Künstliche Intelligenz und Urheberrecht: OpenAI entwickelt neues Tool zur Wahrung kreativer Rechte

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Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen und ist aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Sie unterstützt uns nicht nur bei der Suche nach Informationen und beim Online-Shopping, sondern wird auch in der Kreativbranche immer präsenter. Doch gerade in diesem Bereich, wo Kreativität und Urheberrecht eine große Rolle spielen, entstehen Konflikte zwischen den Interessen von KI-Unternehmen und den Urheberrechtsinhabern.

OpenAI, ein führendes Unternehmen im Bereich der Künstlichen Intelligenz, befindet sich inmitten rechtlicher Auseinandersetzungen mit Künstlern, Schriftstellern und Verlagen. Der Vorwurf lautet, das Unternehmen habe ihre Werke unangemessen für das Training seiner Algorithmen verwendet, die hinter Systemen wie ChatGPT und anderen KI-Anwendungen stehen. Um diesen Bedenken entgegenzuwirken und eine Brücke zu den Kreativen und Rechteinhabern zu schlagen, kündigte OpenAI die Einführung eines neuen Tools namens "Media Manager" an, das voraussichtlich im Jahr 2025 verfügbar sein wird.

Das Ziel des Media Managers ist es, den Content-Erstellern die Möglichkeit zu geben, ihre Werke von der Nutzung in der KI-Entwicklung auszuschließen. Sie sollen damit die Kontrolle darüber erlangen, wie ihre Werke in die maschinelle Forschung und das Training einbezogen werden oder eben nicht. Dieses Vorhaben wird von OpenAI in Zusammenarbeit mit Kreativen, Content-Eignern und Regulierungsbehörden entwickelt, um einen Industriestandard zu setzen.

Die Ankündigung wirft jedoch mehrere Fragen auf, etwa ob Content-Eigentümer eine einzelne Anfrage stellen können, um all ihre Werke abzudecken, und ob OpenAI Anfragen zulassen wird, die sich auf bereits trainierte und veröffentlichte Modelle beziehen. Die Forschung zu maschinellem "Unlearning", einem Prozess, bei dem ein KI-System nachträglich so angepasst wird, dass der Beitrag eines Teils seiner Trainingsdaten entfernt wird, ist noch nicht perfektioniert.

Ed Newton-Rex, CEO des Startups Fairly Trained, das KI-Unternehmen zertifiziert, die ethisch bezogene Trainingsdaten verwenden, begrüßt den offensichtlichen Wandel von OpenAI im Umgang mit Trainingsdaten. Er betont jedoch, dass die Umsetzung entscheidend sein wird. Er stellt die Frage, ob es sich lediglich um ein Opt-out-Tool handelt, das OpenAI weiterhin Daten ohne Erlaubnis verwenden lässt, es sei denn, ein Content-Eigner fordert dessen Ausschluss an, oder ob es eine größere Veränderung in der Geschäftsweise von OpenAI darstellen wird.

Andere Technologieunternehmen bieten bereits Opt-out-Tools für die Datensammlung und das maschinelle Lernen an. Ein Beispiel ist das Startup Spawning, das ein Register namens "Do Not Train" ins Leben gerufen hat, in das Kreative bereits ihre Präferenzen für 1,5 Milliarden Werke eingetragen haben.

Jordan Meyer, CEO von Spawning, äußert sich, dass sein Unternehmen nicht mit OpenAI am Media Manager-Projekt zusammenarbeitet, aber offen dafür ist, ihre Arbeit in ihre Suite zu integrieren, falls OpenAI die Registrierung oder Achtung universeller Opt-outs erleichtert. Er teilt jedoch die Sorge, dass die Schaffung vieler verschiedener Opt-in-Systeme für Künstler und Content-Ersteller zu aufwendig sein könnte.

Eine wachsende Bewegung, die sich gegen den Ansatz von KI beim Umgang mit Trainingsdaten wendet, plädiert für eine radikalere Veränderung: den Wechsel zu einem Regime, in dem KI-Unternehmen Algorithmen nur mit ausdrücklicher Erlaubnis von Kreativen und Rechteinhabern trainieren.

Obwohl die Diskussion um Datenschutz und Urheberrecht in der KI-Branche weiterhin ein kontroverses und komplexes Thema bleibt, zeigt die Initiative von OpenAI, dass die KI-Industrie zunehmend bereit ist, auf die Bedenken und Rechte von Kreativen einzugehen und gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Die genauen Details und die Auswirkungen des Media Managers bleiben abzuwarten, doch es ist ein Schritt in die Richtung eines verantwortungsvolleren Umgangs mit KI-Training und urheberrechtlich geschütztem Material.

Quellen:
- Wired.com (https://www.wired.com/story/openai-olive-branch-artists-ai-algorithms/)
- WhatsNew2Day.com (https://whatsnew2day.com/openai-offers-an-olive-branch-to-artists-wary-of-feeding-ai-algorithms/)
- Reason.com (https://reason.com/tag/copyright/feed/atom/)
- The Brutalist Report (https://brutalist.report/)

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