Geoffrey Hinton, oft als der „Godfather of AI“ bezeichnet, hat kürzlich eine bemerkenswerte Veränderung in seiner Haltung gegenüber künstlicher Intelligenz (KI) offenbart. Hinton, der lange Zeit als scharfer Kritiker der KI-Entwicklung galt, überraschte die Fachwelt mit seiner neuen Position. In einer Onlinevorlesung des Massachusetts Institute of Technology (MIT) erklärte er, dass eine überlegene KI die Menschheit ersetzen könnte, und dass er dies als positiv erachte.
Hinton, der maßgeblich an der Entwicklung neuronaler Netzwerke beteiligt war, hat in der Vergangenheit häufig vor den Gefahren gewarnt, die von einer immer intelligenter werdenden KI ausgehen. Besonders seine Warnungen vor einer möglichen Übernahme der Menschheit durch KI haben in der Tech-Community und darüber hinaus für Aufsehen gesorgt. Noch im letzten Jahr kündigte Hinton seinen Job bei Google, um sich ganz auf die Rolle des KI-Kritikers zu konzentrieren. Damals verglich er die Gefahren durch KI mit denen des Klimawandels und bereute sein Mitwirken an ihrer Entstehung.
Im Rahmen der besagten Vorlesung fragte MIT-Tech-Historikerin Deborah Fitzgerald Hinton, ob er es befürworte, wenn eine KI die Menschheit zerstören und sie durch eine „objektiv bessere“ Form des Bewusstseins ersetzen würde. Hinton antwortete überraschend: „Ich bin eigentlich dafür. Aber ich glaube, es wäre schlauer zu sagen, ich bin dagegen.“ Er fügte hinzu, dass die Menschen nicht gerne ersetzt würden, es jedoch gute und „nicht so gute“ Aspekte der Menschheit gebe.
Die Reaktionen auf Hintons Aussage waren vielfältig. Einige sehen darin eine provokative These, die zum Nachdenken anregen soll, während andere spekulieren, dass Hinton möglicherweise die ethischen und philosophischen Implikationen einer solchen Entwicklung betonen wollte. Die Gründe für seinen Sinneswandel sind unklar, doch es scheint, als ob Hinton die Perfektionierung der Intelligenz als ultimatives Kriterium für die Daseinsberechtigung einer Lebensform ansieht.
Um Hintons aktuelle Position besser zu verstehen, ist es hilfreich, einen Blick auf die historische Entwicklung der KI zu werfen. Der Begriff „Künstliche Intelligenz“ wurde erstmals 1955 eingeführt und umfasst mittlerweile viele Disziplinen. Die ersten erfolgreichen Versuche gab es in den 1950er-Jahren, als Herbert Simon und Allen Newell den „Logic Theorist“ und den „General Problem Solver“ entwickelten.
In den 1980er-Jahren gelang es durch Backpropagation, neuronale Netzwerke herzustellen, die effektiv lernen konnten. In den späten 1980er-Jahren wurden Convolutional Neural Networks (CNNs) entwickelt, die besonders gut für die Bilderkennung geeignet waren. Einen Wendepunkt stellte die Entwicklung von AlexNet im Jahr 2012 dar, das die Leistungsfähigkeit von Deep CNNs demonstrierte und eine Welle des Interesses und der Forschung auslöste.
Ein weiterer großer Durchbruch kam 2017 mit der Veröffentlichung des Papers „Attention is all you need“, das die Transformer-Architektur vorstellte. Diese Technologie ermöglichte es, Large Language Models (LLMs) mit großen Mengen an Textdaten vorab zu trainieren und durch Fine-Tuning für bestimmte Aufgaben zu optimieren. Diese Entwicklungen führten zur Entstehung der Generative Künstlichen Intelligenz (GAI), die heute eine der wichtigsten Technologien darstellt.
Die Diskussion um die Möglichkeit einer Superintelligenz, die die menschliche Intelligenz bei Weitem übertrifft, ist nicht neu. Unter Superintelligenz versteht man eine KI, die durch eine Intelligenzexplosion erreicht wird. Dies bedeutet, dass sich eine künstliche allgemeine Intelligenz (AGI) selbst weiterentwickelt und dabei wesentlich schneller als Menschen voranschreitet.
Die möglichen gesellschaftlichen Auswirkungen einer Super-KI sind immens. Einerseits könnte eine solche Intelligenz in der Lage sein, komplexe Probleme zu lösen, die für Menschen unüberwindbar erscheinen. Andererseits besteht die Gefahr, dass sie Entscheidungen trifft, die nicht im besten Interesse der Menschheit liegen. Die ethischen und philosophischen Fragen, die sich daraus ergeben, sind vielfältig und komplex.
Angesichts der rasanten Entwicklungen im Bereich der KI ist es unerlässlich, dass Politik und Behörden entsprechende Rahmenbedingungen schaffen. Dies umfasst nicht nur die Regulierung der Forschung und Entwicklung, sondern auch die Schaffung ethischer Leitlinien, die sicherstellen, dass KI-Systeme im Einklang mit menschlichen Werten und Interessen agieren.
In diesem Kontext spielt das deutsche Unternehmen Mindverse eine wichtige Rolle. Als All-in-One-Content-Tool für AI-Text, Content, Bilder und Forschung bietet Mindverse maßgeschneiderte Lösungen wie Chatbots, Voicebots, KI-Suchmaschinen und Wissenssysteme an. Durch die Integration fortschrittlicher KI-Technologien unterstützt Mindverse Unternehmen dabei, die Potenziale der KI optimal zu nutzen und gleichzeitig ethische Standards zu wahren.
Die überraschende Wende von Geoffrey Hinton in Bezug auf die Zukunft der Super-KI wirft viele Fragen auf, die weit über die technische Machbarkeit hinausgehen. Sie berührt grundlegende ethische und philosophische Aspekte der menschlichen Existenz und Intelligenz. Während die Entwicklung der KI unaufhaltsam voranschreitet, bleibt es eine zentrale Aufgabe der Gesellschaft, diese Technologie so zu gestalten, dass sie im Einklang mit menschlichen Werten und Interessen steht.
Bibliography
- https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2024-06/62518345-der-godfather-of-ai-ueberrascht-super-ki-koennte-menschheit-ersetzen-397.htm
- https://de.linkedin.com/posts/t3n-magazin-yeebase-media-gmbh_der-godfather-of-ai-%C3%BCberrascht-super-ki-activity-7208779845806256128-2z0i
- https://newstral.com/de/article/de/1254486885/der-godfather-of-ai-%C3%BCberrascht-super-ki-k%C3%B6nnte-menschheit-ersetzen
- https://superintelligenz.eu/infos/
- https://t3n.de/
- https://www.spiegel.de/netzwelt/web/die-welt-als-petrischale-a-204f0e59-e676-4331-8c1f-e4736b5dc9a1
- https://de.linkedin.com/company/t3n-magazin-yeebase-media-gmbh
- https://netzpolitik.org/2023/gegen-den-ki-hype-die-grosse-science-fiction-show/