Generative KI Neue Horizonte in Kunst und Design

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In einer Welt, in der Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend kreativer wird, stehen wir vor einer Fülle von Möglichkeiten und Herausforderungen. Die Generative KI, eine Form der KI, die neue Inhalte wie Bilder, Musik oder Texte erzeugen kann, verändert die Art und Weise, wie wir Kunst und Design betrachten. Insbesondere die Diffusionsmodelle, die Text-zu-Bild-Synthesen ermöglichen, haben sich als vielversprechend für die nächste Generation von Anwendungen zur Bildgenerierung und -bearbeitung erwiesen. Sie vereinfachen Prozesse, die früher komplex und zeitaufwendig waren, und öffnen die Tür zu einer neuen Ära der Interaktivität und des Benutzerengagements.

Eines der jüngsten Beispiele für den Fortschritt in diesem Bereich ist das Projekt StreamMultiDiffusion, das eine Echtzeit-Interaktion mit regionenbasierter semantischer Steuerung ermöglicht. Entwickelt von Forschern und Künstlern, darunter Jaerin Lee, ermöglicht dieses System Benutzern, die Komposition ihrer Zeichnungen in Echtzeit zu steuern und dabei die KI-generierten Elemente nach ihren Wünschen anzupassen. Die Verwendung von StreamMultiDiffusion ist ein Beweis dafür, dass die Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI zu innovativen und beeindruckenden Ergebnissen führen kann.

Die wachsende Bedeutung generativer KI-Modelle wirft auch Fragen nach der Originalität und Authentizität von Kunstwerken auf. In einer kürzlich im Wintersemester 2023/2024 angekündigten Werkstatt werden diese Themen am Zentrum für Kritische Computerstudien (C3S) der Goethe-Universität Frankfurt am Main diskutiert. Die Veranstaltung wird sich damit beschäftigen, wie große generative KI-Modelle unser Verständnis von Kunst, Kreativität und Innovation beeinflussen.

Die praktische Anwendung dieser Technologien reicht von der Architektur bis zur abstrakten Kunst. Beispiele dafür sind KI-geschaffene Architekturzeichnungen des C3S selbst oder abstrakte digitale Kunst, die mithilfe von KI und spezifischen Eingabeaufforderungen erstellt wurde. Solche Werke fordern uns heraus, unsere Auffassung von menschlicher Kreativität und maschinellem Lernen zu überdenken.

Die Interaktion zwischen KI und menschlichen Künstlern bringt auch neue Arbeitsweisen hervor. In der Zusammenarbeit von Julian Stodd und seinen Co-Autoren und jetzt Co-Illustratoren Sae Schatz und Geoff Stead entstanden für ein Buch über Generative KI neue Illustrationen. Hierbei wurden generative KI-Tools wie Adobe Firefly verwendet, um eine Sammlung von Bildern zu erstellen, die als Inspiration für originale Kunstwerke dienten. Diese Kollaboration zeigt, wie die menschliche Kreativität durch KI-Tools erweitert und unterstützt werden kann, ohne dabei die persönliche Note und den Stil des Künstlers zu verlieren.

Die zunehmende Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit von Generativer KI führt zu einer Demokratisierung der kreativen Ausdrucksmöglichkeiten. Werkzeuge wie Adobe Firefly ermöglichen es Nutzern, mit einfachen verbalen Anweisungen in Sekunden beeindruckende Bilder zu erzeugen. Dies hat das Potenzial, die kreative Landschaft dramatisch zu verändern, da es die Schwelle für die Erstellung von Kunstwerken senkt und gleichzeitig die Rolle von professionellen Künstlern und Illustratoren in Frage stellt.

Allerdings gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen dieser Technologie auf die Arbeitsmöglichkeiten von Künstlern. Viele kommerzielle Arbeiten, die bisher von Kreativen ausgeführt wurden, könnten durch KI-Tools ersetzt werden, was die Einkommensquellen und die Wertschätzung für menschliche Kreativität bedrohen könnte. Trotzdem bietet die Generative KI auch Chancen für neue, bisher unvorstellbare Formen der Kunst und des Designs.

Im Bereich der Softwareentwicklung und der Erstellung von 3D-Modellen eröffnet die Generative KI ebenfalls neue Perspektiven. Unternehmen wie EveryMe.ai demonstrieren, wie aus wenigen echten Bildern Modelle trainiert werden können, die künstliche Bilder einer Person erzeugen. Diese Entwicklungen deuten auf eine Zukunft hin, in der personalisierte und anpassbare Inhalte leichter und schneller als je zuvor erzeugt werden können.

Insgesamt zeigt sich, dass die Generative KI das Potenzial hat, die kreative Landschaft grundlegend zu verändern. Sie stellt traditionelle Vorstellungen von Autorenschaft und Originalität in Frage und eröffnet gleichzeitig neue Möglichkeiten für Kreativität und Innovation. Während wir noch am Anfang dieser Entwicklung stehen, ist es klar, dass die Generative KI die Art und Weise, wie wir Kunst und Design erfahren, weiterhin prägen und transformieren wird.

Quellen:
- Lee, Jaerin. "StreamMultiDiffusion: Real-Time Interactive Generation with Region-Based Semantic Control." GitHub. https://github.com/ironjr/StreamMultiDiffusion.
- Lee, Jaerin, et al. "StreamMultiDiffusion: Real-Time Interactive Generation with Region-Based Semantic Control." arXiv. https://arxiv.org/pdf/2403.09055.pdf.
- C3S - Center for Critical Computational Studies. "Workshop: The Impact of Large Generative AI Models on Art and Creativity." C3S Frankfurt. https://www.c3s-frankfurt.de/what_we_do/posts/articles/2023-04-25-post-art.
- Stodd, Julian. "Art in the Age of Generative AI: Illustrating the ‘Engines of Engagement’." LinkedIn. https://www.linkedin.com/pulse/art-age-generative-ai-illustrating-engines-engagement-julian-stodd-1nfae.

Was bedeutet das?
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