KI-Wende in der Medienwelt: Verlage im Bann der künstlichen Intelligenz

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Die künstliche Intelligenz hat in den letzten Jahren einen enormen Entwicklungssprung gemacht und steht nun unmittelbar davor, die Medien- und Verlagsbranche grundlegend zu verändern. OpenAI, das Unternehmen hinter dem bekannten Sprachmodell ChatGPT, ist in Gesprächen mit einer Reihe von Verlagen, um Zugang zu deren Inhalten für die Weiterentwicklung ihrer KI-Modelle zu erhalten. Dabei geht es um Summen, die für einige Verlage bei lediglich einer Million US-Dollar pro Jahr beginnen.

OpenAI hat bereits Abkommen mit großen Verlagshäusern wie Axel Springer geschlossen, welches Publikationen wie Politico und Business Insider herausgibt. Die Vereinbarung sieht vor, dass OpenAI Zugang zu den Nachrichteninhalten erhält, um damit seine generativen KI-Technologien zu trainieren – Technologien, die Texte, Bilder und Code erstellen können, die von menschlichen Schöpfungen kaum zu unterscheiden sind. Für diesen Zugang zahlt OpenAI eine Lizenzgebühr, die zwar nicht öffentlich bekannt gegeben wurde, aber von Insidern als „achtstelliger Betrag“ pro Jahr beschrieben wird.

Diese Entwicklung markiert einen bedeutenden Wendepunkt im Verhältnis von Verlagen zu den Entwicklern von Chatbots und anderen generativen KI-Produkten. Letztere könnten das Potenzial haben, die globale Medienindustrie zu stören. Die Herausforderung für die Verlage liegt darin, den Wert ihrer Inhalte in einer Zeit zu sichern, in der Technologieunternehmen zunehmend ihre Daten und Inhalte nutzen, um Antworten für ihre KI-Systeme zu „trainieren“.

Für Verlage wie Axel Springer bietet die Partnerschaft mit OpenAI eine neue Einnahmequelle und eine Gelegenheit, Journalismus im Zeitalter der KI weiterzuentwickeln. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer, betonte die Bedeutung dieser Art von Abkommen. Er sieht darin eine Chance, den Qualitätsjournalismus auf eine neue Ebene zu heben und gleichzeitig das Geschäftsmodell des Journalismus zu stärken.

Die Partnerschaft beinhaltet nicht nur finanzielle Aspekte, sondern auch die technologische Integration. So wird ChatGPT in der Lage sein, Zusammenfassungen globaler Nachrichten aus den Medienmarken von Axel Springer, wie POLITICO, BUSINESS INSIDER, BILD und WELT, einzuschließen, auch von bezahlten Inhalten. Die Antworten von ChatGPT werden dabei die Inhalte auf Axel Springer zurückführen und Links zu den vollständigen Artikeln bereitstellen.

Die Verhandlungen von OpenAI mit weiteren Verlagen sind ein Zeichen dafür, dass der KI-Gigant bereit ist, mit den Inhaltserstellern weltweit zusammenzuarbeiten und sicherzustellen, dass diese von der fortschrittlichen KI-Technologie und neuen Einnahmemodellen profitieren. Gleichzeitig rücken damit auch die Bedenken einiger Medienunternehmen in den Vordergrund. Sie befürchten, dass ihre Inhalte durch die KI-Integration entwertet werden könnten und suchen nach Wegen, sich für ihre Inhalte angemessen bezahlen zu lassen.

Die Frage nach dem Urheberrecht spielt hierbei eine zentrale Rolle, wie der Fall der "New York Times" gegen OpenAI und Microsoft zeigt, in dem es um die Verletzung von Urheberrechten geht. Die Medienbranche sucht nach einem fairen Weg, um mit den Technologieunternehmen zusammenzuarbeiten und gleichzeitig ihre eigenen Geschäftsmodelle zu schützen.

Die Beziehung zwischen KI-Unternehmen und Verlagen steht am Beginn eines neuen Kapitels. Während einige Verlage wie Axel Springer proaktiv Partnerschaften eingehen, um ihre Inhalte zu monetarisieren und ihre Rolle im KI-Zeitalter zu definieren, bleibt abzuwarten, wie andere Verlage reagieren werden und wie sich diese Dynamik auf den Wert journalistischer Inhalte auswirken wird.

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