Elon Musk gegen OpenAI Ein Blick hinter die Kulissen des KI-Pionierstreits

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In der Welt der künstlichen Intelligenz (KI) und Technologieunternehmen ist es nicht ungewöhnlich, dass es zu Spannungen und Auseinandersetzungen zwischen den beteiligten Akteuren kommt. Eine solche Situation hat sich kürzlich zwischen Elon Musk und OpenAI, dem Entwickler hinter dem bekannten KI-Chatbot ChatGPT, entwickelt. OpenAI sieht sich mit einer Klage von Elon Musk konfrontiert, der das Unternehmen mitgegründet hat und nun Vorwürfe gegen die aktuelle Ausrichtung erhebt. Als Reaktion darauf hat OpenAI Auszüge aus alten E-Mails veröffentlicht, die einen Einblick in die frühen Tage des Unternehmens und die damaligen Absichten von Musk geben.

Laut den veröffentlichten Informationen war Musk ursprünglich mit dem Weg zu einer profitorientierten Gesellschaft einverstanden, allerdings unter der Bedingung, dass er mehr Kontrolle über das Unternehmen erhalten würde. Die von OpenAI publizierten E-Mail-Auszüge zeigen, dass Musk in der Gründerzeit weniger in das Unternehmen investierte, als er selbst behauptet hatte. Während Musk von über 100 Millionen US-Dollar sprach, legen Berichte nahe, dass es sich tatsächlich um ungefähr 50 Millionen US-Dollar handelte, wovon OpenAI nun sagt, es seien unter 45 Millionen US-Dollar gewesen. Diese Summe hätte Musk zum Start beigesteuert, während 90 Millionen US-Dollar von anderen Investoren stammten.

Die Diskussionen innerhalb des Unternehmens, die den E-Mail-Auszügen zu entnehmen sind, drehten sich um die Frage, wie OpenAIs Ziel – die Entwicklung eines AGI-Systems (Artificial General Intelligence) zum Wohle der Allgemeinheit – erreicht werden könnte. Sowohl Musk als auch die OpenAI-Führungsriege, bestehend aus Sam Altman, Greg Brockman und Ilya Sutskever, waren sich offenbar einig, dass eine gewinnorientierte Abteilung der nächste logische Schritt sei. Im Rahmen dieser Diskussionen kündigte Sutskever an, dass man vom Open-Source-Kurs Abstand nehmen werde. Das "Open" in OpenAI stehe demnach nicht für offen zugängliche Technologie, sondern dafür, dass jeder von den Entwicklungen profitieren solle.

Der Knackpunkt war Musks Wunsch nach Kontrolle über die neue Abteilung, inklusive Aktienmehrheit und anfänglicher Kontrolle über den Verwaltungsrat sowie den CEO-Posten. Als die Verhandlungen nicht nach seinem Willen verliefen, stoppte er zeitweise sogar den Geldfluss, woraufhin andere Investoren einspringen mussten, um den Betrieb zu sichern. Eine Einigung kam nicht zustande und Musk schlug vor, OpenAI bei Tesla zu integrieren, um so die nötigen finanziellen Mittel bereitzustellen. Er glaubte, dass Milliarden-Investitionen erforderlich seien, um ein ernsthafter Konkurrent für Google DeepMind zu werden.

Letztlich verließ Musk OpenAI, um eine eigene KI-Abteilung innerhalb von Tesla aufzubauen. OpenAI fand schließlich mit Microsoft einen Investor, der bereit war, Milliarden ins Unternehmen zu stecken. Diese Partnerschaft steht jedoch im Zentrum von Musks Klage. Er wirft OpenAI vor, von der ursprünglichen Mission abgewichen zu sein und das Unternehmen in eine "Closed-Source"-Tochtergesellschaft verwandelt zu haben, die vorrangig auf Gewinnmaximierung aus sei.

OpenAI hat auf die Klage reagiert und diese als unbegründet zurückgewiesen. Das Unternehmen betonte, dass es sich weiterhin für das Wohl der Allgemeinheit einsetze und dass die Partnerschaft mit Microsoft dies unterstütze. OpenAI wies zudem darauf hin, dass die Investoren durch das Capped-Profit-Modell begrenzte Gewinne erzielen können – beispielsweise das Hundertfache der ursprünglichen Investitionssumme.

Die Auseinandersetzung zwischen Musk und OpenAI wird nun voraussichtlich vor Gericht entschieden werden. Dabei geht es nicht nur um die Interpretation der Gründungsvereinbarung und die Ausrichtung des Unternehmens, sondern auch um die Frage, ob das Capped-Profit-Modell rechtmäßig ist.

Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen dieser Streit auf die Zukunft von OpenAI und die Entwicklung künstlicher Intelligenz haben wird. Sowohl für die beteiligten Parteien als auch für die Öffentlichkeit ist dieser Fall ein Beispiel dafür, wie ambitionierte Visionen, Unternehmensstrategien und persönliche Kontrollansprüche in der schnelllebigen Welt der Technologie aufeinanderprallen können.

Quellen:

- ComputerBase.de
- Merkur.de
- Zeit.de
- Finanznachrichten.de

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