Gesichtserkennungstechnologie als Waffe gegen Kriminalität in Lincolnshire

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In Lincolnshire, dem Landkreis im Osten Englands, hat Polizei- und Kriminalkommissar Marc Jones eine Initiative zur verstärkten Nutzung von Gesichtserkennungstechnologie zur Identifizierung von Verdächtigen gefordert. Diese Forderung folgt auf eine Aufforderung der Regierung, die Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) als Instrument zur Bekämpfung von Kriminalität zu erweitern.

Jones, der bereits die Erhöhung des Anteils der Polizei von Lincolnshire an der Kommunalsteuer ab April angekündigt hat, plant, einen Teil dieser Mittel zu nutzen, um den Einsatz von KI zu erforschen. Das Innenministerium betonte, dass die Gesichtserkennung bereits dazu beigetragen habe, eine große Anzahl schwerer Straftäter zu fassen.

Ein Beispiel für die mögliche Anwendung dieser Technologie ist das Scannen von Menschenmengen bei einem Fußballspiel, um einen Fan, der eines schweren Verbrechens verdächtigt wird, zu lokalisieren. Jones betonte, dass die Gesichtserkennung beeindruckende Ergebnisse liefere und dass die Einwohner von Lincolnshire es verdient hätten, von diesen Ergebnissen zu profitieren.

Eine am Mittwoch genehmigte Erhöhung des Kommunalsteuerzuschlags um 4,45% für das Jahr 2024/25 ermöglicht es Jones, einige dieser Mittel für das „Erforschen und Ausnutzen von aufkommenden Technologien wie der Gesichtserkennung“ einzusetzen, um Kriminelle schneller zu fassen. Die Regierung ermutigt alle Polizeikräfte in England und Wales, die Vorteile innovativer Technologien zu nutzen.

Ein Sprecher des Innenministeriums erklärte, dass die Gesichtserkennung ein mächtiges Werkzeug sei, das über eine solide rechtliche Grundlage verfüge, bestätigt durch Gerichte. Sie habe bereits die Polizei dabei unterstützt, eine große Anzahl schwerer Krimineller, einschließlich Mörder und Sexualstraftäter, zu fangen.

Trotz dieser Entwicklungen gibt es auch Widerstand. Big Brother Watch, eine Organisation, die sich für den Schutz der Privatsphäre einsetzt, lehnt die Gesichtserkennungstechnologie als eine „sehr aufdringliche und beunruhigend ungenaue Überwachungstechnologie“ ab.

Gesichtserkennung wird bereits von privaten Unternehmen eingesetzt, um Ladendiebe zu fangen. So hat beispielsweise eine Tankstelle in der Nähe von Skegness kürzlich eine Gesichtserkennungskamera installiert. Der Geschäftsführer erklärte, dass die Kamera Personen erkenne, die ohne zu bezahlen weggefahren seien, und dass die meisten bei ihrem nächsten Besuch beschämt seien und zahlten.

Die Polizei von Lincolnshire verwendet derzeit Gesichtserkennung über die nationale Polizeidatenbank, um unbekannte Verdächtige zu identifizieren, die auf Bildern oder CCTV aufgenommen wurden. Laut Liz Rogers, der leitenden Kriminalbeamtin bei der Polizei von Lincolnshire, wird das Potenzial erforscht, Gesichtserkennung in anderen Bereichen der operativen Polizeiarbeit einzusetzen, wobei sich diese Entwicklung noch in einem frühen Stadium befindet.

Insgesamt spiegelt die Initiative in Lincolnshire den wachsenden Trend wider, KI-Technologien in der Strafverfolgung zu implementieren, um die Effizienz zu steigern und auf neue Sicherheitsherausforderungen zu reagieren. Wie bei jeder Technologie, die in den öffentlichen Raum eingreift, sind jedoch die richtige Balance zwischen Sicherheit und Privatsphäre sowie eine transparente und verantwortungsvolle Anwendung entscheidend.

Quellen:
- BBC News: Lincolnshire PCC wants more AI to fight crime
- Lincolnshire Police and Crime Commissioner: PCC Marc Jones secures an extra £1million in funding to fight crime in Lincolnshire
- BBC East Yorkshire and Lincolnshire
- Lincs Online: New AI cameras are not down to town's crime level

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