Europas Schritt in die Zukunft: Das neue KI-Gesetz der EU etabliert Rahmenbedingungen für künstliche Intelligenz

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Mit der Verabschiedung des KI-Gesetzes (AI Act) durch das Europäische Parlament hat die Europäische Union einen entscheidenden Schritt in Richtung einer regulierten Künstlichen Intelligenz (KI) unternommen. Das Gesetz wurde mit überwältigender Mehrheit von 523 Stimmen für, 46 gegen und 49 Enthaltungen angenommen und markiert damit einen historischen Moment in der Gesetzgebung zu KI-Systemen. Es ist das erste Mal, dass ein derart umfassender Rechtsrahmen für den Einsatz von KI-Systemen geschaffen wurde.

Das KI-Gesetz teilt KI-Systeme in vier Risikokategorien ein, wobei Anwendungen mit hohem Risiko, wie selbstfahrende Autos, vor der Markteinführung in der EU strengen Anforderungen unterliegen werden. Systeme mit geringerem Risiko werden weniger verpflichtet sein.

Die Reaktionen auf das neue Gesetz fallen gemischt aus. Während einige Experten und Datenwissenschaftler darin einen Schritt in Richtung mehr öffentliches Vertrauen und eine Abschreckung für nachlässige Entwickler sehen, kritisieren andere, darunter Vertreter von Amnesty International, das Gesetz als zu industrie- und durchsetzungsfreundlich. Es mangele an angemessener Transparenz und Rechenschaftspflicht, wodurch Missbrauch wahrscheinlicher werde.

Unternehmen stehen nun vor der Herausforderung, ihre Praktiken zu überarbeiten und die Einhaltung des neuen Gesetzes sicherzustellen. Datenrechtsexperten raten dazu, robuste KI-Governance-Strukturen zu schaffen, um sowohl die Technologie optimal zu nutzen als auch die Einhaltung der neuen Regeln zu gewährleisten.

In den jahrelangen Verhandlungen zum KI-Gesetz zeigt sich der Wille der EU, global eine Führungsrolle in dieser transformativen Technologie einzunehmen. Die unterschiedlichen Meinungen weisen jedoch darauf hin, dass die Herausforderungen bei der Suche nach dem richtigen Gleichgewicht zwischen Innovation und Schutz der Grundrechte weiterhin bestehen.

Ein zentrales Thema des KI-Gesetzes ist die Verwendung von Gesichtserkennungstechnologie, die klare Grenzen gesetzt bekommt, jedoch unter bestimmten Umständen für die Strafverfolgung erlaubt ist. Bei Verstößen drohen den KI-Unternehmen empfindliche Geldbußen, die sich an ihrem Jahresumsatz orientieren.

Die Verhandlungen zum KI-Gesetz waren keineswegs reibungslos, insbesondere die biometrische Überwachung und automatisierte Gesichtserkennung waren umstritten. Der ursprüngliche Entwurf des Europäischen Parlaments sah ein Verbot für KI-Anwendungen wie Gesichtserkennung vor, während die EU-Mitgliedstaaten Ausnahmen für nationale Sicherheitsbedenken forderten. Schließlich wurde ein politischer Kompromiss erzielt, der den Einsatz biometrischer Identifikationssysteme durch Strafverfolgungsbehörden unter strengen Einschränkungen und gerichtlicher Zustimmung zulässt.

Die Reaktionen auf die Entscheidung zur biometrischen Überwachung sind gemischt. Kritiker sehen darin einen massiven Eingriff in die Bürgerrechte, während Fachleute vor den möglichen Fehlern von KI-Systemen bei der Gesichtserkennung und der Verstärkung rassistischer Stereotypen warnen.

Das KI-Gesetz regelt auch andere wichtige Aspekte des KI-Einsatzes, einschließlich der Qualität der Daten, die zur Entwicklung von KI-Algorithmen verwendet werden, und stellt sicher, dass Urheberrechte nicht verletzt werden. Entwickler müssen kenntlich machen, wenn Texte, Bilder und Klänge von künstlicher Intelligenz erstellt wurden.

Für "hochriskante" Anwendungen wie kritische Infrastrukturen, Sicherheitsbehörden und Personalmanagement gibt es strengere Vorschriften, die eine menschliche Kontrolle über die KI, technische Dokumentationen und ein Risikomanagementsystem erfordern.

Ein weiterer kontroverser Punkt in den Verhandlungen war die Haftung der Autoren von Basis-Modellen wie GPT von OpenAI oder Googles Gemini und LaMDa. Letztlich wurde beschlossen, eine Liste von Basis-Modellen zu erstellen, die ein "systemisches Risiko" darstellen. Diese Modelle müssen nun Anforderungen an Transparenz erfüllen, einschließlich der Offenlegung der für ihr Training verwendeten Daten, Maßnahmen gegen Voreingenommenheit und Diskriminierung sowie Sicherheitsüberprüfungen durch Dritte.

Die Reaktionen auf das KI-Gesetz sind gemischt. Einige betrachten es als wichtigen Schritt zur Regulierung von KI, andere äußern Bedenken hinsichtlich der Belastungen für Unternehmen und der Innovationsfähigkeit. Insgesamt ist es jedoch ein bahnbrechendes Gesetz, das die Entwicklung und Nutzung künstlicher Intelligenz in der EU umfassend regelt und ethische Prinzipien sowie Transparenz fördert. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich diese Regelungen auf die KI-Branche und die technologische Entwicklung in Europa auswirken werden.

Quellen:
- Euronews (www.euronews.com)
- Flound (www.flound.io)
- Yahoo Finance (ca.finance.yahoo.com)
- The Verge (www.theverge.com)

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