Medizin im Wandel Künstliche Intelligenz als Zukunft der Gesundheitsversorgung

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In der Welt der Medizin steht ein Paradigmenwechsel bevor. Die Digitalisierung und der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) haben das Potenzial, die Gesundheitsversorgung auf ein neues Niveau zu heben. Dabei sind viele Fragen offen, die bei der Weiterentwicklung und beim Einsatz dieser Technologien in der Medizin zu berücksichtigen sind. Vor diesem Hintergrund hat das SZ-Gesundheitsforum, organisiert von der Süddeutschen Zeitung und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, eine Diskussionsrunde zum Thema "KI in der Medizin" ins Leben gerufen.

In einem Gespräch mit der SZ-Wissenschaftsredakteurin Dr. Christina Berndt gaben vier Expertinnen und Experten Einblicke in die Chancen und Herausforderungen, die mit der Integration von KI in die Medizin einhergehen. Zu den Gästen zählten Prof. Dr. Alena Buyx, Vorsitzende des deutschen Ethikrats, Prof. Dr. Björn Eskofier, Spezialist für maschinelles Lernen und Datenanalytik, Prof. Dr. Torsten Haferlach, Leiter des Münchner Leukämielabors, und Prof. Dr. Julia Schnabel, Expertin für Machine Learning in der medizinischen Bildgebung.

KI-Systeme unterstützen bereits heute Ärzte bei der Diagnosestellung und bei der Auswertung von Patientendaten. Sie erkennen Muster in großen Datensätzen und können eine wertvolle Hilfe bei der Entscheidungsfindung sein. Die Experten diskutierten auch über die Grenzen der Technologie und betonten, dass KI die menschliche Komponente in der Medizin nicht ersetzen, sondern ergänzen soll.

Die ethischen Aspekte spielen eine zentrale Rolle bei der Implementierung von KI in medizinische Prozesse. Fragen der Datensicherheit und des Datenschutzes, der Transparenz von Algorithmen und der Verantwortlichkeit für Entscheidungen, die auf KI basieren, müssen sorgfältig abgewogen werden. Prof. Buyx wies darauf hin, dass ethische Überlegungen bereits in der Entwicklungsphase von KI-Systemen berücksichtigt werden sollten.

Prof. Eskofier sprach über die Bedeutung der Datenqualität und darüber, wie Patienten besser in ein digitales Gesundheitssystem eingebunden werden können. Die Qualität der Daten ist entscheidend für die Qualität der Analyse und der darauf basierenden medizinischen Entscheidungen.

Prof. Haferlach teilte seine Erfahrungen aus dem Münchner Leukämielabor, wo KI bereits zur Analyse von Blut- und Knochenmarkproben eingesetzt wird. Diese Technologien ermöglichen es, schneller und genauer Diagnosen zu stellen und die individuelle Behandlung von Patienten zu verbessern.

Prof. Schnabel diskutierte die Anwendung von KI zur Analyse medizinischer Bilddaten und betonte die Notwendigkeit, dass diese Systeme von medizinischem Fachpersonal überwacht werden müssen, um Fehldiagnosen zu vermeiden und die Zuverlässigkeit der Ergebnisse zu gewährleisten.

Das SZ-Gesundheitsforum bot somit eine Plattform, um die vielschichtigen Aspekte von KI in der Medizin aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten und einen Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft zu fördern. Die Veranstaltung wurde live auf der Webseite der Bayerischen Akademie der Wissenschaften übertragen und war kostenlos zugänglich.

Die Möglichkeiten, die KI für die Medizin bietet, sind vielfältig und vielversprechend. Sie reichen von der Verbesserung diagnostischer Verfahren über die Personalisierung von Therapien bis hin zur effizienteren Gestaltung von Gesundheitsdienstleistungen. Doch es gilt auch, die Risiken und ethischen Fragen, die mit dem Einsatz dieser Technologien einhergehen, genau zu betrachten und zu adressieren. Der Austausch zwischen Experten und der Öffentlichkeit, wie er im Rahmen des SZ-Gesundheitsforums stattfand, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer verantwortungsvollen Integration von KI in die Gesundheitsversorgung.

Bibliographie:
- Süddeutsche Zeitung. "Künstliche Intelligenz in der Medizin." SZ-Gesundheitsforum. 12. März 2024.
- Süddeutsche Zeitung. "Künstliche Intelligenz - So funktioniert KI in der Medizin." 10. Dezember 2019.
- Süddeutsche Zeitung. "Für die Patienten geht leider viel Zeit verloren." SZ-Gesundheitsforum. 9. März 2024.

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