Google und die Evolution der Informationssuche Künstliche Intelligenz auf dem Prüfstand im Vereinigten Königreich

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Google und die Zukunft der Suche: Künstliche Intelligenz im Testbetrieb im Vereinigten Königreich

Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert zahlreiche Bereiche unseres Lebens, und die Art und Weise, wie wir nach Informationen suchen, bleibt davon nicht unberührt. Google, der Gigant unter den Suchmaschinenanbietern, hat kürzlich in Großbritannien mit der Erprobung von KI-generierten Suchantworten begonnen. Nachdem diese Funktion bereits im letzten Jahr in den USA getestet wurde, ist sie nun Teil eines Experimentes, das die Interaktion zwischen Nutzern und Suchmaschinen grundlegend verändern könnte.

Die KI-generierte "Übersicht" wird zunächst nur einem kleinen Prozentsatz der angemeldeten Nutzer im Vereinigten Königreich oben in einigen Suchergebnissen angezeigt. Im Wettbewerb mit Microsofts Bing, das bereits seine Copilot-KI integriert hat, macht Google damit einen wichtigen Schritt, um seine Vorherrschaft auf dem Markt zu behaupten und die technologische Entwicklung voranzutreiben.

Verleger und Inhaltsanbieter sind jedoch besorgt, dass die ausführlicheren KI-Antworten die Besucherzahlen ihrer Websites reduzieren könnten. Es wird befürchtet, dass längere Antworten im Chatbot-Stil die Neugier der Nutzer befriedigen könnten, ohne dass diese die Websites besuchen müssen. Zudem enthalten KI-Antworten tendenziell weniger Links und Werbung.

Die von Google als "Search Generative Experience" bezeichnete Funktion ist in den USA bereits seit fast einem Jahr verfügbar, allerdings nur für Nutzer, die sich über Google Labs angemeldet haben. Im Vereinigten Königreich wird das Experiment einen "kleinen Teil" des Suchverkehrs umfassen und sich auf angemeldete Nutzer konzentrieren.

Die KI-generierte "Übersicht" wird nur auf bestimmte Anfragen hin gezeigt, bei denen aktuelle Tests darauf hindeuten, dass sie hilfreich sein könnten. Als Beispiel wird eine Suche nach "wie man Flecken von gestrichenen Wänden entfernt" genannt, die für viele Nutzer nützlich sein könnte.

Google ist sich jedoch des Risikos bewusst, das allen KI-Systemen gemein ist: Sie können manchmal Inhalte generieren, die schädlich, anstößig sind, rassistische oder geschlechtsspezifische Vorurteile aufweisen oder schlichtweg faktisch falsch sind. Um die "Informationsqualität" aufrechtzuerhalten, hat sich Google dafür entschieden, die Antworten weniger fließend und stärker eingeschränkt zu gestalten, wobei der Fokus auf Genauigkeit liegt.

Nutzer können Feedback geben, wenn sie auf Probleme mit den Ergebnissen stoßen – und Google betont, dass es sich hierbei um ein Experiment handelt. "Wir werden Probleme mit Voreingenommenheit und Sicherheit feststellen", sagte eine Sprecherin von Google, "aber das Engagement besteht darin, diese zu finden und dann in deren Verbesserung zu investieren."

Das Unternehmen gibt an, dass US-Nutzer bisher positiv reagiert haben, aber sollte der Versuch erfolgreich sein und KI-generierte Suchantworten schließlich von Milliarden Menschen genutzt werden, könnten weitere Herausforderungen aufkommen. So haben Forscher auf den hohen Stromverbrauch hingewiesen, der für den Betrieb großer KI-Systeme erforderlich ist – ein Energieverbrauch, der zu einem Umweltpreis führt.

In der Zwischenzeit berichtete die Financial Times, dass Google erwägt, in Zukunft Abonnements für einige Premium-KI-Suchfunktionen anzubieten. Google hat dies jedoch dementiert und erklärt, dass es nicht an einer werbefreien Sucherfahrung arbeitet. Trotzdem unterstreicht dies die möglichen zukünftigen Veränderungen im Geschäftsmodell von Suchmaschinen.

Diese Entwicklungen sind Teil eines größeren Trends, der darauf abzielt, die Suche mithilfe von KI intuitiver, vielfältiger und umfassender zu gestalten. Die KI-Technologie wird auch in anderen Bereichen eingesetzt, beispielsweise bei der Bekämpfung illegaler Fischerei, dem Erkennen invasiver Asiatischer Hornissen und dem Schutz von Künstlern vor dem Missbrauch ihrer Stimmen durch KI.

Während die KI-Revolution in der Suchtechnologie vielversprechend aussieht, bleiben Fragen zur Genauigkeit, Verlässlichkeit und den potenziellen Auswirkungen auf den Datenschutz bestehen. Nutzer und Experten werden die Entwicklungen genau beobachten müssen, um sicherzustellen, dass die Vorteile der Technologie nicht zu Lasten wichtiger ethischer und gesellschaftlicher Werte gehen.

Quellen:
- Chris Vallance, "Google using AI to come up with search answers in UK trial", BBC News, 2024.
- "Google experimenting with AI-powered search results in the UK", Oxford Mail, 2024.
- "Supercharging Search with generative AI", The Keyword by Google, 2023.
- "Google to delete records from Incognito tracking", BBC News, 2024.
- "Stand aside Google. Here's how to use new generative AI search sites", Euronews Next, 2024.
- "Google May Start Charging for ‘Premium’ AI-powered Search Results", DIGIT, 2024.
- "‘We definitely messed up’: why did Google AI tool make offensive historical images?", The Guardian, 2024.
- "New ways to search in 2024", The Keyword by Google, 2024.

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