In jüngster Zeit hat sich die Welt der künstlichen Intelligenz (KI) rasant weiterentwickelt. Insbesondere die Technologien rund um generative Pre-trained Transformer, kurz GPT, haben für Furore gesorgt. Die Firma OpenAI, bekannt für ihre innovativen KI-Modelle, hat nun einen weiteren bedeutsamen Schritt getan, um die Nutzung von KI-Anwendungen zu demokratisieren. Sie lancierte eine Plattform namens "GPT Store", die es Nutzern ermöglicht, eigene KI-Anwendungen, basierend auf der Technologie von ChatGPT, zu erstellen und zu verbreiten.
Der GPT Store stellt eine Art Marktplatz dar, auf dem spezialisierte GPT-Anwendungen angeboten und heruntergeladen werden können. Dabei handelt es sich um Modelle, die auf der generellen Chatbot-Technologie von OpenAI basieren, jedoch für spezifische Aufgaben konzipiert sind. Beispielsweise könnten diese KI-Apps Wanderrouten empfehlen, Cocktailrezepte ausgeben oder Unterstützung bei mathematischen Problemen bieten.
OpenAI ermöglicht es, dass selbst Nutzer ohne tiefgehende Programmierkenntnisse in der Lage sind, solche Anwendungen zu entwickeln. Sie können mit Hilfe des GPT Builders, welcher ein intuitives Tool darstellt, eigene Daten zum Anlernen der KI-Modelle beisteuern und so in wenigen Schritten eigene Anwendungen erschaffen. Diese niedrige Einstiegshürde soll es einer breiten Masse ermöglichen, von den Potenzialen der KI zu profitieren.
Bislang haben Interessierte bereits mehr als drei Millionen solcher spezialisierter GPTs entwickelt, wie OpenAI mitteilte. Die genaue Anzahl der auf der Plattform verfügbaren Anwendungen bleibt jedoch noch offen. Ebenso ist noch nicht klar, wie die Entwickler in Zukunft mit ihren GPT-Anwendungen Geld verdienen können, obwohl angekündigt wurde, dass OpenAI im ersten Quartal des Jahres hierzu weitere Informationen bereitstellen möchte.
Mit dieser Entwicklung hofft OpenAI, eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie der App Store von Apple zu schreiben, der eine Vielzahl an verfügbaren Apps anbot und damit das iPhone zum globalen Erfolg führte. Es entstand eine völlig neue Industrie von App-Entwicklern, und genau dieser Effekt könnte auch im Bereich der KI-Anwendungen eintreten.
Parallel zu dieser Entwicklung hat OpenAI eine Teamvariante des ChatGPT vorgestellt, welche Daten, die von Angestellten eingegeben werden, nicht an OpenAI übermittelt. Dies soll Unternehmen den Einsatz von KI-Anwendungen ermöglichen, ohne das Risiko einzugehen, interne Daten versehentlich öffentlich zu machen. Diese Teamversion ist speziell auf die Bedürfnisse von Firmen zugeschnitten und soll zwischen 25 und 30 Dollar pro Monat kosten.
Neben diesen Neuerungen ist OpenAI auch bestrebt, weitere Partnerschaften zu schmieden. So laufen derzeit Gespräche mit verschiedenen Medienunternehmen über die Lizenzierung von Inhalten, um KI-Anwendungen anzulernen. Dies zeigt, dass das Unternehmen auch in schwierigen Zeiten, wie der kürzlich erfolgten Klage durch die "New York Times" wegen Urheberrechtsverletzung, weiterhin auf Expansion und Kooperation setzt.
Die KI-Industrie steht somit vor spannenden Zeiten. Die Einführung des GPT Stores könnte nicht nur die Art und Weise, wie wir mit KI interagieren, verändern, sondern auch neue wirtschaftliche Möglichkeiten schaffen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt für KI-Anwendungen entwickeln wird und welche innovativen Lösungen in den kommenden Jahren aus dem GPT Store hervorgehen werden.