in der Karrierebewertung von Forschern und die Einbeziehung von Bürgern und Endnutzern in den Forschungs- und Innovationsprozess.

Die Förderung von Open Science und der damit verbundenen Transparenz und Kooperation ist somit ein zentraler Bestandteil der Forschungspolitik und der akademischen Kultur. Initiativen wie die des Cardiff NLP Teams und die SLUB Dresden zeigen, dass es eine wachsende Unterstützung für diese Bewegung gibt und dass die Vorteile die Herausforderungen überwiegen können. Die Zukunft der Forschung scheint in einer offenen und gemeinschaftlichen Umgebung zu liegen, die einen breiteren Zugang zu Wissen und einen effektiveren wissenschaftlichen Dialog ermöglicht.

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